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Aktueller Artikel "Wussten Sie, dass..."

Saal des Parkhotels beim Kanaltag 1915, Gast war auch Ludwig III.

Wussten Sie, dass der historische Festsaal des Fürther Parkhotels noch weitestgehend erhalten ist? Der 1887/88 von den Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Anton Käppner im Stil der Neorenaissance errichtete Saal war regelmäßig Schauplatz von Festakten, Galaveranstaltungen und offiziellen Festlichkeiten der Stadt. Trotz zwei Weltkriegen, Umnutzung zum Kino in den 1950er Jahren und später zum Lagerhaus (1974) sowie Vandalismus im Jahr 2010 ist die Grundstruktur des Gebäudes incl. der technisch bedeutsamen Dachkonstruktion und der markanten Sandsteinfassde an der Moststraße immer noch vorhanden. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege urteilte deshalb im November 2011: Das Fürther Festsaalgebäude steht exemplarisch für diesen Bautypus der Gründerzeit. Der einstige Glanz, Luxus und Komfort lässt sich bis heute nachvollziehen. Trotz aller Veränderungen handelt es sich bei dem Festsaalgebäude um eine der selten erhaltenen, künstlerisch anspruchsvoll in Formen der Neurenaissance gestalteten Bauten des späten 19. Jahrhunderts, der beispielhaft die Entwicklung großstädtischer Architektur veranschaulicht [...]. (erschienen: 20.10.12)

Archiv bisherige "Wussten Sie, dass..."-Artikel

Straßenbenennungen im Dritten Reich

Briefkopf von 1934 mit doppelter Straßenbezeichnung

Wussten Sie, dass während der Zeit des Dritten Reichs in Fürth vom NS-Regime über dreißig Straßen neu bzw. umbenannt wurden ? Bereits im März 1933 kam es zu ersten Änderungen, so wurde aus der Königswarterstraße die Adolf-Hitler-Straße, aus der Friedrich-Ebert-Straße die Julius-Streicher-Straße und aus dem Stresemannplatz der Horst-Wessel-Platz. Die Um- bzw. Neubenennungen dienten vor Allem dem Zweck, jüdische und sozialdemokratische Namen aus dem Straßenbild zu tilgen und die eigene Ideologie zu festigen. Nach Kriegsende im Mai 1945 erfolgte eine rasche Rückbenennung der markantesten Straßen, weitere Rück- bzw. Umbenennungen dauerten bis 1949 an und endeten mit der Anmmerkung des Stadtrats "ob denn nun endlich Schluss sei mit den unseligen Namensänderungen". (erschienen: 26.02.12)

Ludwigseisenbahn

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Wussten Sie, dass die Ludwigseisenbahn in Fürth eine zweite Haltestelle hatte ? Die zunehmende Expansion der Stadt nach Süden und Osten verlangte nach einem zusätzlichen Stopp, so entstand der Haltepunkt Fürth-Ost ca. 950m östlich des Ludwigsbahnhof an der Hornschuchpromenade. Die Eröffnung erfolgte am 14. Oktober 1895. Nach Stilllegung der Ludwigsbahn im Jahr 1922 wurde auch diese Haltestelle aufgegeben und schließlich 1926 abgebrochen. Das Stationsgebäude wurde im Zuge des Abriss auf die andere Seite der Jakobinenstraße versetzt, wo es bis 1953 als Obstkiosk diente. Heute erinnert nichts mehr an den ehemaligen Haltepunkt Fürth-Ost, an seiner Stelle befindet sich nun der als U-Bahn-Verteilergeschoß fungierende Platz der Opfer des Faschismus. Eine Verortung ist nur mit Hilfe der markanten Häuserfassaden der Hornschuchpromenade möglich. (erschienen: 20.07.11)

