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{{BuchKopf|14|Zweite Periode (1259-1265).}}
 
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[[Jahr::1301]] Bischof daselbst.{{fnFC|39}} Die Kapelle zum heiligen Grab, welche bis zum Jahre [[Jahr::1810]] nahe bei der Michaeliskirche und östlich von derselben stand, ist wahrscheinlich in Mitte des 12. Jahr­hunderts durch eine fromme Stiftung entstanden. Die Besitzun­gen der Domprobstei in der Hofmark Fürth sind damals ziem­lich bedeutend gewesen, wie dies aus einem Erlasse des Domkapitels vom 6. November [[Jahr::1259]] hervorgeht, wonach es den Pächtern des Fürther Amtes, Holzschuher und Wendelstein, Bür­gern von Nürnberg, wegen des schlechten Zustandes, in dem
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[[Jahr::1301]] Bischof daselbst. {{fnFC|39}} Die Kapelle zum heiligen Grab, welche bis zum Jahre [[Jahr::1810]] nahe bei der Michaeliskirche und östlich von derselben stand, ist wahrscheinlich in Mitte des 12. Jahr­hunderts durch eine fromme Stiftung entstanden. Die Besitzun­gen der Domprobstei in der Hofmark Fürth sind damals ziem­lich bedeutend gewesen, wie dies aus einem Erlasse des Domkapitels vom 6. November [[Jahr::1259]] hervorgeht, wonach es den Pächtern des Fürther Amtes, Holzschuher und Wendelstein, Bür­gern von Nürnberg, wegen des schlechten Zustandes, in dem
 
sich die Felder befanden, einen Pachtnachlaß zuerkannte von 28 Malter Weizen, von 40 Malter Hafer, von 9 Schweinen und
 
sich die Felder befanden, einen Pachtnachlaß zuerkannte von 28 Malter Weizen, von 40 Malter Hafer, von 9 Schweinen und
4 Pfund Heller jährlicher Abgabe.{{fnFC|40}} Der bedeutende Nachlaß läßt einen Schluß auf den Umfang zu, den damals Fürth und die dazu gehörigen Ortschaften gehabt haben müssen. Den 18. Februar [[Jahr::1265]] stellten Berthold und Konrad von Poppen­reuth einen Reversalbrief über das Amt in Fürth aus, welches ihnen Probst Heinrich von Bamberg auf 5 Jahre übertragen hatte.{{fnFC|41}} Die Hoheitsrechte über Fürth waren aus den Händen der Gaugrafen in die der Burggrafen, die allmählig an deren Stelle getreten waren, übergegangen. Der Burggraf oder ein von ihm ernannter Vertreter hatte den Vorsitz bei dem kaiser­lichen Landgerichte, welches eines der ältesten und berühmtesten
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4 Pfund Heller jährlicher Abgabe. {{fnFC|40}} Der bedeutende Nachlaß läßt einen Schluß auf den Umfang zu, den damals Fürth und die dazu gehörigen Ortschaften gehabt haben müssen. Den 18. Februar [[Jahr::1265]] stellten Berthold und Konrad von Poppen­reuth einen Reversalbrief über das Amt in Fürth aus, welches ihnen Probst Heinrich von Bamberg auf 5 Jahre übertragen hatte. {{fnFC|41}} Die Hoheitsrechte über Fürth waren aus den Händen der Gaugrafen in die der Burggrafen, die allmählig an deren Stelle getreten waren, übergegangen. Der Burggraf oder ein von ihm ernannter Vertreter hatte den Vorsitz bei dem kaiser­lichen Landgerichte, welches eines der ältesten und berühmtesten
Gerichte in Deutschland war und sich nicht nur über die burg­gräflichen Lande und die ostfränkische Provinz erstreckte, sondern auch über Bayern, Schwaben und andere entfernte deutsche Länder. Jeder, der vor diesem Gerichte belangt wurde, mußte, ohne Rücksicht auf Stand und Person, sich stellen und dem Spruche unterwerfen.{{fnFC|42}} Die Sitzungen wurden zum Zeichen, daß es ein Reichsgericht war, unter den vier Himmelsgegenden abgehalten, und zwar gegen Morgen bei St. Egidien unter dem Portal der Kirche, gegen Mittag in Gostenhof, gegen Abend an der Rednitzbrücke bei Stein und gegen Mitternacht zu Fürth. In und außer Fürth selbst scheint an verschiedenen Stellen Ge­richt gehalten worden zu sein. So waren z. B. noch im Jahre [[Jahr::1655]] in der Gegend, wo jetzt das Kgl. Bezirksamt steht, die alten Gerichtsschranken zu sehen, obschon das Landgericht bereits über hundert Jahre dort nicht mehr versammelt gewesen war.{{fnFC|43}} — Das Kampf- und Kolbengericht, welches mit dem Landgerichte verknüpft war, wurde regelmäßig nur bei Fürth abgehalten, und
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Gerichte in Deutschland war und sich nicht nur über die burg­gräflichen Lande und die ostfränkische Provinz erstreckte, sondern auch über Bayern, Schwaben und andere entfernte deutsche Länder. Jeder, der vor diesem Gerichte belangt wurde, mußte, ohne Rücksicht auf Stand und Person, sich stellen und dem Spruche unterwerfen. {{fnFC|42}} Die Sitzungen wurden zum Zeichen, daß es ein Reichsgericht war, unter den vier Himmelsgegenden abgehalten, und zwar gegen Morgen bei St. Egidien unter dem Portal der Kirche, gegen Mittag in Gostenhof, gegen Abend an der Rednitzbrücke bei Stein und gegen Mitternacht zu Fürth. In und außer Fürth selbst scheint an verschiedenen Stellen Ge­richt gehalten worden zu sein. So waren z. B. noch im Jahre [[Jahr::1655]] in der Gegend, wo jetzt das Kgl. Bezirksamt steht, die alten Gerichtsschranken zu sehen, obschon das Landgericht bereits über hundert Jahre dort nicht mehr versammelt gewesen war. {{fnFC|43}} — Das Kampf- und Kolbengericht, welches mit dem Landgerichte verknüpft war, wurde regelmäßig nur bei Fürth abgehalten, und