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Atzenhof liegt im Fürther Nordwesten zwischen Unterfarrnbach und Vach. Wer den Namen Atzenhof hört, denkt automatisch an den Atzenhofer Müllplatz. Der Name ist bei den Bürgern der Stadt ein Begriff. Auf dem Gebiet von Atzenhof lag auch der ehemalige Zivilflughafen, später Militärflughafen, dann Monti-Barracks, seit dem Abzug der Amerikaner im Jahre 1994 liegt das Gelände brach. Es ist geplant, ein Gewerbegebiet zu errichten. | Atzenhof liegt im Fürther Nordwesten zwischen Unterfarrnbach und Vach. Wer den Namen Atzenhof hört, denkt automatisch an den Atzenhofer Müllplatz. Der Name ist bei den Bürgern der Stadt ein Begriff. Auf dem Gebiet von Atzenhof lag auch der ehemalige Zivilflughafen, später Militärflughafen, dann Monti-Barracks, seit dem Abzug der Amerikaner im Jahre 1994 liegt das Gelände brach. Es ist geplant, ein Gewerbegebiet zu errichten. | ||
Der Europa-Kanal durchschneidet den Ort und den ehemaligen Flughafen seit 1972. Der Ort ist heute noch sehr bäuerlich geprägt. Die Hälfte der Einwohner | Der Europa-Kanal durchschneidet den Ort und den ehemaligen Flughafen seit 1972. Der Ort ist heute noch sehr bäuerlich geprägt. Die Hälfte der Einwohner lebt von der Landwirtschaft und der Rest arbeitet in den Städten. Atzenhof wurde am 1. Januar 1918 nach Fürth eingemeindet und hat heute ca. 520 Einwohner. Der Ort liegt am rechten Ufer der Zenn und wird auch von den Verbindungsstraßen Ritzmannshof/Stadeln und Burgfarrnbach/Stadeln durchschnitten. | ||
=== Die Anfänge === | === Die Anfänge === | ||
Der Name Atzenhof wird am 26. April 1314 in der Stiftungsurkunde des Burggrafen Konrad zum ersten Mal erwähnt. In der Urkunde verschenkt Burggraf Konrad von Nürnberg den Ort mit den dazugehörigen Höfen in Atzenhoven" an das Domkapitel nach Bamberg. Südlich von Atzenhof wurden vorgeschichtliche Funde aus der Zeit vor | Der Name Atzenhof wird am 26. April 1314 in der Stiftungsurkunde des Burggrafen Konrad zum ersten Mal erwähnt. In der Urkunde verschenkt Burggraf Konrad von Nürnberg den Ort mit den dazugehörigen "Höfen in Atzenhoven" an das Domkapitel nach Bamberg. Südlich von Atzenhof wurden vorgeschichtliche Funde aus der Zeit vor Christus gemacht. Daraus ist zu schließen, dass der Ort in der Vorzeit schon besiedelt war. Siedlungsreste wurden bis heute nicht gefunden. | ||
Vielleicht gehörte der Ort auch zum Königshof Fürth, dafür gibt es aber keine Beweise. Der Name Atzenhof | Vielleicht gehörte der Ort auch zum Königshof Fürth, dafür gibt es aber keine Beweise. Der Name Atzenhof (atzen) kommt von fressen, weiden und füttern. In Jahre 1414 wird Atzenhof als Dorf bezeichnet, während es im Jahre 1730 als Weiler genannt wird. | ||
=== Das | === Das Schloss === | ||
Atzenhof hatte auch ein | Atzenhof hatte auch ein Schloss mit dazugehörigem Bauernhof. Im Jahre 1349 wird der Ritter Rapoto von Külsheim, der die Martersäule an der Friedrich-Ebert-Straße errichten ließ, als Besitzer des Schlosses genannt. Rapoto von Külsheim war auch Vasall des Burggrafen von Nürnberg und hatte auch in Burgfarrnbach mehrere Güter in Besitz. Im Dreißigjährigen Krieg wird Atzenhof ebenso wenig verschont wie die anderen Dörfer und Städte. | ||
Ein Weiler war Atzenhof im Jahre 1730, wie aus Unterlagen hervorgeht. Der Weiler war im Besitz der Gräfin von Wolfstein zu Birnbaum | Ein Weiler war Atzenhof im Jahre 1730, wie aus Unterlagen hervorgeht. Der Weiler war im Besitz der Gräfin von Wolfstein zu Birnbaum bis auf einen Hof, es war wahrscheinlich der Lämmermannische Hof. Laut Salbuch von 1615 bestand das Schloss aus einem Wohnhaus, Stallung und Stadel mit einer Mauer und mit zwei Toren. Zum Schloss gehörte auch ein großer Besitz am Feldern und Wald. Laut Salbuch wird auch der Reichsgraf Christian zu der Wiedt als Besitzer genannt. | ||