Sportpark Ronhof

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Wussten Sie, dass der Sportpark Ronhof am 11. September 2010 bereits 100 Jahre alt wird und damit zu den traditionsreichsten Spielstätten Deutschlands gehört? Nachdem Alemannia Aachen wenige hundert Meter an anderer Stelle neu gebaut hat, schließt die Spielvereinigung Fürth nach den Stuttgarter Kickers (1905) und Altona 93 (1908) auf bundesweit Platz 3 der am längsten am selben Ort spielenden Traditionsvereine auf. Schon drei deutsche Meisterschaften hat der "Ronhof" erlebt, dessen Stadion seit Sommer 2010 nach einer Marke des Fürther Unternehmens Mederer Trolli-Arena getauft wurde. Rund 40 Jahre jünger als der Sportpark selbst ist die markante Haupttribüne, sie wurde am 20. Mai 1951 mit einem Spiel gegen den FC St.Pauli eingeweiht. (erschienen: 03.09.10)

Der Fürther Charakter

MaxII. von Bayern

Wussten Sie, dass der Fürther Charakter dem der Amerikaner sehr ähnlich sein soll? So befand das zumindest ein Arzt im Auftrag des Bayerischen Königs Maximilian II. Der hatte vor 150 Jahren durch Bezirksärzte sogenannte "Physikatsberichte" seiner Untertanen erstellen lassen, denen wir die Erkenntnis zu verdanken haben, dass "dem Fürther eine gewisse nüchterne Umsicht und schnelle Fassungskraft nicht abzusprechen [ist]. Die Sache aber, der er sich widmen soll, muss eine praktische Seite haben. [...] Begründeten Anordnungen fügt er sich willig, trotzt aber leicht und gerne aller nur scheinbaren Willkür. >Zeit ist Geld!<, gilt ihm, wie dem Amerikaner [...] Wie dieser hängt der Fürther an seiner Heimat. Mit dem Amerikaner zu vergleichen ist der Fürther überhaupt in vielen Dingen, die das soziale und politische sowie gewerbliche Leben betreffen." (erschienen: 31.12.09)

Die Flächensanierung

Utopia

Wussten Sie, dass die selben Gutachter, die die Flächensanierung am Gänsberg empfohlen, das gleiche Urteil auch über das Altstadtviertel St. Michael fällten? Sanierungsgebiet 2: König- bis Kapellenstr. - Schießplatz und Grüner Markt und Sanierungsgebiet 3: Gustavstraße mit Waagplatz bis Feuerwehr, wurden als ebenfalls "nicht sanierungswürdig" eingestuft und ein flächiger Abriss empfohlen. Zum Glück ging rechtzeitig das Geld aus und den Empfehlungen wurde nicht mehr gefolgt. Übrigens: Das gleiche Urteil aus selbem Munde traf auch die schöne Regensburger Altstadt - Die befindet sich heute im Unesco-Weltkulturerbe. (erschienen: 06.04.09)

Joseph Dunner

Süddeutsche Zeitung Ausgabe Nr. 1

Wussten Sie, dass es der gebürtige Fürther Joseph Dunner war, der 1945 die Herausgabe der Süddeutschen Zeitung, der heute größten überregionalen Tageszeitung Deutschlands, genehmigte? Der überzeugte Hitler-Gegner musste nach seiner offenen Opposition zum NS-Regime emigrieren. Nach Promotion in Basel und Lektorat an den Universitäten von New York und Harvard kehrte der Professor der Politikwissenschaften nach dem Zweiten Weltkrieg als US-Presseoffizier nach Deutschland zurück und zeichnete hier u. a. für die Lizenz der Süddeutschen Zeitung verantwortlich. (erschienen: 01.01.09)

Stadttheater-Zwilling

Theater Tschernowitz

Wussten Sie, dass das Fürther Stadttheater einen Zwilling in der Ukraine hat?
Die Architekten waren ursprünglich mit den Planungen und dem Bau eines Theaters in Czernowitz (heute Ukraine) beauftragt. Allerdings wurde der Bau dort wegen Finanzierungsproblemen verschoben. Kurzfristig verwendeten die Architekten die Pläne für das Fürther Theater. 1904 bis 1905 wurde dann auch in Czernowitz der Bau nachgeholt. So stehen in den beiden Städten fast identische Theater. (erschienen: 29.11.08)