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Version vom 24. Mai 2015, 20:56 Uhr
Vorlage:GebäudeKarte Die Flutbrücke ist eine Straßenbrücke im Fürther Stadtteil Billinganlage.
Funktion
Normalerweise führt der kurz vor ihr vereinigte Rednitzgraben und Scherbsgraben unter der Brücke nur wenig Wasser. Wenn jedoch die Rednitz Hochwasser führt, teilt die "Insel" mit Altenheim Kursana, dem Kulturforum und dem Saturn-Markt die Fluten und es wälzen sich große Wassermengen unter der fast 90 m lange Brücke hindurch. Das ganze Rednitztal ist mit Wasser bedeckt und auf der Brücke stehend meint man, auf einen mächtigen Fluss zu blicken. Die Flutbrücke ermöglicht der Bundesstraße 8 eine hochwassersichere Überquerung des Westarmes des Rednitztales. Die Flutbrücke stellt eine der Hauptverkehrsadern der Stadt Fürth dar und wird pro Tag von durchschnittlich 45 000 Kraftfahrern (2004) befahren.
Geschichte
Früher führte die Straße nach Würzburg zwischen der Maxbrücke und Billinganlage (die Namen erhielten beide erst später) einfach im Talgrund entlang. Da bei Hochwasser weder die Furt noch später die einfach gebauten Vorläufer der Maxbrücke passierbar waren, spielte dies auch keine größere Rolle. Im 18. Jahrhundert ermöglichte ein hölzerner Steg die trockene Überquerung des Flusstals. Dieser wurde 1813/14 abgebrochen und durch einen 9 Fuß hohen und 33 Fuß breiten Damm ersetzt, der sich bis zur heutigen Billinganlage erstreckte. Bei der Foerstermühle baute man eine Brücke zum Abfluss des Wassers. Bereits ein Jahr später hatte das Wasser dieser Brücke so zugesetzt, dass sie erneuert werden musste. Verschiedene Provisorien wurden gebaut und wieder zerstört, bis 1848 an der Stelle der heutigen Flutbrücke mit der Errichtung eines festen Bauwerks begonnen wurde. Die Staatsregierung ließ den 40.000 Gulden teuren Bau durch Arbeitslose errichten. Im Jahre 1850 wurde die "Dammdurchstich-Brücke" eröffnet.
Bereits 1886 wies die Brücke irreparable Schäden auf und musste einem Neubau an gleicher Stelle weichen, der Ende Dezember 1886 fertiggestellt wurde. Die ursprüngliche Breite von 8,4 m genügte bis 1927, dann kamen noch 2 m dazu, indem man die Gehsteige an zusätzlichen Eisenträgern außen anhängte. Dem wachsenden Verkehr wurde auch dadurch Rechnung getragen, dass in der Brückenmitte zwei Straßenbahngleise verlegt wurden. Die Flutbrücke entging den Sprengkommandos des Jahres 1945, war aber durch Bomben beschädigt. Es war bereits abzusehen, dass ihre Breite wiederum nicht ausreichen würde und so fügte man zwischen 1948 und 1949 nochmals etwa 6 m an. Man verbreiterte dazu die Pfeiler und verstärkte das gesamte Bauwerk für insgesamt etwa 675.000 DM. Als Würzburger Straße und Billinganlage 1966 umgestaltet wurden, schrägte man die Abbiegespur zur Vacher Straße ab. Weitere elf Jahre später waren Ausbesserungsarbeiten notwendig und 1990 zeigte sich, dass die Geländer der "angeklebten" Gehwege nicht mehr tragfähig waren und gesperrt werden mussten. Zusätzlich hatte sich das gesamte Bauwerk um bis zu 10 cm gesenkt. Ein Neubau war erforderlich.
Am 13. September 2004 wurde der 3,8 Millionen Euro teure Neubau dem Verkehr übergeben. Die neue Flutbrücke ruht auf vier statt sieben Pfeilern Sie ist etwa 8,5 Meter breiter als ihre Vorgängerin und bietet dadurch Raum für Abbiegespuren in die Cadolzburger Straße und in die Untere Königstraße. Zudem schafft sie mehr Komfort durch Fuß- und Radwege.
Literatur
Siehe auch
Bilder
Blick von der Flutbrücke in den Wiesengrund mit Scherbsgraben im März 1999
Blick von der Flutbrücke Richtung Foerstermühle und Kulturforum, rechts das ehem. Hotel am Forum, im März 1999
Bronze Emblem "Flutbrücke 1949" am Brückenkopf der Flutbrücke, im Hintergrund die Kursana Residenz im Februar 1998