Verschwundene Dinge

Aus FürthWiki

Auf dieser Seite werden Gegenstände aufgeführt, die es in Fürth nachweislich einmal gab, die inzwischen aber spurlos verschwunden sind - obwohl sich "im Volksmund" hartnäckig das Gerücht hält, dass es diese noch gäbe... Allerdings weiß keiner, wo sich diese befinden. Vielleicht tauchen sie ja eines Tages wieder auf. Bis dahin können diese Gegenstände zumindest hier "gefunden" werden.

Inzwischen sind einige "sachdienliche Hinweise" eingegangen, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen. Die Hinweise, sofern vorhanden, sind jeweils bei dem "vermissten" Gegenstand zu finden. Sollten Sie einen Tipp haben, wo sich eines dieser vermissten Gegenstände befindet, so schreiben Sie uns: vorstand@fuerthwiki.de. Vielen Dank!

Wittelsbacherbank

Die Wittelsbacherbank nach ihrer Fertigstellung, um 1908

Ein etwas anderer Fall: dass die Bank nicht mehr existiert ist klar, jedoch gibt es Unstimmigkeiten zum Zeitpunkt ihres Verschwindens: bisher war Konsens, dass im Zweiten Weltkrieg, als in der Grünanlage an der Hornschuchpromenade Ecke Luisenstraße ein Löschwasserteich angelegt wurde, die Bank gleich mit entsorgt wurde (lt. Schwammberger A-Z S. 155). Mittlerweile hat sich jedoch ein Zeitzeuge gemeldet welcher sich nach dem Krieg beim Spielen auf der Bank den Arm gebrochen hat. Auf unserer Luftbildkarte von 1945 ist nicht viel zu erkennen, es sieht aber so aus als wenn der Teich vor der Bank endet. 1949/50 soll die Anlage vereinfacht in ihrer heutigen Form instandgesetzt worden sein, vermutlich ist im Zuge der damaligen Modernisierungswelle da auch die Bank abgebrochen worden. Sicherlich war sie zu diesem Zeitpunkt schon beschädigt und ihrer Büste und Reliefs beraubt. Wer kann helfen diesen Fall aufzuklären? --Doc Bendit (Diskussion) 09:05, 29. Sep. 2016 (CEST)

Geklärt!

Hier noch ein Nachtrag des Zeitzeugen, ein starker Hinweis wie ich finde, damit dürfte Schwammberger eindeutig widerlegt sein: ...ja, so ist es nach meiner Erinnerung korrekt. Der Löschwasserteich war da, wo auf dem Foto noch ein Brunnen mit Brunnenfigur stand. Die Wittelsbacherbank war nach dem Krieg „nackt", heißt: die Büste und die Köpfe waren nicht mehr vorhanden. Für uns Kinder (damals so um die zehn Jahre alt) ein idealer Kletterspielplatz. Rechts unterhalb des ehemaligen Kopfes war ein begehrter Liegeplatz. Von da fiel ich hinab. Zum Arzt hatte ich es nicht weit. Genau gegenüber der Bank (man sieht auf dem Detail-Foto sogar die Haustür) hatte mein Vater zu dieser Zeit seine Praxis. --Doc Bendit (Diskussion) 08:27, 30. Sep. 2016 (CEST)

Schnecke von Gudrun Kunstmann

Kunstfigur: Schnecke von Gudrun Kunstmann

Erneut suchen wir eine Kunstfigur, die 1961 im Auftrag des Bauvereins von der bekannten Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann in Naturstein geschaffen wurde. Standorte waren jeweils die Herrenstraße bzw. die Dr. Beeg Straße. Letzte Gerüchten besagen, dass die Figur in 1990er Jahren "verschwunden" ist, da diese wohl nicht so ansehnlich war und einer Restaurierung bedurfte. Es ist zu befürchten, dass die Figur dabei entsorgt wurde. Genaueres ist jedoch nicht bekannt, auch der letzte Standort nicht. Wer weiß mehr über die "Schnecke" von Fürth? --Kasa Fue (Diskussion) 01:22, 29. Sep. 2016 (CEST)