Im Jahre 1758 wurde das | Im Jahre 1758 wurde das Schloss durch den Wirt Johann Drexel aus Nürnberg erworben. Der Wirt Drexel wird in alten Unterlagen auch als Bürgermeister und Kaufmann genannt. 1763 gehörte das gesamte Schloss dem Sattlermeister Johann Löblein aus Atzenhof. Dieser erhielt von der Domprobstei Bamberg die Genehmigung zur Zertrümmerung des Schlossbesitzes. | ||
=== Tabak, Sandstein, Feuerwehr === | === Tabak, Sandstein, Feuerwehr === | ||
Um 1788 war auch der Tabakbau heimisch, wie aus Unterlagen hervorgeht. Der | Um 1788 war auch der Tabakbau heimisch, wie aus Unterlagen hervorgeht. Der Schlossbesitz wurde dann aufgeteilt in mehrere Besitze, auch der Backofen und der Brunnen. Vom Schloss ist nur noch ein Teil der Mauer und ein Keller vorhanden. | ||
1808 wurde Atzenhof der Gemeinde Unterfarrnbach zugeteilt. 1853 entdeckte der Maurer Johann Gulden von Atzenhof nach langen, vergeblichen Nachgrabungen | 1808 wurde Atzenhof der Gemeinde Unterfarrnbach zugeteilt. 1853 entdeckte der Maurer Johann Gulden von Atzenhof nach langen, vergeblichen Nachgrabungen ein Lager von schönem weißen Sandstein. Der weiße Sandstein aus dem "Atzenhofer Steinbruch" war damals in Fachkreisen bekannt. Atzenhof hatte außerhalb des Ortes an der Straße nach Ritzmannshof einen Steinbruch, aber heute ist nichts mehr von ihm zu sehen. | ||
Am 13. April 1894 wurde die freiwillige Feuerwehr Atzenhof mit 32 aktiven und 3 passiven Mitgliedern gegründet. | Am 13. April 1894 wurde die freiwillige Feuerwehr Atzenhof mit 32 aktiven und 3 passiven Mitgliedern gegründet. | ||
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Im Jahre [[1923]] wurde das Kriegerdenkmal für 1914/18 aus Sandstein | Im Jahre [[1923]] wurde das Kriegerdenkmal für 1914/18 aus Sandstein in der Atzenhofer Straße/Abzweigung der Stadelner Straße errichtet. | ||
[[1993]] wurde in Eigeninitiative der dortigen Vereine und Bürger das Bürgerhaus errichtet. | [[1993]] wurde in Eigeninitiative der dortigen Vereine und Bürger das Bürgerhaus errichtet. | ||
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Version vom 1. September 2008, 10:35 Uhr
Atzenhof ist seit dem 1. Januar 1918 ein Stadtteil von Fürth. Das Dorf liegt im Nordwesten von Fürth, am rechten Ufer der Zenn zwischen Unterfarrnbach und Vach, und weist ca. 520 (1999) Einwohner auf.
Seit 1972 wird der Ort vom Main-Donau-Kanal (Europa-Kanal) in zwei Hälften geteilt. An der östlichen Seite des Kanals liegt der Hafen Fürth.
Der Ort
Atzenhof liegt im Fürther Nordwesten zwischen Unterfarrnbach und Vach. Wer den Namen Atzenhof hört, denkt automatisch an den Atzenhofer Müllplatz. Der Name ist bei den Bürgern der Stadt ein Begriff. Auf dem Gebiet von Atzenhof lag auch der ehemalige Zivilflughafen, später Militärflughafen, dann Monti-Barracks, seit dem Abzug der Amerikaner im Jahre 1994 liegt das Gelände brach. Es ist geplant, ein Gewerbegebiet zu errichten.
Der Europa-Kanal durchschneidet den Ort und den ehemaligen Flughafen seit 1972. Der Ort ist heute noch sehr bäuerlich geprägt. Die Hälfte der Einwohner lebt von der Landwirtschaft und der Rest arbeitet in den Städten. Atzenhof wurde am 1. Januar 1918 nach Fürth eingemeindet und hat heute ca. 520 Einwohner. Der Ort liegt am rechten Ufer der Zenn und wird auch von den Verbindungsstraßen Ritzmannshof/Stadeln und Burgfarrnbach/Stadeln durchschnitten.
