Eingemeindungen
Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verhalf man der wachsenden Stadt mittels einer Zahl von Eingemeindungen zu mehr Möglichkeiten. Weiterer Zweck der Eingemeindungen war die Aufnahme der nutznießenden Orte in die städtische Besteuerung.
Gemeindereform in Bayern
Neben der Eingemeindungen um die Jahrhundertwende gehörte die Eingemeindung Anfang der 1970er Jahren zu den größten und letzten dieser Art in der Region. Das Ziel der Eingemeindung war, leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen, durch z.B. durch Verwaltungsgemeinschaften effizienter arbeiten sollten. Anfang 1972 wurden zunächst in Bayern die Landkreise und kreisfreien Städte neu gegliedert, ab 1972 wurden dann zunächst auf freiwilliger Basis die weiteren kommunalen Gebietsreformen durchgeführt. Ab 1978 wurden die noch verbliebenen Gemeinden in einer Zwangseingemeindung angeschlossen, so dass die bay. Gebietsreform 1980 als abgeschlossen gelten kann.[1]
Große Gebietsreform in Fürther Norden
Am 1. Juli 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform abermals Eingemeindungen im Umkreis der Stadt Fürth durchgeführt. Dadurch kamen über Nacht im Norden 44 Quadratkilometer mit 11.000 neuen Bürgerinnen und Bürger zum Stadtgebiet Fürth neu hinzu.[2] Insbesondere die Eingemeindung der Gemeinden Stadeln, Vach, Flexdorf und Steinach wurde von den vor Ort etablierten Gemeinderäten wenig begrüßt. Vorallem Stadeln und Vach, die durch die dortige Industrieansiedlungen zu den reichsten Gemeinden in Bayern zählten, sahen sich durch die Eingemeindung als "Verlierer", so dass sie bis zur letzten Instanz vor Gericht gingen. Das Verwaltungsgerichtshof hat in letzter Entscheidung sich aber gegen die Gemeinden - für eine Gebietsreform und deren Eingemeindung in das Stadtgebiet ausgesprochen.
Eingemeindung Fürths nach Nürnberg
Mehrmals wurde in politischen Kreisen auch eine Eingemeindung bzw. Fusion Fürths mit Nürnberg diskutiert, sehr zum Unmut großer Teile der Fürther Bürger.
Übersicht der Eingemeindungen
- 23. Juli 1891: Entscheidung des Innenministeriums zugunsten der Stadt Fürth, dass eine Fläche von gut 23 Hektar von Höfen (mit Höfener Wäldchen und Leyher Waldspitze) abgetrennt und dem Stadtbezirk einverleibt wird.[3]
- Durch die Eingemeindung der Infanteriekaserne aus der Gemeinde Höfen in den Stadtbezirk erhielt die Stadt einen Zuwachs von gut 5 Hektar.[4]
- 1. Januar 1899 Eingemeindung des westlichen Teils der Gemeinde Höfen mit Weikershof.
- 1. Januar 1900 Eingemeindung von Poppenreuth.
- 1. Januar 1901 Die Gemeinden Dambach, Oberfürberg und Unterfürberg werden eingemeindet.
- 1. Januar 1918 Eigemeindung von Atzenhof und Unterfarrnbach.
- 3. Dezember 1923 Der Ort Burgfarrnbach wird eingemeindet.
- 1. Juli 1927 Die Orte Ronhof und Kronach kommen zu Fürth.
- 1. Juli 1972 Sowohl Sack (mit Bislohe) wird eingemeindet, als auch die Gemeinden Stadeln, Vach, Ritzmannshof, Flexdorf und die Gemeindeteile Herboldshof und Steinach als Teil der Gemeinde Boxdorf.
Literatur
- Eingemeindung. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 104-106
Lokalberichterstattung
- Johannes Alles: Als die Kleeblatt sich Richtung Norden fraß. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juli 2012 - online abrufbar
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Gebietsreform in Bayern, online abgerufen am 24. April 2019 | 18:55 Uhr
- ↑ Johannes Alles: Als die Kleeblatt sich Richtung Norden fraß. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juli 2012
- ↑ Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 36
- ↑ Fürth 1887-1900, Käppner-Chronik, Teil 1. Hrsg: Bernd Jesussek, 2015, S. 50