Saturn

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Saturn Elektromarkt Eröfnung. Vor dem Eingang: das Verkaufspersonal für ein Gruppenfoto.

Der Elektromarkt Saturn der Ingolstädter MMS E-Commerce GmbH öffnete seine Filiale, genauer sein Subunternehmen, an der Würzburger Straße 6 in Fürth am 29. April 2008 und gehört zur Ceconomy AG. Vor der Öffnung der Filiale wurde über zwei Jahre ein Streit über Architektur und städtebauliches Erscheinungsbild geführt. Hierzu gründete sich eigens eine Bürgerinitiative "Pro-Kulturforum", die sich für eine ästhetisch akzeptable Lösung des Gebäudes einsetzte. Das Gebäude war zuletzt im Besitz des inzwischen ausgeschiedenen und 2017 verstorbenen Vorstandsmitglieds der Saturngruppe Erich Kellerhals, der die Immobilie an die Media-Saturn Holding vermietet hat. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage, die von der städtischen Tochter Infra betrieben wird.

Die Elektrofiliale verfügte über ca. 3500 m2 Verkaufsfläche über zwei Geschosse und beherbergt im Dachgeschoss eine Ausbildungsstätte für Saturn-Mitarbeiter. Das Unternehmen beschäftigte ca. 30 Mitarbeiter.

Schließung 2021

Bereits seit Ende er 2010er Jahre häuften sich die Meldungen, dass es um Media-Saturn Holding wirtschaftlich nicht gut bestellt ist. Zunächst setzte der Internethandel dem Unternehmen zu, dann der Lockdown während der COVID-19-Pandemie. In Fürth zeigten sich erste Vorzeichen einer örtliche Schließung, als Mitte April 2019 das 1. Obergeschoss als Verkaufsfläche nicht mehr zur Verfügung stand bzw. nicht mehr für den Verkauf genutzt wurde. Vielmehr wurde nur noch noch das Erdgeschoss als Verkaufsfläche genutzt (ca. 1700 m2), wodurch man sich eine Mietkostenreduzierung für den Betrieb erhoffte.

Während der COVID-19-Pandemie diente das 1. Obergeschoss als Abholbereich für die sog. Click-and-Collect Käufe der Kunden. Im März 2021 wurde bekannt, dass 13 der 419 Märkte von Saturn geschlossen werden sollen, ca. 1.000 Beschäftigte sollten dabei entlassen werden. Während noch die Betreiber, aber auch die Stadt Fürth, die Schließung in Fürth zu diesem Zeitpunkt ausschlossen, blieb eine gewisse Grundskepsis bestehen. Spekulationen darüber, ob die Saturnfiliale in den umgebauten City-Center (Flair) umzieht, wurden stets verneint.

Am 24. Juni 2021 gab der Konzern bekannt, dass der Umsatz zum Vorjahr um 5,7 Prozent sank. Nach Aussage des Konzerns sei dies überwiegend auf den Lockdown zurückzuführen, weshalb der Konzern neben der Umstrukturierung und dem Wechsel an der Führung erneut an dem Abbau der ca. 1.000 Stellen und die Schließung von 13 Märkten fest hielt bzw. seine Aussage bekräftigte.[1][2] Am 26. Juni 2021 wurde das Aus der Filiale über die Fürther Nachrichten berichtet. Der noch aktuelle Geschäftsführer der Fürther Filiale, Jörg Philips, gab gegenüber der örtlichen Presse als Grund der Schließung die fehlende wirtschaftlich zufriedenstellende Fortführungsperspektive an, weshalb die Schließung laut Philips "alternativlos" sei. Der letzte Verkaufstag für die Saturnfiliale in Fürth war der 25. September 2021.[3]

Als "Nachfolger" für den Elektromarkt an der westlichen Innenstadt wurde die Expert-Tevi-Kette genannt, allerdings öffnet der Elektromarkt als neuer Mieter im Flair erst im Januar 2022. Die weitere Nutzung des ab September 2021 leerstehenden Immobilie an der Kapellenstraße ist bis dato nicht bekannt.

Lokalberichterstattung

  • Saturn denkt über einen Kompromiss nach. Doch Glasfassade für den Elektromarkt? Gute Ansätze beim Treffen zwischen Bürgerinitiative und Konzern. In: Fürther Nachrichten vom 6. April 2005 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Saturn nimmt neuen Anlauf. Geänderter Plan für den Elektromarkt macht Parkplatz Blockade ein Ende In: Fürther Nachrichten vom 24. März 2006 (Druckausgabe)
  • 2. öffentliche Auslegung gemäß § 3(3) BauGB: Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans und Erschließungsplan "Elektrofachmarkt Saturn". Im: Fürther Amtsblatt vom 26. April 2006 (Druckausgabe)
  • Volker Dittmar: Bürgerinitiative hat das Kriegsbeil begraben.. (nicht lesbar) ... am Kulturforum sehen von Antrag auf Baustopp ab - Schulterschluss mit Kommune. In: Fürther Nachrichten vom 28. Oktober 2006 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Erst wenn das Gift entsorgt ist, rückt Saturn an. Obwohl auf dem Elektromarkt-Areal reger Baubetrieb herrscht, ist an eine baldige Eröffnung nicht zu denken. In: Fürther Nachrichten vom 11. Dezember 2006, (Druckausgabe)
  • Saturn muss warten. Arbeiten haben sich verzögert - Eröffnung erst 2008. In: Fürther Nachrichten vom 24. März 2007 (Druckausgabe)
  • Stolperschwelle in der Landschaft. Ein rechteckiger Klotz wird sich bald an der Kapellenstraße breitmachen. In: Fürther Nachrichten vom 29. Mai 2007 (Druckausgabe)
  • Birgit Dachlauer: Festakt besiegelt Ende der Querelen um Saturn. Grundsteinlegung für den umstrittenen Elektrofachmarkt: das 18-Millionen-Euro-Projekt nimmt Gestalt an. In: Fürther Nachrichten vom 4. Juli 2007, (Druckausgabe)
  • Hochbetrieb auf der Saturn-Baustelle. Mit 750 Kubikmeter Beton wurden die Fundamente gegossen. In: Fürther Nachrichten vom 7. Juni 2007 (Druckausgabe)
  • Johannes Alles: Die Stadt richtet für Saturn ein schönes Nest. Der Vorplatz des Elektrofachmarktes wird für 500.000 Euro gestaltet - OB: "Eine Investition in die Zukunft". In: Fürther Nachrichten vom 28. Juli 2007, (Druckausgabe)
  • Gabi Pfeiffer: Plattenbau im Sandwich-Prinzip. Rundgang über die größte Baustelle der Stadt - Saturn-Markt will im April eröffnen. In: Fürther Nachrichten vom 20. September 2007 (Druckausgabe)
  • Johannes Alles: Rückzug ins Erdgeschoss. In: Fürther Nachrichten vom 27. April 2019 (Druckausgabe) bzw. Fürther Saturn zieht sich ins Erdgeschoss zurück. In: nordbayern.de vom 29. April 2019 - online abrufbar

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. dpa: Media Markt und Saturn streichen in Deutschland bis zu 1000 Stellen. In: Wirtschaftswoche vom 31. März 2021 - online abrufbar
  2. jk: Läden schließen, Mitarbeiter müssen gehen, Manager werden ausgetauscht: Wie Media Markt und Saturn unter dem Lockdown leiden. In: Business Insider vom 24. Juni 2021 - online abrufbar
  3. Wolfgang Händel: Schließung in Fürth: Bei Saturn geht Ende September das Licht aus. In: Fürther Nachrichten vom 26. Juni 2021 - online abrufbar

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