Fritz Sperk
- Vorname
- Johann Friedrich
- Nachname
- Sperk
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 4. April 1869
- Geburtsort
- Gunzendorf
- Todesdatum
- 26. August 1942
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Schriftsteller
Johann Friedrich "Fritz" Sperk (geb. 4. April 1869 in Gunzendorf; gest. 26. August 1942 in Fürth) wirkte in Fürth als Ratsamtsmann und unter dem Pseudonym S. P. Erk als Autor zahlreicher Gedichte.[1] Sperk hatte sieben Kinder.
Leben und Wirken
Ab 1886 wirkte er in der städtischen Verwaltung und wurde nach seiner Militärzeit definitiv 1897 übernommen. Sein 40-jähriges Dienstjubiläum feierte er 1930. Als Ratsamtmann hielt er sich gut mit seinem Vorgesetzten, dem Oberbürgermeister, und war dessen rechte Hand. Das kann man aus dem 4-teiligen Gedicht entnehmen »Er wackelt! Der Rathausturm von ehedam, gestern und heute.« I. Um 1902 (Er wackelt). II. Um 1914 (Er wackelt nit). III. Ende 1918 (Er richt si blouß noach´n Wind). IV. Ab 1933 (Garantiert standhaft).
Fritz Sperk dichtete Lustiges und Nachdenkliches im Stil der Zeit zu allen Lebensbereichen. Seine Gedichte in fränkisch Fürther Mundart erschienen 1937 in zwei Bänden unter dem Titel „Mit Pengetzwasser tauft“ . Der 1. Band mit den Abteilungen I. Fürther Schalk, II. Die dumme Gretl, III. Bauernschläue, IV. Becknspreißl, V. Goldschlogershäutli; Im 2. Band: VI. Die Schilderwach, VII. Aus wirrer Zeit, VIII. Um an Kreuzer allrahand. IX. Skribar ungezwungen.
Über die Fürther Originale wie die Schilderwach brachte sein dichterischer Geist schon 1918 deren Lebensgeschichte zu Papier. In seinem zweibändigen Werk von 1937 nahm er einen Mundartspiegel auf (S. 155-164).
Im letzten Gedicht biederte sich Sperk den Nationalsozialisten an. (s. Seite 77).
Und über „Ende 1932“ schieb er: "Gottlob! Der Retter is ötz nah / Er schreibt si mit an groußn H. / In all dös Krampf- und Schwindlwesn / Föhrt gewalti neu er mit´n Besn, / Bringt widder unsere Volk zu Ehren / Afs deutsch Augiasstallauskehrn!"
Ende Mai 1934 begab er sich in den beruflichen Ruhestand, nicht aber als Heimat- und Dialektdichter. In guter Erinnerung behielt ihn aber der vormalige Amtsvorstand bis 1933 Dr. Robert Wild. Dies beweisen Schreiben von ihm 1948 aus Regensburg an seinen Sohn, worin er sich gerne an seinen Mitarbeiter erinnerte.
In Sperks Mundart-Gedicht "Erzählkunst" bringt er die Aufklärung über eine spöttische Geschichte, die man oft über die Fürther bringt. Er gib ein Zwiegespräch zwischen einem Fürther Ehepaar wieder: Fritz fragt das Lisla, ob sie schon das Neueste wisse. Er habe am Stammtisch von einem Totschlag gehört, was sicherlich bald in der Abendzeitung (im "Zentraler") stehen würde: In Doos - oder wou / Hout a Beck - oder wer / Sei Fraa - oder wen / Derschlong - oder wos! Sperk stellt somit richtig, dass das Ereignis nicht in Fürth war. Das tatsächliche Vorkommnis: Ein jung verheirateter Bäcker auf dem Espan (zwischen Fürth und Doos) erschoss aus Unvorsichtigkeit seine Frau.
Werke (Auswahl)
- 1907: "Skribax. Ungezwungene Reime"
- 1909: "Gschmalzn und gsalzn! : Humoristische Dialektdichtungen (2 Bände)
- 1911: "Allerlei Schalkheiten"
- 1913: "Die Inspektors-Köchin oder Die dumme Gretl."; Gedichtesammlung in Fürther Mundart
- 1918: "Die Schilderwach"
- 1937: "Mit Pengetzwasser tauft" (2 Bände)
Literatur
- Walter Fischer: Ernst Sperk, ein Fürther Dichter. In: Fürther Heimatblätter, 1978/1, S. 25 - 27
Siehe auch
Weblinks
- Werner P. Binder: Der Stadtpoet - ein „Zugewanderter“ vom Land – Fritz Sperk aus Gunzendorf kam in Fürth als Mundartdichter zu Ehren. In: Amtsblatt/Landkreisjournal des Landkreises Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim 3/2012 vom 18. Februar 2012, S. 2 - online
Einzelnachweise
- ↑ Binder, Werner P.: Der Fürther Stadtpoet vom Land. In: Fürther Nachrichten vom 23. April 2014
Bilder
Original-Widmung Fritz Sperks auf der Innenseite eines Exemplars des von Ihm verfassten Buchs Die Schilderwach