Buchdruckerei Volkhart

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Die Buchdruckerei Volkhart bestand von 1799 - 1896, zunächst in der Markgrafengasse 12, später in der Nürnberger Straße 8. Wahrscheinlich erschien hier das „Intelligenzblatt der Stadt Fürth“, sicher die erste Fürther Tageszeitung, das „Fürther Tagblatt“.


Johann Leberecht Volkhart

1799 gründete Johann Leberecht Volkhart in der Fürther Markgrafengasse 12 eine Buchdruckerei.

Die Familiengeschichte erzählt, Johann Leberecht Volkhart sei der Drucker gewesen, der die Schrift gegen Napoleon „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“ druckte, um derentwillen der Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm von Napoleons Soldaten verhaftet und erschossen wurde. Volkhart entzog sich der Verhaftung durch die Flucht nach Schweden, woher seine Familie ursprünglich stammte. Er starb 1814.

Sein Sohn aus 1. Ehe, Albrecht Volkhart, (1804 - 1863) wurde nach dem Tod seines Vaters zu einem Vormund gegeben und trat dann als Lehrling in die Bieling'sche Druckerei in Nürnberg ein. Später arbeitete er bei seinem Onkel, dem Hofdruckereibesitzer Volkhart in Amorbach bei Miltenberg und beim Cotta'schen Verlag in Augsburg. 1827 erwarb er in Augsburg eine eigene Druckerei. Er gab das liberale „Augsburger Anzeigblatt“ heraus und war ein unerschrockener Kämpfer für Pressefreiheit.

Julius Volkhart

Julius Volkhart ist der Sohn von Johann Leberecht Volkhart und seiner zweiten Frau. Diese führte nach dem Tod ihres Mannes die Druckerei in der Markgrafengasse nur mit Gehilfen, sodass sie ihren Sohn nicht selbst ausbilden durfte. Er erlernte daher das Buchdruckerhandwerk in Erlangen, wohin er täglich zu Fuß gehen musste. Später kam er als Verleger des Fürther Tagblatts zu großem Wohlstand und übersiedelte von der Markgrafengasse in die Nürnberger Straße 8.

Seine Tochter berichtete, dass sie jeden Tag auf dem Weg zur Schule einen Probeabzug des Tagblattes beim Stadtmagistrat zur Zensur vorlegen musste. Für gestrichene Artikel mussten andere in Bereitschaft gehalten werden. Erst im Jahre 1848 fiel die Zensur, die ganze Stadt war „illuminiert“ und das Fürther Tagblatt hatte an dem Eck der Hirschapotheke Schwabacher-/Weinstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße) ein Transparent angebracht, das zwei Löwen zeigte, die eine Kette zerrissen.

Julius Volkhart war Magistratsrat und als solcher sehr um die Fürther Kirchweih bemüht.

Sein Sohn Eduard Volkart folgte ihm als Buchdrucker und Verleger nach, vereinigte dann aber 1896 das Tagblatt mit dem Nürnberger Generalanzeiger, einem Vorläufer der Nürnberger Zeitung.

Literatur

Konrad Kurz, Urenkel von Julius Volkhart, in einem Brief an Adolf Schwammberger, 1963