Kunstfigur Mähnenschaf im Stadtpark

Skulptur "Mähnenschaf im Stadtpark, ca. 1930

Diese Figur stand lange im Stadtpark, eine natürliche Nachbildung eines Mähnenschafs auf dem Felsstein, oft fälschlicherweise auch als Steinbock bezeichnet. Das Schaf ist allerdings nur ein Beispiel für viele Figuren im Stadtpark, die mit der Zeit einfach "verschwunden" sind. Deshalb nehmen wir hier den Bock mal exemplarisch für alle im Stadtpark verschwundenen Figuren auf - mit der Hoffnung - dass jemand uns einen heißen Tipp geben kann, was aus den Figuren wurde. --Kasa Fue (Diskussion) 18:42, 11. Aug. 2016 (CEST)

glaube, der war aus Messing und wurde deshalb für einen WK eingeschmolzen. --Doc Bendit (Diskussion) 22:55, 31. Aug. 2016 (CEST)


Geklärt!

Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "Metallspende für das deutsche Volk". Das Mähnenschaf wird dort unter Pos. 7 geführt mit dem Vermerk "abgelehnt". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und das Mähnenschaf wurde zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann an den Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. geliefert. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für das Mähnenschaf kam dieser Erlass zu spät. --Doc Bendit (Diskussion) 09:30, 5. Aug. 2017 (CEST)

Turm des ehem. Stadtkrankenhaus

Verschwundener Turm, ca. 1970

Das ehem. alte Krankenhaus wurde 1828 bis 1830 an der Schwabacher Straße gebaut. Auf dem Gebäude war ein Turm, der ebenfalls eine Uhr beinhaltete. Das Gebäude wurde Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre abgerissen, heute steht hier die Hauptpost. Seit dem Abriss hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Turm erhalten geblieben ist und in einem Hinterhof sein Dasein fristet. Gesichtet worden ist er bis heute nicht.

Geklärt!

Hinweis aus der Bevölkerung: Einige Zeitzeugen meldeten uns, dass sie den Turm noch im Bauhof der Otto-Seeling-Promenade 55 liegen haben sehen, bevor der Turm endgültig "entsorgt" wurde. Andere Zeitzeugen berichteten, dass der Turm in Nürnberg gewesen sein soll - genauer gesagt in der Brettergartenstraße (auf der linken Seite kurz bevor die rechts/links S-Kurve vor dem Westfriedhof kommt). Die Einlagerung erfolgte wohl bei einem Steinmetz (?), der den Turm hätte wieder herrichten sollen. Ziel der Aktion: die Wiederverwendung des Turms auf einem anderen Gebäude. Welche Version stimmt - und ob überhaupt eine Version hiervon stimmt - läßt sich aktuell nicht mit Bestimmheit sagen.[1] Ich kann die Bauhof-These durch eine weitere Zeitzeugenaussage stützen: ein alter Südstädtler berichtete mir: "Ich bin in der Balbiererstr. in der Nähe des alten Bauhof aufgewachsen und habe den Turm dort an der Leyher Str. stehen sehen. Er war mit Planen abgdeckt und sollte für irgendeinen Neubau wieder verwendet werden - ich bin mir ziemlich sicher, dass es darüber auch einen Zeitungsartikel gab". --Doc Bendit (Diskussion) 20:49, 30. Mär. 2016 (CEST)

