Adam Weber

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Festgehalten werden soll bei den "Fürther Originalen" noch der „Wau-Wau“, wie der ehemalige Rechtskonsulent und Druckereibesitzer Adam Weber (…-1902) mit Spitznamen genannt wurde. Dies hatte mit dem so gen. humoristisch-satirischen Wochenblatt „Wau-Wau“ zu tun, das er herausgab. Mit rücksichtsloser Offenheit und ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihm damals bereitet wurden, zog er immer wieder gegen das Judentum los. Er gründete sogar eine Wochenschrift, den „Freien Beobachter“, in der er nach Kräften zur Aufklärung über die Judenfrage beizutragen versuchte. Sein Wirken brachte ihm 5 Jahre Gefängnis ein. Die Druckerei war im Haus Löwenplatz 5.

So war Weber als Sonderling und rabiater Mensch verschrien, aber als eine außergewöhnliche Erscheinung. Die Presse der 1930er Jahre (April bis August 1938) widmete dem 1902 Verstorbenen als fanatischen Judengegner durch mehrere Abhandlungen breiten Raum. In den Jahren bis 1938 veröffentlichte die Presse unter dem Titel „Hier spricht der deutsche Michel“ Artikel aus Webers „Beobachter“ als antisemitische Pamphlete. Dieses Blatt war ein Vorläufer von Streichers Blatt „Der Stürmer“. Es liegt nahe, dass die Nazis Weber für ihre Zwecke benutzten und ihn zum „Original“ hochstilisierten. Weber war der erste Antisemit, der bei der Reichstagswahl 1893 als Kandidat im Wahlkreis Fürth-Erlangen-Hersbruck-Lauf aufgestellt war. In Fürth erhielt er damals nur 48 Stimmen und im gesamten Wahlkreis 81. Weber verstarb in der Erlanger Chirurgischen Klinik am 25.2.1902 mit 66 Jahren.