Israelitische Waisenanstalt
Das Jüdische Waisenhaus wurde 1763 von Israel Lichtenstadt (auch Israel Lichtenstaedter od. Lichtenstätter) gegründet und ist damit die älteste derartige Einrichtung Deutschlands gewesen.
Geschichte
Der Stifter Lichtenstädter widmete der Anstalt einen Anfangsbetrag von 500 Gulden. Insgesamt ging die Stiftung mit einem Kapital von 4100 Gulden an den Start.[1]
Das Haus in der Geleitsgasse 1 erhielt auch eine eigene Synagoge. Die frühere Adressbezeichnung (Adressbuch 1819) lautete: Glaitshausgäßlein Haus Nr. 324. 1868 errichtete man in der damaligen Julienstraße 2 (heute Hallemannstraße 2 / 2a) ein neues Gebäude, welches 1884 nochmals erweitert wurde.
Am 22. März 1942 wurden die dort wohnenden 33 Waisenkinder von den Nationalsozialisten in das KZ Izbica deportiert. Seitdem gelten sie als verschollen bzw. sind grausam ums Leben gebracht worden. Ihr Schicksal teilte der letzte jüdische Waisenhausdirektor, Dr. Isaak Hallemann, seine Frau und zwei seiner Töchter.[2]
Heute dient die Synagoge des ehemaligen Waisenhauses als Gemeindesynagoge der Jüdischen Gemeinde Fürth.
Literatur
- Gisela Naomi Blume: Die israelitische Waisenanstalt Fürth. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 3/2010, S. 59 - 86
- Gisela Naomi Blume: Mikwen in Fürth - "Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen". In: Fürther Geschichtsblätter, 3/2011, S. 79
Siehe auch
Bilder