Inzwischen liegt eine Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters des Bauhofes vor[2]. Der Turm wurde 1982 "fachgerecht" vom Gebäude entfernt und mit einem Tieflader in den Bauhof in der Waldstraße verbracht. Es wurde damals "gemunkelt", dass der Transport und das fachgerechte Einlagern um die 40.000 DM gekostet haben soll. Als der Bauhof bereits nach einem halben Jahr umzog und der alte Standort aufgegeben wurde, wurde dabei auch der Turm des ehem. Krankenhauses mit entsorgt. Die Mitarbeiter haben sich noch bei der Entsorgung gewundert, warum der Turm erst sehr aufwendig und kostenintensiv im Bauhof eingelagert wurde um dann sechs Monate später doch noch zerstört zu werden. --Kasa Fue (Diskussion) 01:54, 9. Aug. 2016 (CEST)
und hier noch eine bestätigende Recherche von Peter Frank: Den 12 Meter hohen Uhrenturm, in dem sich auch eine Glocke befand, ließ die Stadt am 1.9.1978 abbauen. Ein Kran hievte den hölzernen Turm herunter; danach wurde er mit Tieflader zum städtischen Bauhof in der Waldstraße gebracht und dort eingelagert. Als die Fürther Nachrichten am 30.8.2003 in einem Bericht „Zeitreise ins Fürth vor 25 Jahren" darüber (mit Bild) berichteten und zu Hinweisen aufriefen, wo der alte Dachfried geblieben sei, meldeten sich Zeitzeugen. Ein Herr Horst Freitag gab an, da keiner so recht wusste, was man damit anfangen sollte, sei er zu Brennholz zerlegt worden. Der „rabiate Fahrer" habe das Werk ausgeführt. Der Zeitzeuge Zimmermann Freitag gab der Zeitung an, der Vorgang quäle ihn im Rückblick noch immer, weil ein ausgeklügeltes Werk von ganz besonderer Güte kaputtgegangen sei. Damit dürfte der Fall über den Verbleib des Turmes wohl endgültig geklärt sein, offen bleibt indes noch ob bei der "Kleinholzaktion" auch Glocke und Uhrwerk zerstört wurden oder ob diese Objekte doch noch zu einem "Sammler" gefunden haben. --Doc Bendit (Diskussion) 13:43, 18. Okt. 2016 (CEST)
Horst Freitag war doch bei Geismann/Humbser/Patrizier, was hatte der damit zu tun? Abgesehen davon: Jeder, der Freitag noch kannte, weiß, dass man nicht alle seine Geschichten auf die Goldwaage legen sollte.--Vidicon (Diskussion) 09:53, 19. Okt. 2016 (CEST)
Das ist richtig, dass man die "Geschichten" vom Freitag nicht auf die Goldwaage legen darf. Aber der Sachverhalt an sich um den Verbleib des Turmes wurde uns ja unabhängig voneinander von zwei weiteren Personen bestätigt - und auch die FN haben darüber berichtet. D.h., wir haben vier unabhängige Aussagen die sich weitestgehend decken, auch wenn sie nach so langer Zeit nicht ganz deckungsgleich sind, zB in den Jahresangaben. In Bezug auf Freitag ist somit dann "nur" strittig, ob er den Turm zu Brennholz verarbeitet hat, und ob er dies später bereut hat. Nachdem es sich hierbei ein entsprechend markiertes "Zitat" handelt, sehe ich persönlich jetzt kein Problem, das dann auch so zu schildern - eben als Zitat einer Person - und nicht als Fakt. --Kasa Fue (Diskussion) 14:02, 20. Okt. 2016 (CEST)


Adler der Gräfl. Pücklerischen Brauerei Burgfarrnbach

Verschwundener Adler, ca. 1983

Auf dem Gebäude der ehem. Brauerei in Burgfarrnbach befand sich bis zum Abriss ein Adler. Der Adler wurde während der Abrissarbeiten in den 1980er Jahren entfernt und ist seit dieser Zeit spurlos verschwunden. Gerüchte besagen, dass der Adler von ortsansässigen Personen während der Abrissarbeiten "in Sicherheit" gebracht wurde. Gesehen hat ihn aber seit den Abrissarbeiten niemand mehr.

Hinweis aus der Bevölkerung: Auch hier hat FürthWiki einen Tipp bekommen. Angeblich hat ein Anwohner den Adler mitgenommen, und in seiner Garage aufgestellt. Sollte dies der Fall sein, so würden wir uns freuen, wenn sich dieser Anwohner zu erkennen geben würde. Vielleicht gibt es den Adler ja noch und man kann ihn mal besichtigen. [3]

Gefunden!

Brauereiadler 2016

Der Tipp mit der Garage war schon "warm", aber vor kurzem erhielten wir einen richtig "heißen" Tipp von Barbara Fuchs aus Burgfarrnbach - der zum gesuchten Objekt geführt hat. Der Adler steht unmittelbar gegenüber der ehemaligen Brauerei und wurde während des Abbruchs aus dem Bauschutt gerettet. Nach einer liebevollen Restaurierung steht der Adler nun im Garten des neuen Besitzers und begrüßt die vorbeilaufenden Besucher des Altenheims. Vielen Dank für den Tipp!

