Pfarrscheune

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Poppenreuther Pfarrhof mit Jugendhaus (links) und Pfarrscheune (hinten quer)

Geschichte

In der Anlage des Poppenreuther Pfarrhofes ist ein typischer fränkischer Dreiseithof zu erkennen. Das Nebengebäude bzw. Hofhaus ist heute das Jugendhaus der Kirchengemeinde. Den Abschluss nach hinten bildet im rechten Winkel die Pfarrscheune. In dieser wurden die Abgaben aus der Pfründe gesammelt. Die Pfründe verfügte über einen reichen Besitz an Feldern und Wiesen, deren Pachteinnahmen für den Unterhalt des jeweiligen Pfarrers aufkommen mussten. Diese wurden in der Pfarrscheune in Form von Naturalien eingelagert. Bezahlt wurde der Pfarrer ansonsten nur durch Stolgebüren bei den Kasualien (Taufe, Hochzeit, Beerdigung) [1]
Die Pfarrscheune stammt aus dem Jahr 1780 [2]

Nach dem Ersten Weltkrieg kam es auch auf kirchlichem Gebiet zu Umstrukturierungen. Durch die Einführung der Kirchensteuern war die Pfarrscheune in ihrer ehemaligen Funktion nicht mehr gefragt und ihre Bausubstanz verfiel. Als gar der Pfarrhofbereich vor dem einsturzgefährdeten Westgiebel abgesperrt werden musste [3], einigte sich das Landbauamt mit der GKV (Gesamtkirchenverwaltung) über einen Abriss. Zu jener Zeit unterstand die Pfarrscheune noch einer staatlichen Baulast. Nachdem das Nebengebäude als Gemeindehaus zu beengt worden war, favorisierte selbst das Landeskirchenamt in München einen Abriss, um ein Neubau an gleicher Stelle errichten zu können.
1969 wurden auf Initiative von Pfarrer Horst Fild Pläne entwickelt, wie der Abriss mittels eines Umbaus verhindert werden könnte. Dies wurde in Form eines Antrages dem Landeskirchenamt vorgestellt. 1977 lag dann ein Beschluss des Poppenreuther Kirchenvorstandes dazu vor, der aber letztlich erst in der Amtszeit von Pfarrer Herbert Reber in die Realität umgesetzt werden konnte [4]. Nach einer einjährigen Umbauzeit unter der Leitung von Architekt Georg Stolz war die Pfarrscheune zum attraktiven Gemeindehaus umgestaltet worden und konnte 1986 durch Dekan Johannes Opp und Pfarrer Reber, sowie dessen Vorgänger Pfarrer Fild und Roderich Diez eingeweiht werden [5].

Seither gibt es viele Veranstaltungen auf drei Etagen in dem Gemeindehaus "Pfarrscheune".


Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes. 2011, S.49
  2. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt; Bd. 2, S. 73
  3. Christian Schmidt-Scheer: "Plätze, Bauten und Örtlichkeiten in PPP / die Pfarrscheune - vom Stadel zum Gemeindehaus" in: Monatsgruß/PPP, Oktober 2011, S. 6
  4. Christian Schmidt-Scheer, ebenda
  5. Christian Schmidt-Scheer: "25 Jahre Pfarrscheune" in: Monatsgruß/PPP, Oktober 2011, S. 10

Weblinks

  • Sigrun Arenz: Unter Freunden in St. Peter und Paul - online
  • Reinhard Kalb: Ein Bahnhof voller Kellner - online
  • Reinhard Kalb: Hubertus Jennerwein darf nicht sterben - online
  • Sigrun Arenz: Zündelnder Feuerwehrmann - online
  • Claudia Schuller: Ein Kunstdialog mit der Umgebung - online

Bilder