Lieder und Balladen (Buch)

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Lieder und Balladen ist ein Buch des Fürther Stadtschulrates Hans Wildensinn. Es enthält 103 Gedichte Wildensinns aus den Jahren 1895 - 1909. Einige dieser Gedichte wurden in der Folgezeit vertont und bei Festen oder in Gaststätten bzw. Biergärten gesungen wodurch sie in der Bevölkerung einige Bekanntheit erlangten.[1]

Auszug:

Im Kirchhof (1898)

Im Kirchhof eine Linde stand

mit einer Krone breit,

da saßen wir an der Kirchenwand

beisammen zur Dämmerzeit.

Die Nacht war dunkel, am Himmel kein Stern;

ganz nah eine Nachtigall sang;

durchs schlafende Tal aus weiter Fern

herüber ein Posthorn klang.

Von Rosenranken kam schwül und heiß

ein sinnverwirrender Duft.

Die Totenkränze raschelten leis

in wehender Abendluft.

Wir saßen beisammen Hand in Hand,

die Herzen von Liebe bewegt.

Die Toten rings im stillen Land,

die haben sich nicht geregt.

Einzelnachweise

  1. Interview mit Dieter Rosenbauer, Großneffe von Hans Wildensinn, am 15. Januar 2018