Gratulation zu dem Fund! Es ist schon bezeichnend, wenn sogar in Armlänge des Stadtarchivs, Privatinitiative nötig ist um Stadtgeschichte zu bewahren. Vielen Dank an die Retter! --Doc Bendit (Diskussion) 09:29, 8. Feb. 2016 (CET)


Zierelemente des Geismann-Bräustübls

Fassade des Bräustübls zur Bäumenstraße.

Als 1982 das Hauptgebäude der Brauerei Geismann an der Bäumenstraße (Hs-Nr. 16-20) abgebrochen wurde um dem Bau des City-Centers Platz zu machen, war es Auflage des Denkmalschutzes, die reichen Zierelemente der Fassade einzulagern. Ursprünglich wurde in der Zeitung die Integration in den Neubau in Aussicht gestellt, Fotos zeugen von der Bergung. Das Marmortreppenhaus wurde von der Baustelle gestohlen, später verkaufte die Stadt einzelne Bestandteile wie Türen und Kachelöfen des Areals per Zeitungsanzeige. Während drei Fensterbögen als Spolien am City-Center angebracht wurden und die privaten Käufer einzelner Ziergitter bekannt sind, ist der größte Teil der Bräustübl-Baukunst heute verschollen: Die Salamander-Maueranker, die Hoftore, Haustüren mit Engelsköpfen, Sinnsprüchen und Vergitterungen, der Sandsteinerker mit Wasserspeiern, das Brauer-Hauszeichen von 1723 auf der Hofseite und vieles mehr. Auf Nachfrage teilte das Baureferat 2014 mit, vom Verbleib keine Kenntnis zu haben.

Löwe der Löwen-Apotheke

Fassade der Löwen-Apotheke mit Original-Relief, ca. 1930

Erneut ist bei Abrissarbeiten etwas verschwunden: Dieses Mal geht es um das Wahrzeichen der Löwen-Apotheke in der unteren Königstraße. Bei Abbrucharbeiten im Sanierungsgebiet des Gänsberg wurde auch das Gebäude Königstraße 36/38 vollständig abgerissen. Allerdings hatte man zuvor Teile der Fassade, den Holzerker und das Wahrzeichen der Apotheke - ein Relief mit Löwen und Palme - zwischengelagert. Als man 1978 die Fassade wieder aufbaute und den restaurierten Holzerker anbrachte, bemerkte man den Diebstahl des Reliefs. Seitdem hing am Gebäude eine Kopie, doch selbst diese Kopie ist inzwischen verschwunden. Das Original und die Kopie sind seit dieser Zeit spurlos verschwunden.

Bronzeplastiken am Klinikum Fürth

Modelle der Bronzeplastiken, ca. 1930
Statuen an der Fassade des Klinikums, 1931

Rechts und links neben dem Haupteingang des Klinikum Fürths befanden sich zwei Bronzeplastiken von dem Bildhauer K. Bössenecker. Sie symbolisierten die Hoffnung und die Erfüllung. Die Sockel sind noch erhalten und können heute noch an der Fassade bestaunt werden, allerdings fehlt von den Bronzeplastiken jede Spur. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sie während des 2. Weltkrieges eingeschmolzen wurden, die Aktenlage gibt hierfür aber nichts her. Sie bleiben somit verschwunden, lediglich auf alten Bildern kann man sie noch sehen.

Geklärt!

Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "Metallspende für das deutsche Volk". Die zwei Figuren werden dort unter Pos. 12 geführt mit dem Vermerk "abgelehnt". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Figuren wurden zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann an den Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. geliefert. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für die beiden Figuren "Hoffnung" und "Erfüllung" kam dieser Erlass zu spät. --Doc Bendit (Diskussion) 09:37, 5. Aug. 2017 (CEST)

