Jakob Schönberg
- Namenszusatz
- Dr.
- Vorname
- Jakob
- Nachname
- Schönberg
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 8. September 1900
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 1. Mai 1956
- Todesort
- New York City
- Beruf
- Komponist
- Religion
- jüdisch
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
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Straßenbenennung | 21 November 2018 |
Adressart | VonObjekt |
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Geburtshaus | Hirschenstraße 19 |
Dr. Jakob Schönberg (geb. 8. September 1900 in Fürth, Hirschenstraße 19, gest. 1. Mai 1956 in New York City) war ein Fürther Komponist.
Leben
Jakob Schönberg wurde am 8. September 1900 als Sohn des aus Krakau stammenden Polens David Schönberg (1875 - 1932) und seiner Frau Rosalie, geb. Kranz (1877 - 1942), in der Hirschenstraße 19 in Fürth geboren. Die Familie war entfernt verwandt mit dem bekannteren österreichischen Komponisten Arnold Schönberg. Jakob Schönbergs Vater hatte mit seiner Heirat die Taschenspiegel- und Lederwarenhandlung seines Schwiegervaters in der Blumenstraße 24 übernommen. Außerdem arbeitete er als Buchbinder und Kantor der Klaus-Synagoge.
Bereits als Fünfjähriger erhielt Jakob Schönberg Klavierunterricht. Von 1906 bis 1916 besuchte er dann die Israelitische Realschule in Fürth, sowie schnließend bis 1919 die Oberrealschule in Nürnberg. Mit seinem Abschluss begann er sein Studium an der Technischen Hochschule in Darmstadt und an der Universität Berlin an. 1925 promovierte Jakob Schönberg mit der Dissertation „Die traditionellen Gesänge des Israelitischen Gottesdienstes in Deutschland“ an der Universität in Erlangen.
Jakob Schönberg bestritt seinen Lebensunterhalt als Pianist, Musikkritiker der Nürnberger Zeitung, Dirigent und Komponist. 1923 wurde sein erstes Orchesterwerk, „Prelude Symphonique“, uraufgeführt. Der Bayerische Rundfunk München, für den er als musikalischer Berater arbeitete, führte mehrere seiner Orchesterkompositionen auf. Außerdem schrieb er Filmmusik, die teilweise von den Verlagen Schott's Söhne (Mainz) sowie Hawkes & Son (London) gedruckt wurde.
Nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 verlor Jakob Schönberg seine Arbeit bei der Nürnberger Zeitung und dem Bayerischen Rundfunk. In Berlin wurde er Musikkritiker der Jüdischen Rundschau und wandte sich verstärkt der jüdischen Musikfolklore in Palästina zu, die sich auch in seinen Kompositionen widerspiegelt. 1935 entstand eine Anthologie mit 230 hebräischen Gesängen „Schirej Erez Israel“ („Lieder aus dem Land Israel“). Die dreisätzige „Chassidische Suite“ (zunächst für Klavier, später für Orchester gesetzt) wurde zwischen 1936 und 1938 mehrfach in der Orchesterversion durch die Jüdischen Kulturbünde in Berlin und Frankfurt am Main aufgeführt.
1939 emigrierte Jakob Schönberg nach England. Über seine englischen Jahre ist wenig bekannt. Offenbar entstanden nach der Emigration aus Deutschland keine Kompositionen mehr. 1948 übersiedelte er nach New York City, wo im gleichen Jahr der Pianist Ray Lev einen Satz aus der „Chassidischen Suite“ in der Carnegie Hall spielte. Jakob Schönberg lehrte an der Trinity School in New York und später an der Carnegie School of Music in Englewood (New Jersey). Am 1. Mai 1956 verstarb Jakob Schönberg an einem Hirntumor in New York City.
Wiederentdeckung
Nach Jahrzehnten fast vollständiger Vergessenheit erschien 2012 eine Doppel-CD mit Liedern und kammermusikalischen Kompositionen Jakob Schönbergs beim Label cpo. 2014 wurden diese im Kulturforum in Fürth aufgeführt.
Auszeichungen
In der Stadtratssitzung vom 21. November 2018 wurde in einem neu geschaffenen Wohngebiet auf dem ehem. Norma-Betriebsgelände eine Straße nach ihm benannt.
Siehe auch
Literatur
- Barbara Ohm: Petits Fürths 3. Sabbatai Zwi - Eine Oper des Fürther Komponisten Jakob Schönberg nach einem Sujet des Fürther Dichters Jakob Wassermann. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2004, S. 123 - 125
Lokalberichterstattung
- Bernd Noack : Die Rückkehr eines Vergessenen. In: Fürther Nachrichten vom 9. Oktober 2012 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Geburtstagsfete der Extraklasse. In: Fürther Nachrichten vom 13. Januar 2014 - online abrufbar
Weblinks
- Jakob Schönberg bei Wikipedia