Auf dieser Seite werden Gegenstände aufgeführt, die es in Fürth nachweislich einmal gab, die inzwischen aber spurlos verschwunden sind - obwohl sich "im Volksmund" hartnäckig das Gerücht hält, dass es diese noch gäbe... Allerdings weiß keiner, wo sich diese befinden. Vielleicht tauchen sie ja eines Tages wieder auf. Bis dahin können diese Gegenstände zumindest hier "gefunden" werden.

Turm des ehem. Stadtkrankenhaus

 
Verschwundener Turm, ca. 1970

Das ehem. alte Krankenhaus wurde 1828 bis 1830 an der Schwabacher Straße gebaut. Auf dem Gebäude war ein Turm, der ebenfalls eine Uhr beinhaltete. Das Gebäude wurde Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre abgerissen, heute steht hier die Hauptpost. Seit dem Abriss hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Turm erhalten geblieben ist und in einem Hinterhof sein Dasein fristet. Gesichtet worden ist er bis heute nicht.

Adler der Gräfl. Pücklerischen Brauerei Burgfarrnbach

 
Verschwundener Adler, ca. 1983

Auf dem Gebäude der ehem. Brauerei in Burgfarrnbach befand sich bis zum Abriss ein Adler. Der Adler wurde während der Abrissarbeiten in den 1980er Jahren entfernt und ist seit dieser Zeit spurlos verschwunden. Gerüchte besagen, dass der Adler von ortsansässigen Personen während der Abrissarbeiten "in Sicherheit" gebracht wurde. Gesehen hat ihn aber seit den Abrissarbeiten niemand mehr.

Zierelemente des Geismann-Bräustübls

 
Fassade des Bräustübls zur Bäumenstraße.

Als 1982 das Hauptgebäude der Brauerei Geismann an der Bäumenstraße (Hs-Nr. 16-20) abgebrochen wurde um dem Bau des City-Centers Platz zu machen, war es Auflage des Denkmalschutzes, die reichen Zierelemente der Fassade einzulagern. Ursprünglich wurde in der Zeitung die Integration in den Neubau in Aussicht gestellt, Fotos zeugen von der Bergung. Das Marmortreppenhaus wurde von der Baustelle gestohlen, später verscherbelte die Stadt einzelne Bestandteile wie Türen und Kachelöfen des Areals per Zeitungsanzeige. Während drei Fensterbögen als Spolien am City-Center angebracht wurden und die privaten Käufer einzelner Ziergitter bekannt sind, ist der größte Teil der Bräustübl-Baukunst heute verschollen: Die Salamander-Maueranker, die Hoftore, Haustüren mit Engelsköpfen, Sinnsprüchen und Vergitterungen, der Sandsteinerker mit Wasserspeiern, das Brauer-Hauszeichen von 1723 auf der Hofseite und vieles mehr. Auf Nachfrage teilte das Baureferat 2014 mit, vom Verbleib keine Kenntnis zu haben.

Löwe der Löwen-Apotheke

 
Fassade der Löwen-Apotheke mit Original-Relief, ca. 1930

Erneut ist bei Abrissarbeiten etwas verschwunden: Dieses Mal geht es um das Wahrzeichen der Löwen-Apotheke in der unteren Königstraße. Bei Abbrucharbeiten im Sanierungsgebiet des Gänsberg wurde auch das Gebäude Königstraße 36/38 vollständig abgerissen. Allerdings hatte man zuvor Teile der Fassade, den Holzerker und das Wahrzeichen der Apotheke - ein Relief mit Löwen und Palme - zwischengelagert. Als man 1978 die Fassade wieder aufbaute und den restaurierten Holzerker anbrachte, bemerkte man den Diebstahl des Reliefs. Seitdem hängt am Gebäude eine Kopie. Das Original ist seit dieser Zeit spurlos verschwunden.

Bronzeplastiken am Klinikum Fürth

 
Modelle der Bronzeplastiken, ca. 1930
 
Statuen an der Fassade des Klinikums, 1931

Rechts und links neben dem Haupteingang des Klinikum Fürths befanden sich zwei Bronzeplastiken von dem Bildhauer K. Bössenecker. Sie symbolisierten die Hoffnung und die Erfüllung. Die Sockel sind noch erhalten und können heute noch an der Fassade bestaunt werden, allerdings fehlt von den Bronzeplastiken jede Spur. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sie während des 2. Weltkrieges eingeschmolzen wurden, die Aktenlage gibt hierfür aber nichts her. Sie bleiben somit verschwunden, lediglich auf alten Bildern kann man sie noch sehen.

Nagelsäule

 
Nagelsäule auf der Konrad-Adenauer-Anlage 1916

Während des Ersten Weltkrieges wurde in vielen deutschen Städten ein sog. Nagelmann aufgestellt, so auch am 9. Juli 1916 in Fürth. Die Bevölkerung konnte hier mittels einer finanziellen Gegenleistung einen oder mehrere Nägel in die Holzsäule einschlagen. Der Erlös dieser Aktion ging an die Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete des Ersten Weltkrieges. Die Säule stand in der heutigen Konrad-Adenauer-Anlage und wurde bereits ein Jahr nach der Aufstellung wieder entfernt. In vielen anderen Städten wurde die Säule im Stadtmuseum/archiv aufgehoben, in Fürth ist der Verbleib unbekannt. Mündlich wird immer wieder berichtet, dass die Säule zum ehem. Stadtkrankenhaus gebracht wurde - da sich hier das Stadtmuseum befinden würde. Allerdings wurde das Stadtmuseum an dieser Stelle erst 1937 eröffnet, also 20 Jahre später. Weiterhin wird mündlich berichtet, dass die Säule im Garten des Stadtkrankenhauses vergraben wurde - eine Erklärung hierfür gibt es allerdings nicht. In Anbetracht dessen, dass die Säule u.a. aus vergoldeten und versilberten Nägeln bestand, erscheint die Variante des Vergrabens wenig glaubhaft. Weiterhin ist interessant, dass im Stadtarchiv dann doch ein paar Nägel eingelagert wurden. Unter der Signaturnummer IX/226 der Objektsammlungen wird folgendes vermerkt: Je sechs Stück eiserne, versilberte und vergoldete Nägel, die bei der Benaglung des Kriegswahrzeichens in der Hindenburganlage verwendet wurden. Interessant ist es insofern, dass auch diese Nägel "verschwunden" sind. Im Archiv sind die Objekte mit "Fehlt" vermerkt.