Nagelsäule

Während des Ersten Weltkrieges wurde in vielen deutschen Städten ein sogenannte Kriegswahrzeichen aufgestellt, so auch am 9. Juli 1916 eine Nagelsäule in Fürth. Die Bevölkerung konnte hier mittels einer finanziellen Gegenleistung einen oder mehrere Nägel in die Holzsäule einschlagen. Der Erlös dieser Aktion ging an die Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete des Ersten Weltkrieges. Die Säule stand in der heutigen Konrad-Adenauer-Anlage und wurde bereits ein Jahr nach der Aufstellung wieder entfernt. In vielen anderen Städten wurde die Säule im [[Stadtmuseum] oder Stadtarchiv aufgehoben, in Fürth ist der Verbleib jedoch unbekannt. Mündlich wird immer wieder berichtet, dass die Säule zum ehemaligen Stadtkrankenhaus gebracht wurde - da sich hier das Stadtmuseum befinden würde. Allerdings wurde das Stadtmuseum an dieser Stelle erst 1937 eröffnet, also 20 Jahre später. Weiterhin wird mündlich berichtet, dass die Säule im Garten des Stadtkrankenhauses vergraben wurde - eine Erklärung hierfür gibt es allerdings nicht. In Anbetracht dessen, dass die Säule u.a. aus vergoldeten und versilberten Nägeln bestand, erscheint die Variante des Vergrabens wenig glaubhaft. Weiterhin ist interessant, dass im Stadtarchiv dann doch ein paar Nägel eingelagert wurden. Unter der Signaturnummer IX/226 der Objektsammlungen wird folgendes vermerkt: Je sechs Stück eiserne, versilberte und vergoldete Nägel, die bei der Benaglung des Kriegswahrzeichens in der Hindenburganlage verwendet wurden. Interessant ist es insofern, dass auch diese Nägel "verschwunden" sind. Im Archiv sind die Objekte mit "Fehlt" vermerkt. Details zur Nagelsäule finden sie hier.

Ceresbrunnen

Der Ceresbrunnen an der Billinganlage, ca. 1920.

Der Ceresbrunnen wurde 1903 an der Billinganlage errichtet. Die Straßenbahn fuhr jeweils um den Brunnen und hatte hier ihre Wendeschleife. 1966 wurde die Billinganlage umgestaltet. Für diesen Zweck wurde - so wird mündlich berichtet - der Brunnen abgetragen und im Bauhof der Stadt Fürth zwischengelagert - für eine spätere Verwendung. Allerdings ist der Brunnen dort scheinbar "verloren" gegangen und so ist er bis heute "verschwunden". Es wird gemunkelt, dass der Brunnen bei einem städtischen Bediensteten im Garten stehen würde. Letzteres ist natürlich nur ein Gerücht und wurde nie bewiesen. Seit März 2008 steht ein neuer Brunnen auf der Billinganlage.

Nachtrag August 2017: Zeitzeugen berichteten mittlerweile dass vor Abbau des Brunnens anscheinend vergessen wurde diesen winterfest zu machen und dadurch das noch in den Becken befindliche Wasser gefror und die Becken sprengte. Ob eine Einlagerung des offensichtlich defekten Brunnens noch erfolgte scheint aufgrund der neuen Erkenntnisse fraglich. --Doc Bendit (Diskussion) 08:51, 5. Aug. 2017 (CEST)


Drahtplastiken Herrnstr. 50 und Simonstr. 54

Frau mit Kind und Schriftzug Volkswohl", Herrnstr. 50
Ballspielende Mädchen, Simonstr. 54

Ein besonders kurioser Fall: bei der Sanierung von fünf Mietshäusern der Baugenossenschaft Volkswohl in der Herrnstraße in den Jahren 2009/2010 wurden auch die Drahtgitterkunstwerke an den Hausfassaden mustergültig instandgesetzt - aber zwei fehlen heute. Herrnstr. 50 sowie Simonstr. 54 wurden zwar demontiert aber nicht wieder angebracht. Diese beiden Gebäude sind vermutlich als erste saniert worden, Gerüchten zufolge war eine Restaurierung der Plastiken nicht beabsichtigt und so wurden sie entsorgt. Erst nach Protesten verschiedener Personen und Kreise wurde das Ordnungsamt auf die Sache aufmerksam und hat den Erhalt der Kunstwerke angeordnet - allerdings kam der Ruf für die beiden genannten Objekte zu spät - oder doch nicht?

