Mohrenstraße 6: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Januar 2024, 02:46 Uhr

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Mohrenstraße 6, 2018
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Wohnhaus, dreiflügeliger Gebäudekomplex um Innenhof, zweigeschossiger Westflügel mit Fachwerk und Satteldach, dreigeschossiger Südflügel mit Frackdach, Sandsteinmauerwerk und verschiefertem Fachwerkobergeschossen- und giebel, zweigeschossiger Ostflügel mit Satteldach, Sandsteinmauerwerk und Fachwerkaufzugsgaube, 17./18. Jahrhundert; Teil des Ensembles Altstadt.[1]


Beschreibung

Dreiflügliges malerisches Wohnhaus, zwei- bis dreigeschossig, Sandstein und Fachwerk, z. T. verschiefert, Aufzugserker im Osten, 17./18. Jahrhundert. Der mit drei Flügeln einen kleinen Hof mit Laubengang umschließende Gebäudekomplex gehörte ursprünglich zu Königstraße 70, an der er rückseitig grenzt. Der Ostflügel massiv, die Südseite in Fachwerk, z. T. aufgestockt und verschiefert, der Westflügel in Fachwerk, z. T. aufgestockt und verschiefert, der Westflügel in Fachwerk mit steinernem Fuß. Im Ostteil ist vom 1. Stock an eine hölzerne Spindeltreppe erhalten. Der lange unbewohnte Komplex wurde 1989/90 saniert und zu Altenwohnungen umgebaut.[2]

Betrachtet man den Situationsplan der Königstraße 70, dann fällt die Gesamtlage der Anwesen Königsstraße 64, 66, 68, 70 und Mohrenstraße 6, 8 und 10 auf. Dieser Lageplan und die Grenzen dieser Anwesen lassen die Vermutung aufkommen, dass es sich bei diesem Gebäudekomplex um einen einstigen Hof handeln kann, der mit dem Conz Winterschmidt’schen Hof ein Gesamtgebilde war. Welches Gebäude von den beiden Anwesen Nummer 64 und 66 als das ursprüngliche zu bezeichnen ist, ist schwer. Der Größe nach könnte dies Königstraße 64 sein. Es kann aber ebenso gut Königsstraße 66 als das ursprüngliche Haus bezeichnet werden. Ein Problem, das zu lösen der Spezialforschung vorbehalten bleiben muss.

Beschreibung nach Gebessler

Zweigeschossiges Eckhaus an der Theaterstraße, zwei Flügel, unregelmäßiger Baukörper, 17. Jh., Sandsteinquader. Acht zu fünf Obergeschossfenster, davon die Fenster an der Stirnseite des Südflügels mit Karniesprofilgewände. Südflügel einhüftig erhöht und verschiefert (ebenso das Obergeschoss). An der Theaterstraße aufgesetzter Aufzugserker aus der Bauzeit mit geschnitzt gerahmter Stichbogenöffnung (jetzt Fenster) und bemerkenswert reich profiliertem Traufgesims. Geschäfteinbauten.[3]

Sonstiges

Am Rand des Altstadt-Sanierungsgebietes gelegen, bietet das Gebäude Mohrenstraße 6 einen der wenigen Bezugspunkte zum alten Gänsbergviertel. Es ist, trotz der Flächensanierung, erhalten geblieben und bildet einen Großteil des Straßenzugs der Bella-Rosenkranz-Straße auf der Westseite ab.

Frühere Adressen

  • ab 1792 Hausnummer zu 295
  • ab 1827 Hausnummer zu 295
  • ab 1860 Mohrenstraße 13
  • ab 1890 Mohrenstraße 6

Ursprünglich trug das Haus als Teil eines großen Anwesens, heute aus Mohrenstraße 6 und Königstraße 70 bestehend, die Nummer 295 und zählte zur alten Rosengasse.[4] Das Gebäude hatte vor der Neunummerierung von 1890 die Adresse Mohrenstraße 13.[5]

Eigentümer[6]

  • 1650: Paulus Salomon
  • 1651: Hieronymus De Vene
  • Michel Simon, Faktor
  • 1752: Philipp Simon als Sohn
  • 1764: Joel Löb Bamberger
  • 1802: Johann und Anna Margareta Lechner; Baderseheleute
  • 1840: Johann Lechner; Goldpapierfabrikant und Distriktvorsteher 7. Distrikt (laut Adressbuch 1819 für Hausnummer 295)
  • 1851: Eva Maria Müller; "Folienmachers-Frau" (laut Adressbuch 1846 für Hausnummer 295, neu Hausnummer 38 des 1. Hauptdistrikts, Königstraße)
  • 1867: Balthasar Müller; Buntpapierfabr. (laut Adressbuch 1859)
  • 1880: Johann Michael Stößel; Wirt (laut Adressbuch 1886)
  • 1890: Kaspar Brunner; Wirt (laut Adressbücher 1889, 1890, 1891, 1893)
  • 1900: Friedrich Schuh; Gastwirt (laut Adressbücher 1895, 1896, 1899, 1901, 1903, 1905, 1931)
  • Ferdinand Schuh; Gastwirt, später Priv. (laut Adressbücher 1907, 1909, 1911, 1913)
  • 1930: Michael Niedermann; Wirt
  • 1961: Käte Niedermann
  • Grüner-Bräu AG (laut Adressbuch 1972)

Geschäfte

  • Friseur: Georg Meyer, auch Parfümerie, 1952 [7]
  • Friseur: Hedwig Meyer, 1961 [8]
  • Herrenfriseurgeschäft: Jos Pladek, 1972 Whg. Gustavstraße 63 [9]
  • Süßkramladen: Von 2014 bis 2022 befand sich im Erdgeschoss der Mohrenstraße 6 - Eingang Bella-Rosenkranz-Straße - der Süßkramladen Fürth [10]
  • Lapuzia: Kaffeerösterei seit 2022

Literatur

  • Hans-Otto Schmitz: Die Tucher in Fürth und ihre Hintersassen. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 2/2021, S. 63 - 73

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste
  2. Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, S.156
  3. Stadt und Landkreis Fürth/Kurzinventar von August Gebessler, 1963, S. 44
  4. Eger, Johann Gottfried: Taschen- und Adreßhandbuch von Fürth im Königreich Bayern, 1819, S. 18, 35
  5. Übersicht über die am 1. Januar 1890 in Geltung tretende Neu-Nummerierung der Gebäude zu Fürth. Druck und Verlag Albrecht Schröder, Fürth 1889, S. 27
  6. Quelle bei Jahreszahlangabe am Zeilenanfang: Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" von Gottlieb Wunschel in Abschrift von Lothar Berthold, 6. Band, Abschnitt E, S. 310; Die Eigentümer sind analog der Königstraße 70.
  7. Siehe Fotografie vom 5. August 1952
  8. siehe Adressbuch der Stadt Fürth von 1961, Seite 665
  9. laut Adressbuch 1972
  10. Beate Ludwig und Petra von Schwanenflug boten britisches Gebäck und außergewöhnliche Geschenkideen der Kundschaft zum Verkauf an. Im Juni 2022 mussten beide den Laden wegen einer Eigenbedarfskündigung aufgeben.

Bilder

Höfefest 2018 Dieser Artikel war Thema beim Fürther Höfefest vom 21. - 22. Juli 2018. Unter dem Titel "200 Jahre an einem Wochenende" bot die Veranstaltung Einblick in mehr als 50 Fürther Höfe, davon 20 als Themenhöfe mit einem geschichtlichen Thema.