Karl Gsänger

Aus FürthWiki

Karl Wilhelm Gsänger (geb. 14. Februar 1886 in Roth; gest. 25. Oktober 1971 Fürth) war Dipl.-Bauingenieur und Bauunternehmer.

Leben

Er kam als Sohn des Bronzemeisters und späteren Fürther Bronzefarbenfabrikanten Paulus Gsänger (1855–1900) und seiner Ehefrau Margaretha („Margitta“) Mathilde, geborene Engelhardt (1857–1936) in Roth am Sand zur Welt, wo sein Vater in einer Bronzefarbenfabrik arbeitete. Der Vater stammte aus Pfaffenhofen an der Rednitz, war jedoch zuvor Werkmeister bei der Fa. Gerstendörfer in Fürth, wo dieser auch seine Frau – eine Tochter der Gastwirtseheleute Engelhardt – kennenlernte und 1880 heiratete.[1][2] Um 1890 zog die Familie wieder nach Fürth zurück, wo der Vater nun seine eigene Bronzefarbenfabrik – anfangs mit Sitz Schwabacher Straße 123, später Schwabacher Straße 155 – gründete.

Karl Gsänger studierte Bauingenieurwesen, wann und wo ist nicht bekannt.

In der Zeit vom 1. Oktober 1910 bis Ende September 1911 diente er als Einjährig-Freiwilliger beim k. b. 6. Feldartillerie-Regiment in Fürth.

Mit Beginn des I. Weltkriegs musste der junge Ingenieur Gsänger am 4. August 1914 zum k. b. 3. Feldartillerie-Regiment einrücken und nahm als Richtkanonier und Geschützführer bereits ab 10. August an Grenzschutzgefechten, der Schlacht in Lothringen und der Schlacht vor Nancy – Epinal teil. Am 11. September 1914 kam er ins Feldlazarett Nr. 11 des III. Armeekorps und verblieb einen Monat im Lazarett. Am 12. Oktober wurde er zur Ersatzabt. des 3. Feldartillerie-Regiments versetzt, am 11. November zum Unteroffizier befördert und am 3. Dezember 1914 der Munitionskolonne Nr. 1 der k. b. Landwehr-Infanterie zugewiesen.

Mitte April 1915 erlitt er einen Hufschlag gegen den Oberkiefer, laut Musterungsbefund wurde Gsänger nun „g. v.“ (garnisonsverwendungsfähig) eingestuft. So kommandierte man ihn am 5. Juni 1915 zum Sägewerk der 2. Preuß. Landwehr-Division, wo er Leiter des Sägewerks wurde, dabei zeitweise wohl auch zur Baudirektion 4 abgeordnet war. Am 22. Juli 1915 ernannte man ihn zum Vizefeldwebel, mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde er am 24. August 1915 ausgezeichnet.

Mitte März 1916 kam er kurz zur Garnisons-Batterie des 6. Feldartillerie-Regiments, darauf folgten Versetzungen zu verschiedenen Etappen-Formationen: so am 5. April zum Etappen-Hilfsbataillon der Etappen-Inspektion IV, Ende Juni 1916 zur Wirtschafts-Kompanie der 4. Armee, Ende November 1917 zum 1. Landsturm-Eskadron des I. Armeekorps, im März 1918 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Aschaffenburg (II.B.6) und schließlich Mitte September 1918 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Weilheim (I.B.4), wo er umgehend zur Baudirektion 4 in Gent kommandiert wurde. Mit dem Rückmarsch kam Gsänger nach Münster, wo er am 30. November 1918 dem Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon Mindelheim (I.B.26) überwiesen und von dort am 15. März 1920 endgültig aus dem Kriegsdienst entlassen wurde.[3]

1927 gründete er die Bauunternehmung Karl Gsänger mit dem Sitz in der Schwabacher Straße 33 in Fürth.[4] Unter anderem baute sein Unternehmen ab 1931 die Herz-Jesu-Kirche in Mannhof.[5]

Einzelnachweise

  1. „Acten des Stadtmagistrats Fürth: Gsänger Paulus Werkmeister v. Roth a/S – Heimathsrechts- u. Verehelichungsgesuch. 1880“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/G 381
  2. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1873–1881, S. 299
  3. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 9359, 2; 9841, 3; 12514, 1; 12899; 13737, 1; 13964, 2; 14606, 1
  4. Archiv Familie Hoffmann
  5. Nordbayerische Zeitung vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof

Bilder