Seite:Denkschrift Stadtbauamt Stadtpark (Buch).pdf/2: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SeitenstatusSeitenstatus
-
Nicht korrekturgelesen
+
Korrekturgelesen
Textkörper (einzufügen):Textkörper (einzufügen):
Zeile 1: Zeile 1:
 
Mit Blumen umgeben wir die leblosen Körper des teuren Verblichenen und Blumen legen wir ihm als letzten Gruß aufs Grab. Im Leben und im Tode sind die Kinder Floras unsere treuen Begleiter. Sind sie doch auch ein sprechendes Symbol des Erdenlebens, des Werdens und Dahinwelkens! Kann uns da die Umwandlung des alten Friedhofgeländes an der Nürnberger Straße zu einem Park wirklich ein schmerzlicher Gedanke sein? Ist nicht vielmehr die wachsende Verwilderung dieser alten Begräbnisstätte geradezu eine Schändung?
 
Mit Blumen umgeben wir die leblosen Körper des teuren Verblichenen und Blumen legen wir ihm als letzten Gruß aufs Grab. Im Leben und im Tode sind die Kinder Floras unsere treuen Begleiter. Sind sie doch auch ein sprechendes Symbol des Erdenlebens, des Werdens und Dahinwelkens! Kann uns da die Umwandlung des alten Friedhofgeländes an der Nürnberger Straße zu einem Park wirklich ein schmerzlicher Gedanke sein? Ist nicht vielmehr die wachsende Verwilderung dieser alten Begräbnisstätte geradezu eine Schändung?
 
----
 
----
Die Ausgestaltung des alten Frieclhofs zıı einer öffentlichen Anlage verhindert dessen
+
Die Ausgestaltung des alten Friedhofs zu einer öffentlichen Anlage verhindert dessen
Profanierung am besteıı. Nichts überwacht die Bürgerschaft eifersüchtiger als ihre Erholungs-
+
Profanierung am besten. Nichts überwacht die Bürgerschaft eifersüchtiger als ihre Erholungs-
stätten. Nicht eine Vergniigııngsstíitte, eine Erholuııgsstâitte für jung und Alt, Arın und Reich
+
stätten. Nicht eine Vergnügungsstätte, eine Erholungsstätte für jung und Alt, Arm und Reich
 
soll unser neuer Park werden. Hier auf der
 
soll unser neuer Park werden. Hier auf der
ehemaligen Begríibnisstiftte wollen wir ver- "' ' ;
+
ehemaligen Begräbnisstätte wollen wir ver-
gangenen Idealen und Erinnerungen nachhängen `
+
gangenen Idealen und Erinnerungen nachhängen  
uııd die uns gegebene Erholungszeit zur Auf-
+
und die uns gegebene Erholungszeit zur Auf-
riehtung neuer Gedanken und Ideale benützen.
+
richtung neuer Gedanken und Ideale benützen.
Wir können uns dabei im Geiste ıı1it den uns
+
Wir können uns dabei im Geiste mit den uns
teuren Verstorbenen, die in níiclıster Nähe
+
teuren Verstorbenen, die in nächster Nähe
 
friedlich unter der Erde ruhen, unterhalten;
 
friedlich unter der Erde ruhen, unterhalten;
eine Rose. die wir ihrem Andenken weihen,
+
eine Rose, die wir ihrem Andenken weihen,
 
legen wir an ihrer Grabstätte, die uns durch
 
legen wir an ihrer Grabstätte, die uns durch
einen Blumenstraueh oder Gedächtnisstein er-
+
einen Blumenstrauch oder Gedächtnisstein er-
 
kenntlich sein mag, ins frische grüne Gras.
 
kenntlich sein mag, ins frische grüne Gras.
Der Beschluß der beiden sfiidtischen Alte G,.äber5tmße_
+
 
Kollegien voın (1. und ll, September l90t›:
+
Der Beschluß der beiden städtischen [Alte Gräberstraße]
„den ıııısclıöııeıı Zııstäııdeıı des alten I<`ı'íedlı0fes durch Aııflnssııııg ılesselbeıı und Umge-
+
Kollegien vom (6. und ll. September 1906):
staltııııg zıı einer Parkıııılage ein Eııde zn maclıeıı“,
+
 
 +
'''„den unschönen Zuständen des alten Friedhofes durch Auffassung desselben und Umge-
 +
staltung zu einer Parkanlage ein Ende zn machen“,'''
 +
 
 
ist in der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung mit Freuden aufgenommen worden. Der
 
ist in der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung mit Freuden aufgenommen worden. Der
 
