Aktion Protestgarten Fürth

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Logo: Aktion Protestgarten Fürth, 2018

Die Aktion Protestgarten Fürth ist ein offener Zusammenschluss junger Menschen aus Fürth, die nach eigenen Angaben größtenteils aus der aktiven Jugend- und Subkultur in Fürth besteht, die sich vergessen, an den Rand gedrängt und in unseren Bedürfnissen beschnitten [fühlen]. Die Aktion Protestgarten besteht aus einem groben Querschnitt von aktiven Gestalterinnen und Gestaltern der Fürther Jugendsubkultur, welche den Frust über die aktuelle Situation teilen. Wir verstehen uns als loses Netzwerk einzelner Personen und Gruppen, in dem jede/r mitwirken kann.[1]

Ziel der Gruppierung ist es die Stadtgesellschaft auf die Bedürfnisse der Jugendlichen in Fürth aufmerksam zu machen. Unter anderem wird bemängelt, dass es zu wenig Freiraum für Jugendliche in der Stadt gibt bzw. die angebotenen Flächen und Räume nur die Grundbedürfnisse der Jugendlichen abdecken, mehr aber auch nicht.

Im Mai 2018 begann die Gruppierung erstmals öffentlich auf sich aufmerksam zu machen. Dabei veranstaltete die Gruppierung einen Protestgarten im Lindenhain, vom 15. Juni bis einschließlich 22. Juni 2018. Täglich wurden verschiedene Angebote in Eigenregie unterbreitet, so z.B. Open Air Konzerte, Graffiti-Workshops, Quizabend sowie ein alternativer Grafflmarkt und eine Podiumsdiskussion mit Lokalpolitikern. Im Juni 2018 veranstaltete die Gruppierung eine Demonstration in Fürth, bei der ca. 250 Menschen teilnahmen.

Forderungen und Ziele

Nach eigenen Angaben verfolgt die Initiative folgende Interessen bzw. Ziele:

Zunächst geht es uns darum, auf die schlechten Bedingungen im Bereich der Jugendkulturförderung aufmerksam zu machen. Wir fordern mehr Initiative von Seiten der Stadt, diesem Missstand entgegenzuwirken. Wir wollen die Stadt für Veranstalter, Kulturschaffende und Gastronomen wieder attraktiver machen, dazu braucht es allerdings Räume und finanzielle Mittel zur Unterstützung. Wir fordern die Stadt auf, gemeinsam mit uns aktiv nach Lösungen zu suchen und diese umzusetzen. Im Rahmen des Protestgartens wollen wir die Problemstellen der Jugendlichen und Kulturschaffenden aufgreifen und in einem konkreten Forderungskatalog zusammenfassen."[2]

Deshalb fordert die Initiative, u.A. die Sperrstunde in der Gustavstraße wieder zu lockern, die Sporthallen auch in den späteren Stunden zur Verfügung zu stellen, mehr Proberäume für Bands anzubieten, die Öffnungszeiten von Supermärkten oder Einzelhändler auszuweiten für sog. "Spätis", die Grillplatz- und Skateanlagenzeiten von 20 Uhr aufzuweichen und legale Graffitiwände den Jugendlichen in der Stadt anzubieten. Des Weiteren wurde der Ruf nach einem selbstverwalteten Jugendzentrum laut.

Erste Erfolge

Der Stadtrat diskutierte bereits in seiner Sitzung vom 15. Juli 2018 über einige der Forderungen des Protestgartens. Überraschend schnell wurden auch erste Änderungen umgesetzt. So wurde z.B. die Öffnungszeiten der Grillplätze erweitert, weitere Standorte in die Prüfung genommen und ein Runder Tisch eingerichtet. Weiterhin stellte die Stadt Fürth ein Jugendzentrum in Aussicht, im freiwerdenden Gebäude nach dem Umzug der Berufsfeuerwehr in die Neue Feuerwache.

  • 2 neue Grillplätze am Flussdreieck und auf der Hardhöhe wurden eingerichtet.
  • Mehrere Graffitiflächen wurden ausgewiesen.
  • In der städtischen Grünflächen-Satzung wurden einige Restriktionen gestrichen.
  • Für ein Jugendzentrum und Proberäume für junge Bands wurden mehrere Gebäude in Augenschein genommen – die alte Feuerwache, das alte Eichamt, die Würzburger Str. 111.
  • Im Januar 2020 wurde Jens Schmidt als Vertreter der Aktion Protestgarten in den neuen Nachhaltigkeitsbeirat gewählt.

In den folgenden Monaten wurden mehrere Gespräche mit Vertretern der Stadtverwaltung und den Stadtratsfraktionen geführt. Im Mai 2019 wurden in einer weiteren Demonstration die Forderungen bekräftigt. Im Sommer 2019 wurde der Verein Soziokultur Fürth e. V. als Träger für das geplante Jugendzentrum gegründet.

Vom 27. – 29.9.2019 wurde ein weiteres Protestgarten-Festival am Lindenhain veranstaltet. Dabei informierte Oberbürgermeister Thomas Jung über Pläne, im historischen Lokschuppen von 1860 ein soziokulturelles Jugendzentrum einzurichten. In den folgenden Monaten fanden erste Gespräche mit dem Eigentümer, dem Fürther Immobilienentwickler Michael Peter (P&P), statt. Ein Lärmgutachten wurde erstellt.

Von März – Mai 2020 unterstützte die Aktion während der Corona-Krise die Initiative „Fürther sind solidarisch“ und die Alternative Tafel.

Kontakt

  • Mail: protestgarten_fuerth(at)gmx.de

Siehe auch

Weblinks

Lokalberichterstattung

Einzelnachweise

  1. Facebookauftritt Protestgarten, online abgerufen am 2. Januar 2019 | 17:25 Uhr - online abrufbar
  2. Facebookauftritt Protestgarten, online abgerufen am 2. Januar 2019 | 17:25 Uhr - online abrufbar

Bilder