2.968
Bearbeitungen
Lotte (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 65: | Zeile 65: | ||
=== Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg === | === Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg === | ||
Nach dem Krieg wurden u. a. die ersten Flüchtlinge bzw. Heimatvertriebene nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst in das Schulhaus an der [[Lehenstraße]] sowie in die Säle der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im [[Schloß Burgfarrnbach|Schlossgebäude]] untergebracht. Im Schlosshof stand noch 1954 eine Baracke, eine von ursprünglich drei Baracken, welche die Luftwaffe im Krieg aufgebaut hatte. Bewohnt wurde sie noch von drei Familien mit 11 Personen. Seit neun Jahren wohnten dort Ausgebombte und Flüchtlinge. Das Trinkwasser mussten sie sich unterhalb der Baracke über eine Treppe aus dem Bach holen. Das Dach der Baracke war undicht und es regnete herein. Ein Zeitungsbericht sorgte für eine Änderung des tristen Zustands. | Nach dem Krieg wurden u. a. die ersten Flüchtlinge bzw. [[Heimatvertriebene]] nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst in das Schulhaus an der [[Lehenstraße]] sowie in die Säle der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im [[Schloß Burgfarrnbach|Schlossgebäude]] untergebracht. Im Schlosshof stand noch 1954 eine Baracke, eine von ursprünglich drei Baracken, welche die Luftwaffe im Krieg aufgebaut hatte. Bewohnt wurde sie noch von drei Familien mit 11 Personen. Seit neun Jahren wohnten dort Ausgebombte und Flüchtlinge. Das Trinkwasser mussten sie sich unterhalb der Baracke über eine Treppe aus dem Bach holen. Das Dach der Baracke war undicht und es regnete herein. Ein Zeitungsbericht sorgte für eine Änderung des tristen Zustands. | ||
Die am 1. Mai 1951 gegründete Siedlergemeinschaft Burgfarrnbach (32 Heimatvertriebene, Schwerkriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene) baute in Selbsthilfe am Moos- und Distelweg sowie an der Wicken- und Farnstraße und ließen so einen neuen Ortsteil nördlich der Würzburger Bahnlinie zwischen Friedhof und der „Sperlingsiedlung“ entstehen. | Die am 1. Mai 1951 gegründete [[Siedlergemeinschaft Burgfarrnbach]] (32 Heimatvertriebene, Schwerkriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene) baute in Selbsthilfe am Moos- und Distelweg sowie an der Wicken- und Farnstraße und ließen so einen neuen Ortsteil nördlich der Würzburger Bahnlinie zwischen Friedhof und der „Sperlingsiedlung“ entstehen. | ||
1952, nach einer Pause von 16 Jahren, fand am Pfingstdienstag wieder ein Bauerntag während der traditionellen Bauern-Kärwa in Burgfarrnbach statt. Dazu wurden die Häuser renoviert, der alte Putz entfernt, um das Fachwerk wieder zur Geltung zu bringen. Aber auch die Wirtschaften wurden hergerichtet und erhielten Tische und Sitzbänke für die Gartenwirtschaften, um für den Ansturm der Städter gerüstet zu sein. Der Bezirks-Bauerntag Fürth des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) mit 61 Ortsverbänden sorgte für die Vorbereitungen. Tagungsort waren der Saal und Garten des Gasthauses „Zur Post“. Es gab einen Festzug durch die Straßen von Burgfarrnbach und am 3. Juni 1952 im Burghof sogar einen Auftrieb von Zuchtbullen, Ebern und Ziegenböcken aus den Nachbarorten Langenzenn, Vach, Cadolzburg und dem Stadt-Bezirk. | 1952, nach einer Pause von 16 Jahren, fand am Pfingstdienstag wieder ein Bauerntag während der traditionellen Bauern-Kärwa in Burgfarrnbach statt. Dazu wurden die Häuser renoviert, der alte Putz entfernt, um das Fachwerk wieder zur Geltung zu bringen. Aber auch die Wirtschaften wurden hergerichtet und erhielten Tische und Sitzbänke für die Gartenwirtschaften, um für den Ansturm der Städter gerüstet zu sein. Der Bezirks-Bauerntag Fürth des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) mit 61 Ortsverbänden sorgte für die Vorbereitungen. Tagungsort waren der Saal und Garten des Gasthauses „Zur Post“. Es gab einen Festzug durch die Straßen von Burgfarrnbach und am 3. Juni 1952 im Burghof sogar einen Auftrieb von Zuchtbullen, Ebern und Ziegenböcken aus den Nachbarorten Langenzenn, Vach, Cadolzburg und dem Stadt-Bezirk. | ||
Zeile 153: | Zeile 153: | ||
* [[1734]]: Neben dem [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Schloss]], [[Marstall]], [[Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei|Brauerei]], [[Weinmühle|Mühle]] und [[St. Johannis|Kirche]] besteht der Ort aus rund 90 Häuser und ca. 50 Scheunen. | * [[1734]]: Neben dem [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Schloss]], [[Marstall]], [[Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei|Brauerei]], [[Weinmühle|Mühle]] und [[St. Johannis|Kirche]] besteht der Ort aus rund 90 Häuser und ca. 50 Scheunen. | ||
* [[1875]]: Der Ort wird mit 160 Wohnhäusern und 180 Nebengebäuden beschrieben, insgesamt knapp 1 400 Bewohner werden gezählt. | * [[1875]]: Der Ort wird mit 160 Wohnhäusern und 180 Nebengebäuden beschrieben, insgesamt knapp 1 400 Bewohner werden gezählt. | ||
* [[1952]]: Burgfarrnbach zählt rund 3 800 Einwohner, davon 850 Heimatvertriebene, und rund 300 Gebäude. | * [[1952]]: Burgfarrnbach zählt rund 3 800 Einwohner, davon 850 [[Heimatvertriebene]], und rund 300 Gebäude. | ||
* [[31. Dezember]] [[2001]]: Der Ort hat inzwischen 7 450 Einwohner. | * [[31. Dezember]] [[2001]]: Der Ort hat inzwischen 7 450 Einwohner. | ||
* [[31. Dezember]] [[2016]]: Die Bevölkerungszahl ist innerhalb der letzen 15 Jahren um knapp 1 000 Personen gestiegen und betrug zum Stichtag 8 229 Personen. | * [[31. Dezember]] [[2016]]: Die Bevölkerungszahl ist innerhalb der letzen 15 Jahren um knapp 1 000 Personen gestiegen und betrug zum Stichtag 8 229 Personen. | ||
Zeile 199: | Zeile 199: | ||
* [[St. Johannis]] | * [[St. Johannis]] | ||
* [[St. Marien]] | * [[St. Marien]] | ||
* [[Heimatvertriebene]] | |||
* [[Unterfarrnbach]] | * [[Unterfarrnbach]] | ||
* [[Grafen von Pückler und Limpurg]] | * [[Grafen von Pückler und Limpurg]] |
Bearbeitungen