Am 23. November 2007 veranstaltete die Lebenshilfe die große WoGe-Gala der Wohnstätten. Das Jahresmotto WoGe der Wohnstätten hatte eine immense Eigendynamik erlangt: „Die den Bewohnern der Wohnstätten versprochene große Belohnung für die Anstrengungen eines ganzen Jahres sollte heute Abend eingelöst werden... Jedem Bewohner wurden ein Pokal und eine individuell gestaltete Ehrenurkunde überreicht. Hier brach die Begeisterung noch einmal zu einem neuen Höhepunkt durch... Alle, aber auch wirklich alle, ob Bewohner Mitarbeiter oder Gäste, gingen mit leuchtenden Augen nach Hause“, berichtete Wohnstätten-Leiter Georg Jordan. Die Familiendienste vermeldeten im Jahre 2007 die Betreuung von nicht weniger als 134 Familien durch 43 Mitarbeiter. Die Familiendienste boten u.a. Einzelbetreuungen (Beaufsichtigung, Versorgung, Förderung, Betreuung), die über die Verhinderungspflege finanziert werden konnten (bei anerkannter Pf legestufe). Für insgesamt fünf Wochen im Jahr wurde auch eine Kinderferienbetreuung in den Räumen des Familiendienstes durchgeführt. Behinderte Erwachsene konnten den Samstagsclub besuchen, dessen Freizeitangebote zudem die Integration förderten.
4. Jubiläumsjahr der Bundesvereinigung Ende Januar 2008 besuchte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, Robert Antretter, die Einrichtungen der Lebenshilfe Fürth. Die Lebenshilfe Fürth betreute Anfang 2008 knapp 1100 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung. Antretter lobte das große Engagement der Mitarbeiter, die nach seiner Einschätzung ihren Beruf zum persönlichen Anliegen machten und meinte zudem: „Ich habe den Eindruck, dass es hier besonders gut gelingt, die Lebenshilfe-Prinzipien Integration und Teilhabe zu leben“. Im Februar 2008 nahm die Lebenshilfe am Integrativen Landesschwimmfest im Fürther Hallenbad teil, Ausrichter war das Amt für Jugendarbeit der ev.-lutherischen Kirche und die Diakonie Neuendettelsau. Die Lebenshilfe Fürth nahm mit zehn Jugendlichen und Erwachsenen teil und erschwamm zwei Gold-, eine Silber- und vier BronzeMedaillen. Der zweite Integrative Kindergarten der Lebenshilfe feierte am 16. Februar sein zehnjähriges Bestehen. Seinerzeit wurden 15 Plätze für behinderte bzw. von Behinderung bedrohte und 30 neue Plätze für nicht behinderte Kinder zur Verfügung gestellt. Einrichtungsleiterin Rosemarie Gäbel-Bauer blickte mit einem gewissen Wehmut zurück und berichtete davon, dass es seinerzeit keine Dinge wie „Buchungszeiten“, Bayerischen Erziehungsund Bildungsplan, BAYKiBiG und mithin weit weniger Bürokratie gegeben habe. Der Elan, Spaß und Eifer der Mitarbeiter sei jedoch geblieben, so Gäbel-Bauer. Deswegen feierte man auch kräftig mit Unterstützung der „Blue Frogs“.
Anfang April 2008 zogen die Geschäftsstelle der Lebenshilfe von der Aldringerstraße in die Ludwig-ErhardStraße direkt gegenüber dem Rathaus, ebenfalls die zuvor in der Karolinenstraße beheimateten Familiendienste. Im Juni eröffnete hier zudem der Lebenshilfe-“WerkStadt-Laden“, der ein ausgewähltes Sortiment von 34 Behindertenwerkstätten aus ganz Deutschland im Angebot hatte. Damit war einerseits die Lebenshilfe „wie die anderen wichtigen Sozialverbände im Zentrum der KleeblattStadt präsent“, anderseits war (und ist) der Laden „eine Bereicherung für das Sortiment in der Innenstadt“, so Vorsitzender Dr. Thomas Jung. Die renovierte Küche in den Dambacher Werkstätten versorgte schon seit 1. September 2007 ca. 210 Personen an den Standorten Dambach und Fürth/Kurgartenstraße, ab 1. April 2008 konnte die bisher von einem externen Unternehmen durchgeführte Verpflegung der HallemannSchule mit übernommen werden, so dass täglich ca. 340 Portionen ausgegeben wurden. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Kooperation Uvex-Lebenshilfe besuchten Uvex Seniorchef Rainer Winter sowie sein Sohn und Geschäftsführer Michael Winter die Werkstätten in Dambach und machten sich vor Ort einen Eindruck von den Arbeitsabläufen im modernisierten Werkstattgebäude. Der Integrationspreis 2008 ging an die Tanzschule Manfred Streng. Manfred Streng und sein Team wagten sich 2004 auf Neuland und boten in Kooperation mit den Lebenshilfe-Familiendiensten Tanzkurse für Menschen mit Behinderung an. 2005 wurde zudem der „Große Sommernachtsball“ für behinderte Menschen eingeführt und seit 2007 nahmen die Teilnehmer der Tanzkurse auch an der jährlichen „Talent-Nacht“ teil. Vorsitzender Dr. Thomas Jung führte in seiner Laudatio aus, die Tanzschule Streng habe somit bewiesen, dass der Name Streng nicht nur für Tanzvergnügen, sondern auch für Werte wie „Mitmenschlichkeit, Solidarität und Nächstenliebe“ stehe. Mit zahlreichen Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet wurde das 50jährige Jubiläum der Bundesvereinigung Lebenshilfe gefeiert. Eine der spektakulärsten Veranstaltungen war im Juni das Kulturfestival „Blaues Wunder“ in der Berliner Kulturbrauerei am Prenzlauer Berg. In Deutschland gab es zum Zeitpunkt des Jubiläums 16 Landesverbände und rund 530 Ortsund Kreisvereinigungen, die sich für die Wahrung der Interessen und Rechte geistig behinderter Menschen und ihrer Angehörigen einsetzten. Die Schwerpunkte haben sich seitdem von der Schaffung von „Sondereinrichtungen“ hin zur Inklusion verlagert - der gleichberechtigten Teilhabe am Leben der Gesellschaft. So auch die Botschaft der Lebenshilfe anlässlich der Zentralveranstaltung: „Menschen mit Behinderung gehören mitten unter uns und dürfen nicht an den Rand gedrängt werden.“ Am 28. Juni feierte der Karl-Reinmann-Kindergarten in Dambach als ältester integrativer Kindergarten Mittelfrankens mit einer großen Jubiläumsfeier seinen 25. Geburtstag. 1983 begann seine Geschichte auf Initiative
57 Die Geschichte der Lebenshilfe_ctp.indd 57
05.09.11 12:12