Beschluß stützte sich auf eingehende rechtswissenschaftliche Darlegungen des Referenten,
 
Beschluß stützte sich auf eingehende rechtswissenschaftliche Darlegungen des Referenten,
Herrn 0l›erbür;;ıernıeister Kutzer, der in der Behandlung des Stoffes in besonders verdienst-
+
Herrn Oberbürgermeister Kutzer, der in der Behandlung des Stoffes in besonders verdienst-
voller Weise von dem Pfleger des Friedhofwesens, Herrn Mngistratsrat Kiippner, dııreh Ab-
+
voller Weise von dem Pfleger des Friedhofwesens, Herrn Magistratsrat Käppner, durch Ab-
gabe von Gutachten, Fertigung voıı Znsamnıenstellungen etc. unterstützt wurde, Die zunächst
+
gabe von Gutachten, Fertigung von Zusammenstellungen etc. unterstützt wurde. Die zunächst
 
beschlossenen Maßnahmen zielten lediglich auf die Durchführung der Vorarbeiten (Auffassung
 
beschlossenen Maßnahmen zielten lediglich auf die Durchführung der Vorarbeiten (Auffassung
und Umtınıseh der einzelnen Grabstätten) ab, deren Vollzug Herr Mzıgistratsrııt Kiippner. unter-
+
und Umtausch der einzelnen Grabstätten) ab, deren Vollzug Herr Magistratsrat Käppner, unter-
stützt dureh Herrn Sekretär Roflerer. übernahm.
+
stützt dureh Herrn Sekretär Roderer, übernahm.
Es war bekannt, (laß an die Umbauarbeiten vor dem jahre W09 nicht lıerangetreten
+
 
 +
Es war bekannt, daß an die Umbauarbeiten vor dem Jahre 1909 nicht herangetreten
 
werden konnte.
 
werden konnte.

Version vom 3. April 2024, 21:08 Uhr

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Mit Blumen umgeben wir die leblosen Körper des teuren Verblichenen und Blumen legen wir ihm als letzten Gruß aufs Grab. Im Leben und im Tode sind die Kinder Floras unsere treuen Begleiter. Sind sie doch auch ein sprechendes Symbol des Erdenlebens, des Werdens und Dahinwelkens! Kann uns da die Umwandlung des alten Friedhofgeländes an der Nürnberger Straße zu einem Park wirklich ein schmerzlicher Gedanke sein? Ist nicht vielmehr die wachsende Verwilderung dieser alten Begräbnisstätte geradezu eine Schändung?


Die Ausgestaltung des alten Friedhofs zu einer öffentlichen Anlage verhindert dessen Profanierung am besten. Nichts überwacht die Bürgerschaft eifersüchtiger als ihre Erholungs- stätten. Nicht eine Vergnügungsstätte, eine Erholungsstätte für jung und Alt, Arm und Reich soll unser neuer Park werden. Hier auf der ehemaligen Begräbnisstätte wollen wir ver- gangenen Idealen und Erinnerungen nachhängen und die uns gegebene Erholungszeit zur Auf- richtung neuer Gedanken und Ideale benützen. Wir können uns dabei im Geiste mit den uns teuren Verstorbenen, die in nächster Nähe friedlich unter der Erde ruhen, unterhalten; eine Rose, die wir ihrem Andenken weihen, legen wir an ihrer Grabstätte, die uns durch einen Blumenstrauch oder Gedächtnisstein er- kenntlich sein mag, ins frische grüne Gras.

Der Beschluß der beiden städtischen [Alte Gräberstraße] Kollegien vom (6. und ll. September 1906):

„den unschönen Zuständen des alten Friedhofes durch Auffassung desselben und Umge- staltung zu einer Parkanlage ein Ende zn machen“,

ist in der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung mit Freuden aufgenommen worden. Der Beschluß stützte sich auf eingehende rechtswissenschaftliche Darlegungen des Referenten, Herrn Oberbürgermeister Kutzer, der in der Behandlung des Stoffes in besonders verdienst- voller Weise von dem Pfleger des Friedhofwesens, Herrn Magistratsrat Käppner, durch Ab- gabe von Gutachten, Fertigung von Zusammenstellungen etc. unterstützt wurde. Die zunächst beschlossenen Maßnahmen zielten lediglich auf die Durchführung der Vorarbeiten (Auffassung und Umtausch der einzelnen Grabstätten) ab, deren Vollzug Herr Magistratsrat Käppner, unter- stützt dureh Herrn Sekretär Roderer, übernahm.

Es war bekannt, daß an die Umbauarbeiten vor dem Jahre 1909 nicht herangetreten werden konnte.