Die Anfänge
Der Name Atzenhof wird am 26. April 1314 in der Stiftungsurkunde des Burggrafen Konrad zum ersten Mal erwähnt. In der Urkunde verschenkt Burggraf Konrad von Nürnberg den Ort mit den dazugehörigen "Höfen in Atzenhoven" an das Domkapitel nach Bamberg. Südlich von Atzenhof wurden vorgeschichtliche Funde aus der Zeit vor Christus gemacht. Daraus ist zu schließen, dass der Ort in der Vorzeit schon besiedelt war. Siedlungsreste wurden bis heute nicht gefunden.
Vielleicht gehörte der Ort auch zum Königshof Fürth, dafür gibt es aber keine Beweise. Der Name Atzenhof (atzen) kommt von fressen, weiden und füttern. In Jahre 1414 wird Atzenhof als Dorf bezeichnet, während es im Jahre 1730 als Weiler genannt wird.
Das Schloss
Atzenhof hatte auch ein Schloss mit dazugehörigem Bauernhof. Im Jahre 1349 wird der Ritter Rapoto von Külsheim, der die Martersäule an der Friedrich-Ebert-Straße errichten ließ, als Besitzer des Schlosses genannt. Rapoto von Külsheim war auch Vasall des Burggrafen von Nürnberg und hatte auch in Burgfarrnbach mehrere Güter in Besitz. Im Dreißigjährigen Krieg wird Atzenhof ebenso wenig verschont wie die anderen Dörfer und Städte.
Ein Weiler war Atzenhof im Jahre 1730, wie aus Unterlagen hervorgeht. Der Weiler war im Besitz der Gräfin von Wolfstein zu Birnbaum bis auf einen Hof, es war wahrscheinlich der Lämmermannische Hof. Laut Salbuch von 1615 bestand das Schloss aus einem Wohnhaus, Stallung und Stadel mit einer Mauer und mit zwei Toren. Zum Schloss gehörte auch ein großer Besitz am Feldern und Wald. Laut Salbuch wird auch der Reichsgraf Christian zu der Wiedt als Besitzer genannt.
Im Jahre 1758 wurde das Schloss durch den Wirt Johann Drexel aus Nürnberg erworben. Der Wirt Drexel wird in alten Unterlagen auch als Bürgermeister und Kaufmann genannt. 1763 gehörte das gesamte Schloss dem Sattlermeister Johann Löblein aus Atzenhof. Dieser erhielt von der Domprobstei Bamberg die Genehmigung zur Zertrümmerung des Schlossbesitzes.
Tabak, Sandstein, Feuerwehr
Um 1788 war auch der Tabakbau heimisch, wie aus Unterlagen hervorgeht. Der Schlossbesitz wurde dann aufgeteilt in mehrere Besitze, auch der Backofen und der Brunnen. Vom Schloss ist nur noch ein Teil der Mauer und ein Keller vorhanden.
1808 wurde Atzenhof der Gemeinde Unterfarrnbach zugeteilt. 1853 entdeckte der Maurer Johann Gulden von Atzenhof nach langen, vergeblichen Nachgrabungen ein Lager von schönem weißen Sandstein. Der weiße Sandstein aus dem "Atzenhofer Steinbruch" war damals in Fachkreisen bekannt. Atzenhof hatte außerhalb des Ortes an der Straße nach Ritzmannshof einen Steinbruch, aber heute ist nichts mehr von ihm zu sehen.
Am 13. April 1894 wurde die freiwillige Feuerwehr Atzenhof mit 32 aktiven und 3 passiven Mitgliedern gegründet.
Flughafen, Denkmal und Bürgerhaus
1916 wurde der Militärflugplatz errichtet. Von 1920 bis 1934 hatte Atzenhof den internationalen Verkehrsflughafen Fürth/Nürnberg bis zur Inbetriebnahme des neuen Flugplatzes Nürnberg-Marienberg. Von 1934 bis 1945 hatte die Reichsluftwaffe dort ihren Fliegerhorst bis zum Einmarsch der Amerikaner am 18. April 1945. Von April 1945 bis 1992 hatten die US-Streitkräften dort ihren Stützpunkt. Noch heute sieht man die Gebäude und die großen Hallen des ehemaligen Flugplatzes.
Im Jahre 1923 wurde das Kriegerdenkmal für 1914/18 aus Sandstein in der Atzenhofer Straße/Abzweigung der Stadelner Straße errichtet.
1993 wurde in Eigeninitiative der dortigen Vereine und Bürger das Bürgerhaus errichtet.
Vereine
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