Militärische Anlagen
Mehrere Anfragen des Fürther Magistrats an den Bayerischen König zur Errichtung einer Garnison waren seit 1867 gescheitert, doch am 15. Juli 1890 bahnte sich mit der Billigung einer neuen Heeresvorlage die Vergrößerung des Kaiserlichen Heeres an. Im Zuge dessen genehmigte der Deutsche Kaiser Wilhelm II. auch in Fürth die Einrichtung einer Garnison und der dazugehörigen Kasernen. In der Kleeblattstadt entstanden daraufhin mehrere Kasernen, die über die verschiedenen Epochen verschiedene Nutzungen hatten.
- Artilleriekaserne (ab 1949 "William-O.-Darby Barracks", heute Südstadtpark), erbaut ab 1890
- Infanteriekaserne (ab 1949 "William-O.-Darby Barracks"), erbaut ab 1893
- Trainkaserne (ab 1949 "William-O.-Darby Barracks"), erbaut ab 1893
- Luftwaffenhelferinnenlager (heute Heilstättensiedlung)
- Artilleriedepot und Kaserne an der Schwabacher Straße (später "Johnson Barracks"), heute Industriegebiet
- Flugplatz Atzenhof (ab 1945 "Monteith Barracks"), heute Industriegebiet Golfpark
- Zennwalddepot (Munitionslager der Wehrmacht und später der U.S. Streitkräfte im Waldstück Zennholz bei Burgfarrnbach)
- Schießplatz Tulpenweg
- Hainberg (Truppenübungsplatz zwischen Gebersdorf und Oberasbach)
Die Amerikaner ergänzten die bereits vorhandenen Kasernen nach 1945 noch um die
- Dambach Housing Area und
- Kalb Housing Area (heute Kalbsiedlung),
um weiteren Wohnraum für die Familien der in Fürth stationierten Soldaten zu schaffen.
Mit dem Abzug der letzten US-Soldaten endete auch die Zeit Fürths als Garnisonsstadt. Die Kasernenflächen sind inzwischen anderen Nutzungen zugeführt worden.
Literatur
- Sternenbanner und Kleeblatt, Bernd Jesussek, 1996
- 10 Jahre Konversion: Der Fürther Weg, Stadt Fürth, 2005
- Konversion. In: Fürther Dynamik, Fürth, 2010, S. 19