Adolf Baer & Co.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Adolf Baer & Co.''' war ein Broncefarbenhersteller in Fürth. Die Brocat und Blattmetall-Werke hatten neben einen Standort in Fürth auch ein "eigenes Haus" in New York. Im [[Adressbuch für Industrie und Handel Nürnberg Fürth (Buch)|Adressbuch von 1925]] warb das Unternehmen mit folgender Anzeige: ''Fabrizieren hervorragende Spezialitäten in Hoch- und Lack-Bronzen für alle Industrien sowie für den Hausbedarf. Wasser- und Dampfbetrieb. Vertreter an allen Hauptplätzen.''  
'''Adolf Baer & Co.''' war ein Broncefarbenhersteller in Fürth. Die Brocat und Blattmetall-Werke hatten neben einen Standort in Fürth auch ein "eigenes Haus" in New York. Im [[Adressbuch für Industrie und Handel Nürnberg Fürth (Buch)|Adressbuch von 1925]] warb das Unternehmen mit folgender Anzeige: ''Fabrizieren hervorragende Spezialitäten in Hoch- und Lack-Bronzen für alle Industrien sowie für den Hausbedarf. Wasser- und Dampfbetrieb. Vertreter an allen Hauptplätzen.''  


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Version vom 16. Dezember 2024, 11:53 Uhr

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Briefkopf der Firma "Adolf Baer & Co.", 1910

Adolf Baer & Co. war ein Broncefarbenhersteller in Fürth. Die Brocat und Blattmetall-Werke hatten neben einen Standort in Fürth auch ein "eigenes Haus" in New York. Im Adressbuch von 1925 warb das Unternehmen mit folgender Anzeige: Fabrizieren hervorragende Spezialitäten in Hoch- und Lack-Bronzen für alle Industrien sowie für den Hausbedarf. Wasser- und Dampfbetrieb. Vertreter an allen Hauptplätzen.

Das Geschäftshaus befand sich in der Sommerstraße 6, die Herstellung der Farben fand in der Neumühle bei Erlangen statt. Auf den Postkarten ist meist die Mühle an der Regnitz in Erlangen zu sehen. Eigentümer der Mühle bis 1938 waren Dr. Hans Schmal, Heinrich Lauer, Hans Baer und Herbert Baer. Da es sich bei dem Unternehmen nach Ansicht der NSDAP um einen jüdischen Betrieb handelte, wurde das Unternehmen 1938 "arisiert". Der Betrieb wurde "Entjudet" und an eine Firma in Rupprechtstegen in Nürnberger Landkreis verkauft.

Neumühle in Erlangen

Die Mühle gehörte zur domprobsteilichen Amt und würde erstmals 1337 erwähnt. Besitzer war der Nürnberger Patrizier Konrad Groß, der die verpfändete Mühle erwarb. Die Mühle wurde mehrmals zerstört, u.a. durch Hochwasser und Krieg, und verfiel bis 1653. Hier wird die Mühle erstmals wieder aufgebaut und gegen 1770 an die Familie von Bibra in Weisendorf veräußert, mit dem Zweck sie als Lohnmühle zu nutzen. Die Mühle hatte inzwischen sechs Mahlgänge, einen Gerbgang, eine Säge- und Lohnmühle, sowie Wiesen-, Forst-, Fisch- und Wasserrecht. Trotzdem musste die Mühle erneut zwangsversteigert werden. Der letzte Müller Friedrich Schuler führte die inzwischen recht groß gewordene Mühle in die Insolvenz. Es folgt der Umbau in einen Industriebetrieb gegen 1881, u.a. zur Herstellung von Holzstoff- und Papier. Ab 1890 bis ca. 1899 wurde die Mühle gleichzeitig auch als Glasschleiferei, u.a. für die Spiegelherstellung. 1899 kommt erstmals der Fürther Bronzefarbenhersteller Adolf Baer ins Spiel. Er erwirbt die Mühle und baut sie 1900 zur Bronzefarbherstellung um. 1910 konnte die Mühle um ein Wohn- und Pförtnerhaus erweitert werden. Im Jahr 1929 kam zur Mühle noch ein Aluminiumwerk hinzu.[1]

Nach der Arisierung des Betriebs 1938 nutze ein Unternehmen aus Rupprechtstegen die Mühle bis zum Kriegsende. Beim Einmarsch der Amerikaner in Erlangen wurde die Mühle am 15. April 1945 vollständig zerstört. Erst 1952 wurde das Gelände wieder verkauft und von verschiedenen Unternehmen für unterschiedliche Zwecke genutzt, u.a. von der Fa. Cesiwid Elektrowärme GmbH, die Hochtemperatur-Heizelemente herstellten. Heute befinden sich auf dem Gelände kleine Unternehmen und Wohneinheiten.

Literatur

Gilbert Krapf: Schmelzen, Schlagen, Stampfen - Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth. In: Fürther Geschichtsblätter 2009

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Chrstoph Friedrich (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon, Neumühle. W. Tümmels Verlag, Nürnberg, 2002, S. 517

Bilder