Poppenreuther Straße 144

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Poppenreuther Straße 144 2.jpg
Ehem. Gaststätte Zum Schwarzen Adler in der Poppenreuther Straße 144, 2018
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Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardwalmdach, Ecklisenen und Dachgauben, erbaut zwischen 1701 und 1708. Teil des Ensembles Ortskern Poppenreuth - heute Poppenreuther Straße 144, früher Haus Nummer 29.

Hofbesitzer bis zum Markgrafenkrieg 1552 [1]

  • 1389 Erste Erwähnung des Gutes, das zu vier Seldengütern zählt, die in den bischöflich-würzburgischen Lehen nachweisbar sind.
  • 1442 Chunz Lange als Besitzer taucht in der Wehrliste der Nürnberger Bauernschaft auf.
  • 1449 Conz Lang in der erneuerten Wehrliste aufgeführt.
  • 1506 bezieht Hans Lang Bauholz aus dem Reichswald.
  • 1507 kaufte Thomas Loeffelholz zwei Halbhöfe und fünf Güter in Poppenreuth. Dabei handelte es sich um einen Anteil ehemalig bischöflich-würzburgischer Lehen, darunter auch die alte Hausnummer 29 (heute Poppenreuther Straße 144). Hans Schuster hat in diesem Jahr als Abgaben: zu Weihnachten 2 Pfund, zu Ostern 80 Eier, zu Pfingsten 3 Pfund, 6 Herbsthennen und eine Faßnachtshenne [2]
  • 1521 gibt Hans Schuster von seinem Gut den gleichen Zins wie 1507; erwähnt wird noch dass dies Gütlein ein gut Wohnhauß hat und hinten noch ein klein Gärtlein, auf ein Viertel Morgen groß ungefähr und ist das Erbrecht daran 33 fl. wert. Im gleichen Jahr 1521 löste die Familie Loeffelholz auch noch den Lehensanteil der Herren von Thunfeld an den ehemaligen Poppenreuther bischöflich-würzburgischer Lehen ab. Als weitere Lehensnehmer nach Schuster tauchen die Namen Hans Weber und später Georg Grünauer auf.
  • 1529 zinst Sebald Kraft von dem Gut, das vormals seiner Mutter (der Weberin) gewesen ist. Die Zinshöhe entspricht der von 1507.
  • 1542 Heintz Godel kauft das Gut für 70 fl.
  • 1534 Weiterverkauf an Endres Ruß für 72 fl.
  • 1552 wird das Gut im Markgrafenkrieg zerstört.

Hofbesitzer bis zum großen Poppenreuther Brand 1701 [3]

Der ehem. Gasthof "Schwarzer Adler" wurde nach einem Großbrand 1701 in Poppenreuth errichtet und bildete mit der gegenüberliegendem Gaststätte Rotes Ross (Poppenreuther Straße 145) den Dorfkern. Im Gegensatz zu den bäuerlich geprägten Gebäuden in der Ortschaft leicht Barock anmutendes Äußeres. Zusätzlich verfügt das Gebäude über ein 1. Obergeschoss, in dem sich ein Fest- und Tanzsaal befand. Während der Schwarze Adler der Reichsstadt Nürnberg unterstand, gehörte das gegenüberliegende Rote Ross zur Dompropstei Bamberg. Zu Beginn einer jeden Kirchweih, die stets ihren Ausgang von diesen beiden Gaststätten hatte, konkurrierten hier die beiden Amtsmänner zur Eröffnung der Kirchweih in Poppenreuth.[4]

Die neue Bayerische Verwaltung erfasste 1808 die Bestandsgebäude und deren Eigentümer. So wird die heutige Poppenreuther Straße 144 mit der Haus Nummer 29 bzw. 30 beschrieben, die dem Wirten Johann Lothar Stumpfmeyer gehörte. Zu dem Gebäude gehörten ebenfalls 1/2 Hof, das Wirtshaus samt Nebengebäude sowie das Nebenhaus Nr. 30 mit Scheune, Hofrait, Waldrecht und Gemeinderecht. Stumpfmeyer selbst hatte noch angegeben: Da bisher seine "sehr ergiebige Wirtshaus-Nahrungsquelle", die eine Steuerveranlagung für einen halben Hof ergab "fast gänzlich versiegt" ist, ist er mit einem "fast nahrungslosen Wirtshaus ohne Felder ... am schwersten und drückendsten belastet.[5] Vermutlich war dies auch eine Folge der Napoleonischen Kriege, den sog. Koalitionskriege von 1795 bis 1815.

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang
  2. W. Sprung zitiert aus dem Löffelholz Archiv, Urkunde Nr. 42, Kaufbrief von 1507.
  3. alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang
  4. Dorfgestaltung Poppenreuth e. V.
  5. Barbara Ohm: Barbara Ohm: Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes, Eigenverlag, Fürth 2011, S. 74

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