Fenster Schlussstein Parkhotel

Figur des Schlusssteins des ehemaligen Parkhotels in der Hohen Mitte
Schlussstein an der Parkhotel-Fassade, 2013
Fenster in der Parkhotel-Fassade 2013


Während der Abrissarbeiten für die Neue Mitte im Jahr 2013 sicherte die Betreibergesellschaft MIB AG einen Fensterschlussstein aus der Fassade des ehem. Parkhotels. Der Lokalpresse war zu entnehmen, dass die Firma MIB AG beabsichtige, den Schlussstein zu einem späteren Zeitpunkt in die neu entstehende Neue Mitte als Dekorelement zu integrieren. Im August 2013 konnte man sehen, wie der Schlussstein geborgen und abtransportiert wurde. Allerdings ist er nach der Fertigstellung der Neuen Mitte bisher nicht mehr gesichtet worden. Wer weiß wo sich der Schlussstein befindet? Evtl. in einem nicht öffentlich zugänglichem Bereich?

Geklärt!

Die Figur des Schlusssteins befindet sich heute an der Wand im Vorraum der neuen Zweigstelle der Volksbücherei im 4. Obergeschoss in der Hohen Mitte. Zu seiner Geschichte wurde außerdem eine kurze Infotafel erstellt. --Simon1418 (Diskussion) 18:32, 28. Apr. 2016 (CEST)


Hopfenpflückerinbrunnen

Hopfenpflückerinbrunnen um 1908
Hopfenpflückerinbrunnen 1952

Ebenfalls verschwunden: der Hopfenpflückerinbrunnen. Standort ehemals auf einem kleinen Platz vor der abgeschrägten Gebäudeecke Gabelsbergerstraße / Königswarterstraße. Die krönende Figur ("Hopfenpflückerin") soll im Zweiten Weltkrieg zerstört worden sein, der Brunnen selbst jedoch nicht. Es gibt Fotos nach 1945 die einen intakten Brunnen ohne Figur zeigen. Die völlig zerstörten Gebäude im Umfeld wurden erst wesentlich später durch Neubauten ersetzt (BIG-Center bzw. Marktkauf), die ursprüngliche Abschrägung des Eckgebäudes wurde dabei nicht mehr realisiert wodurch der dreieckige Platz des Brunnens wegfiel. Zwischenzeitlich diente das Areal wohl als Parkplatz. Was aber ist mit dem Brunnen passiert? Wurde er abgerissen oder verkauft? Nichts genaues weiß man nicht.

Geklärt!

Hier gibt es mittlerweile ein Ergebnis: Die Fürther Nachrichten schrieben am 26.02.1954: Fürther müssen für immer Abschied von der „Hopfenpflückerin“ nehmen. Der Hopfenbrunnen wird abgerissen. Er muss städtebaulichen Planungen weichen - 1907 vom Verschönerungsverein aufgestellt. Seit vorgestern wird der Hopfenbrunnen Ecke Königswarter- und Gabelsbergerstraße von Arbeitern im Auftrag des Stadtbauamtes niedergerissen. Mancher alte Fürther betrachtete dieses Tun mit Kopfschütteln. Andere kritisierten gleich an Ort und Stelle bei den Arbeitern, daß es ihnen wenig gefällt , wenn der Brunnen verschwindet. Sie hätten es lieber gesehen, wäre der Brunnen wieder hergestellt worden wie er vor dem Kriege war. Doch dagegen sprechen gewichtige Argumente: die Wiederherstellung des Brünnleins, das ja seiner Bronzefigur im Krieg braubt wurde (eingeschmolzen, Anm. der Red.), wäre unverhältnismäßig teuer gewesen. Was aber wichtiger ist: städtebaulich sind an dieser Stelle neuartige Pläne in Bearbeitung, bei deren Verwirklichung die Hopfenpflückerin auf dem Steinsockel im Wege gestanden wäre. Bekanntlich soll an der Stelle der hinter dem Brunnen liegenden Ruinengrundstücke ein stattlicher Hochhausneubau entstehen. Bis zu ihm wird der Platz der Fürther Freiheit praktisch ausgedehnt, wobei auch verkehrsmäßig Änderungen zu erwarten sind. --Doc Bendit (Diskussion) 21:05, 11. Mär. 2016 (CET)

Einzelnachweise

  1. Facebook-Angaben 19. & 21. Januar 2016 | online abgerufen am 21. Januar 2016 - 23.11 Uhr
  2. Aussage G.Z. gegenüber K. Salimi am 24. Juni 2016
  3. Facebook-Angaben 19. Januar 2016 | online abgerufen am 21. Januar 2016 - 23.11 Uhr