Humbser-Spielplatz

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Blick über die Otto-Seeling-Promenade, unterhalb der Bildmitte die Humbser-Turnhalle,
im Hintergrund das Projekt der Spiegelfabrik Baugruppe im Bau, Jan. 2020
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Der Humbser-Spielplatz befindet sich in der Fürther Oststadt an der Dr.-Mack-Straße und ist nach der Brauereidynastie Humbser benannt. Auf dem Gelände befindet sich das ehem. Hausmeistergebäude (Dr.-Mack-Straße 31) und die Humbser-Turnhalle. Das ehem. Hausmeistergebäude dient aktuell als Vereinsheim der Sportfreunde Fürth.


Anlage

1904 wurde die Anlage an der damaligen Birkenstraße nach nur viermonatiger Bauzeit als Spielplatz mit zwei Giebelbauten, Unterstandshalle, Wasch- und Geräteräumen eröffnet. Dazu ein Auszug aus dem Buch "Die Stadt Fürth in Bayern", (1908):

"Das Gebäude zeigt einen östlichen und einen westlichen Giebelbau; zwischen beiden liegt die 22 m lange und 3 m breite Unterstandshalle. In den Giebelbauten sind Wasserklosette (für Knaben und Mädchen) nebst Waschräumen, Geräteräumen und einem Raum für den Spielleiter untergebracht. Die Ausstattung geht ein gutes Stück über das reine Bedürfnis hinaus (...)"


Heute präsentiert sich die Anlage stark verändert. Das Pendant zum Uhrenhaus sowie die dazwischenliegende, zum Platz hin offene Unterstandshalle wurden um 1970/71 für den Bau der heute noch bestehenden Humbser-Turnhalle abgerissen. Der Anbau am Uhrenhaus (von der Uhrenseite aus rechts gesehen) stammt ebenfalls nicht aus der Erbauungszeit, sondern ist jüngeren Datums.

Stiftung

Der Humbser-Spielplatz geht auf eine Stiftung des Brauereibesitzers Hans Humbser zurück, der am 8. Juli 1899 dem Stadtmagistrat im Namen der Erben seines, im Jahr davor verstorbenen, Vaters Johann Humbser Wertpapiere als Grundstock für die "Johann Humbser'sche Stiftung" übergab. Die am 12. Dezember 1903 errichtete Stiftung sah die Errichtung eines "Jugendspielplatzes" vor. Schon im Sommer 1904 wurde die Anlage eröffnet.

„Fernseh-‚Uraufführung‘“ 1951

Am 27. September 1951 war das Gelände der Schauplatz der „Fernseh-‚Uraufführung‘ in Fürth“ anlässlich einer „Leistungs- und Gewerbeschau“. Der Sender auf dem Turm des heutigen Rundfunkmuseums sendete zwei Wochen regelmäßig den Film „Grock“ (1931) des damals bekannten Clowns Grock zum Ausstellungszelt auf dem Humbser-Spielplatz, wo entsprechende Fernseher als Empfänger standen und dem staunenden Publikum vorgeführt wurden. Der von Walter Mayer und zwei weiteren Technikern gebaute erste süddeutsche Fernsehsender strahlte vom Grundig-Werksgelände aus dem heutigen Rundfunkmuseum eventuell das erste reguläre deutsche Fernsehprogramm nach dem Krieg aus.[1]

Beschreibung des Baudenkmals

Erdgeschossiger Putzbau mit Sandsteinsockel, Mansarddach, Fußwalm und halbrundem Bodenerker sowie einseitigem Pavillon mit Schopfwalmdach und Blendfachwerk, an Nordgiebel mit Uhr, Heimatstil, von Otto Holzer, bez. 1904.

Die Bauausführung erfolgte durch die Fa. Johann Gran. Für das Sockelmauerwerk und die Natursteinpfeiler wurde gleichfarbiger Sandstein aus dem Steinbruch Katzenstein verwendet.[2]

Literatur

  • Einiges aus der gemeindlichen Bautätigkeit in Fürth i. B. - Spielplatzanlage. In: Süddeutsche Bauzeitung, Nr. 31, 1905, S. 246 - 248
  • Humbserspielplatz. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 182

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. vgl. z. B. "Nürnberger Nachrichten" vom 28. September 1951, S. 3: "Fernseh-Uraufführung in Fürth"; Der Sender strahlte täglich um 11, 14 u. 16 Uhr den Spielfilm aus, der in Teilen von Nürnberg und Fürth empfangen werden konnte.
  2. Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Johann Humbser'sche Spielplatz-Stiftung : Bauausführung - Abrechnung mit Johann Gran, Maurerm.”, StadtAFÜ Sign.-Nr. 9/3750

Bilder