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Der verderbliche, sogenannte erste Markgräfliche Krieg, der im {{Datum|Juni 1449}} zwischen dem Markgrafen Albrecht Achilles und der Stadt Nürnberg entbrannte und bis {{Datum|Juli 1450}} dauerte, verschonte zwar Fürth selbst so ziemlich, wo beide kriegführende Parteien Unterthanen und Lehensleute hatten, traf aber um so härter die Dörfer der Umgegend, die alle nach und nach geplün­dert und niedergebrannt wurden. Am {{Datum|11. Juni 1449}} wandten sich die Nürnberger Unterthanen in Fürth an den Rath von Nürnberg mit der Bitte, den Ort nicht einäschern zu lassen. (Unter diesen sogenannten Nürnberger Unterthanen waren die an Nürnberger Gutsbesitzer zinspflichtigen Einwohner von Fürth zu verstehen, die schon ziemlich zahlreich waren, indem sie 80 Simra Getreides jährlich nach Nürnberg liefern mußten. {{fnFC|77}} Der Markgraf lagerte sich mit seinen Truppen öfters in der Nähe von Fürth. Am {{Datum|11. November|1449}} überfiel er mit einem starken Heerhaufen, dessen Hauptmann der durch den sächsischen Prinzenraub bekannt gewordene Kunz von Kaufungen war, die von einem Raubzug nach Langenzenn zurückkehrenden Nürn­
Hans Oberndorfer.")
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berger aus einem Hinterhalt von der Haard aus in der Nähe des Siechkobels, erschlug deren gegen hundert, trieb viele in den Fluß, nahm Fünfzig gefangen und erbeutete 40 Wägen und 5 Geschütze. — [[1450]] den {{Datum|29. Januar|1450}} kam er mit einer Abtheilung Reiterei nach Fürth und verbrannte daselbst einige Häuser. Dann zündete er Poppenreuth an, welches die Nürn­berger gar ausbrannten, da es größtentheils domprobsteilich war. {{fnFC|78}} — Der Vorgang ist in einem alten Volkslieds über das Treffen am Pillenreuter Weiher erwähnt:
Der verderbliche, sogenannte erste Markgräfliche Krieg, der 1449
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der Stadt Nürnberg entbrannte und bis Juli 1450 dauerte,
 
verschonte zwar Fürth selbst so ziemlich, wo beide kriegführende
 
Parteien Unterthanen und Lehensleute hatten, traf aber um so
 
härter die Dörfer der Umgegend, die alle nach und nach geplün­
 
dert und niedergebrannt wurden. Am 11. Juni 1449 wandten
 
sich die Nürnberger Unterthanen in Fürth an den Rath von
 
Nürnberg mit der Bitte, den Ort nicht einäschern zu lassen.
 
(Unter diesen sogenannten Nürnberger Unterthanen waren die
 
an Nürnberger Gutsbesitzer zinspflichtigen Einwohner von Fürth
 
zu verstehen, die schon ziemlich zahlreich waren, indem sie 80
 
Simra Getreides jährlich nach Nürnberg liefern mußten.")
 
Der Markgraf lagerte sich mit seinen Truppen öfters in der
 
Nähe von Fürth. Am 11. November überfiel er mit einem
 
starken Heerhaufen, dessen Hauptmann der durch den sächsischen
 
Prinzenraub bekannt gewordene Kunz von Kaufungen war, die
 
von einem Raubzug nach Langenzenn zurückkehrenden Nürn­
 
berger aus einem Hinterhalt von der Haard aus in der Nähe
 
des Siechkobels, erschlug deren gegen hundert, trieb viele in den
 
Fluß, nahm Fünfzig gefangen und erbeutete 40 Wägen und
 
5 Geschütze. — 1450 den 29. Januar kam er mit einer Ab- 1450
 
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Häuser. Dann zündete er Poppenreuth an, welches die Nürn­
 
berger gar ausbrannten, da es größtentheils domprobsteilich
 
war.") — Der Vorgang ist in einem alten Volkslieds über das
 
Treffen am Pillenreuter Weiher erwähnt:
 
 
Der Marggras möcht seines fischens wol erschrecken,
 
Der Marggras möcht seines fischens wol erschrecken,
 
sein Edelleut schlufsen in die Hecken,
 
sein Edelleut schlufsen in die Hecken,
 
da s'ir leben fristen walten.
 
da s'ir leben fristen walten.
 
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Was er in vor Fürt gelihen hat,
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Ulrich Hirschau, Pfarrer (plebauub) dahier, starb 1450 und wurde
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Ulrich Hirschau, Pfarrer (plebanus) dahier, starb {{Datum|1450}} und wurde im Chor der Kirche begraben. Sein Nachfolger war Johann
im Chor der Kirche begraben. Sein Nachfolger war Johann
 

Version vom 9. August 2024, 16:39 Uhr

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Dritte Periode (1444-1460.) 23

die Zuweisung dieses Stiftungskapitals an die Michaelskirche und deren Pfleger. 75)

Nürnberger Amtmann und Gerichtsschöppe war damals 1448 Hans Oberndorfer. 76)

Der verderbliche, sogenannte erste Markgräfliche Krieg, der im Juni 1449 zwischen dem Markgrafen Albrecht Achilles und der Stadt Nürnberg entbrannte und bis Juli 1450 dauerte, verschonte zwar Fürth selbst so ziemlich, wo beide kriegführende Parteien Unterthanen und Lehensleute hatten, traf aber um so härter die Dörfer der Umgegend, die alle nach und nach geplün­dert und niedergebrannt wurden. Am 11. Juni 1449 wandten sich die Nürnberger Unterthanen in Fürth an den Rath von Nürnberg mit der Bitte, den Ort nicht einäschern zu lassen. (Unter diesen sogenannten Nürnberger Unterthanen waren die an Nürnberger Gutsbesitzer zinspflichtigen Einwohner von Fürth zu verstehen, die schon ziemlich zahlreich waren, indem sie 80 Simra Getreides jährlich nach Nürnberg liefern mußten. 77) Der Markgraf lagerte sich mit seinen Truppen öfters in der Nähe von Fürth. Am 11. November überfiel er mit einem starken Heerhaufen, dessen Hauptmann der durch den sächsischen Prinzenraub bekannt gewordene Kunz von Kaufungen war, die von einem Raubzug nach Langenzenn zurückkehrenden Nürn­ berger aus einem Hinterhalt von der Haard aus in der Nähe des Siechkobels, erschlug deren gegen hundert, trieb viele in den Fluß, nahm Fünfzig gefangen und erbeutete 40 Wägen und 5 Geschütze. — 1450 den 29. Januar kam er mit einer Abtheilung Reiterei nach Fürth und verbrannte daselbst einige Häuser. Dann zündete er Poppenreuth an, welches die Nürn­berger gar ausbrannten, da es größtentheils domprobsteilich war. 78) — Der Vorgang ist in einem alten Volkslieds über das Treffen am Pillenreuter Weiher erwähnt:

Der Marggras möcht seines fischens wol erschrecken,
sein Edelleut schlufsen in die Hecken,
da s'ir leben fristen walten.
Was er in vor Fürt gelihen hat,
vorm weirhaus ists im vergolten. 79)

Ulrich Hirschau, Pfarrer (plebanus) dahier, starb 1450 und wurde im Chor der Kirche begraben. Sein Nachfolger war Johann