Nürnberger Straße 56; Nürnberger Straße 58: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

K (Textersetzung - „|Gebäude besteht=“ durch „|GebaeudeBesteht=“)
K (Textersetzung - „|Denkmalstatus besteht=“ durch „|DenkmalstatusBesteht=“)
 
Zeile 11: Zeile 11:
|lon=10.999515
|lon=10.999515
|GebaeudeBesteht=Ja
|GebaeudeBesteht=Ja
|Denkmalstatus besteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
}}
}}

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:37 Uhr

100%
Exporthaus „Kohnstamm“, Nürnberger Str. 56 / 58, Aufnahme um 1907
Die Karte wird geladen …

Langgestreckter, viergeschossiger Mansarddachbau mit reich gegliederter Sandsteinfassade, flachen Risaliten und Zwerchhäusern, Neubarock, von Adam Egerer, bez. 1897.

Bedeutung

Der sehr repräsentative Bau ist ein typischer Vertreter der Zeit der Industrialisierung und ein Beispiel, dass in der Verkehrsachse Nürnberger Straße in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dort nicht mehr nur Wohnhäuser, sondern auch Fabriken und Großhandelshäuser gebaut wurden. Das Gebäude diente als Großhandelshaus und ist dementsprechend reich geschmückt. Schon seine Größe macht deutlich, dass es kein Wohnhaus ist. Der symmetrische Bau mit den 16 Fensterachsen ist, um nicht langweilig zu werden, in fünf Teile gegliedert. Der mittlere Teil tritt leicht hervor und ist durch aufwändigen Schmuck und durch einen Giebel, auf dem das Erbauungsjahr angebracht ist, betont. Dann folgen rechts und links zwei einfachere Teile und die beiden wieder hervortretenden Seitenelemente mit den großen Portalen. Der Besitzer wollte damit auch seinen Reichtum und die wirtschaftliche Bedeutung seines Exporthauses zum Ausdruck bringen.[1]

Gebaut wurde der Komplex für das ehemalige jüdische Exporthaus Kohnstam. Kohnstam betrieb einen Groß- und Exporthandel mit Kurz- und Spielwaren. Der Großhändler stellte mit den Produkten vieler kleiner Firmen, die sich keinen eigenen Vertrieb leisten konnten, sein Sortiment zusammen, stellte die Lagerräume und ging damit auf Handelsmessen. Ohne solche Exporthäuser hätte die Fürther Wirtschaft mit ihren vielen kleinen Fabriken nicht funktionieren können.[2]

Während der großen Wirtschaftskrise kamen die Besitzer, die Brüder Willy und Emil Kohnstam, in Schwierigkeiten und mussten sich hoch verschulden. Gustav Schickedanz erwarb das Gebäude im Rahmen der Arisierung im Jahr 1938 deutlich unter dem Einheitswert in einer Zwangsversteigerung. Diese geschäftliche Transaktion wurde zwar nach 1945 von den Behörden geprüft, jedoch nicht beanstandet.[3] Gustav Schickedanz bezahlte im Mai 1950 den Kohnstam-Nachkommen nach einem Vergleich 14.400 DM und die Bayerische Bank für Handel und Industrie (vorm. Dresdner Bank) 15.000 DM.[4]

Nach der Quelle-Insolvenz erwarb die P&P Gruppe Bayern die Immobilie und vermietete sie im Rahmen des Hornschuchcarrées.[5]

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Fürther Fassaden im Spiegel der Zeit, Kalender der Stadtsparkasse Fürth 1995
  2. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 106.
  3. Gregor Schöllgen: Gustav Schickedanz: Biographie eines Revolutionärs, BV Berlin Verlag GmbH, Berlin, 2010,, S. 114
  4. Firmengeschichte Kohnstam
  5. P&P Bauträgerprojekte Stand 2014, S. 4

Bilder