Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei

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Die Gebäude der Pückler-Limpurg'schen Brauerei an der Würzburger Str.
Pückler-Limpurgsche Brauerei
Gründung:
Schließung: 1923 an Brauerei Humbser
Daten
Hauptsitz: Würzburger Straße
Neubauten:
Gesellschaftsform: seit 1. Juli 1903 GmbH

Die Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei war eine (Weißbier)-Brauerei im Fürther Ortsteil Burgfarrnbach, benannt nach den langjährigen Eigentümern, den im Burfarrnbacher Schloss residierenden Grafen von Pückler und Limpurg.

Die an der Zufahrt zum Schloss Burgfarrnbach gelegenen Gebäude mussten in den 1980er Jahren einem Wohnstift Käthe-Loewenthal weichen

Geschichte

In einem Büchlein über den Siebenjährigen Krieg aus dem Jahr 1757 steht laut Fronmüller über das Weizenbier folgendes Lob geschrieben:

Und der Hauptmann Mayer hatte getröstet die Männer, die bei ihm waren, auf dem Wege, und ihnen gesagt, daß sie zu Nürnberg ein herrliches Getränk antreffen würden, welches man nennt Farrnbacher Bier, und daß es köstlicher wäre, denn Ducksteiner und Cotbusser und alle Getränke der Einwohner des Landes Brandenburg und Sachsen, welche sie zubereiten bei dem Feuer aus gedörrtem Waizen.[1]

Dass die Brauerei guten Gewinn abwarf, kann man einer zeitgenössischen Beschreibung der Kriegsereignisse von 1757 entnehmen: Farrenbach [...] hat ein artiges Schlos, und eine Bierbrauerey, die dem Grafen järlich bey 12000 fl. einbringt.[2]

Auch der namhafte Erlanger Professor Johann Christian Fick hob 1812 das besondere Bier der Burgfarrnbacher Brauerei hervor und teilte mit: „Die reinen Revenueen von dieser Brauerei sollen jährlich über 20,000 Gulden betragen.” [3]

Am 18. Januar 1868 erlitt die Brauerei einen Brandschaden.[4]

Mit Schreiben vom 29. Juni 1903 wurde dem Hauptzollamt Fürth der Besitzübergang der gräflichen Brauerei an die Firma „Brauerei Burgfarrnbach, vormals gräfl. v. Pückler-Limpurg'sche Brauerei, G. m. b. H.” zur Genehmigung der Weiterbenutzung nach dem Malzaufschlaggesetz ab 1. Juli 1903 angezeigt. Der Antrag schloss den Betrieb der Partikularmalzmühle mit Messapparat nach System J. W. Engelhardt Fürth, Modell 1868 sowie einer Futterschrotmühle mit Kontrollapparat ein. Als Malzbrecher wurde der bisherige Braumeister Ludwig Eibl und als sein Stellvertreter der Brauereikassier Kaspar Hütter benannt. Zugleich wurde um Stundung des Malzaufschlags gebeten.[5]

Der jährliche Durchschnittsmalzverbrauch auf Grundlage der Jahre 1907, 1908 und 1909 wurde vom Steueramt Fürth am 20. März 1910 wie folgt ermittelt:[5]

  • total: 469 997 kg/a
  • untergäriges Bier: 374 289 kg/a
  • obergäriges Bier: 95 707 kg/a

Noch 1929 wird in einem Zeitungsbericht das Bier und seine heilsame Wirkung in höchsten Tönen gelobt, insbesondere "die wichtigste, älteste und bewährteste Wirkung derselben ist unstreitig seine Heilkraft wider den Stein."[6]

Literatur

  • Anonymus: "Die große Brauerey zu Burgfahrenbach beschrieben von einem Augenzeugen." Verlag der Rawischen Buchhandlung, Nürnberg 1791 (identischer Druck wie „Journal von und für Franken” 1791 mit Ausnahme des Titelblatts)
  • Anonymus: "Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse;" Journal von und für Franken, 1791, 2. Bd., 4. Heft, S. 361 - 404 (Beschreibung der Brauerei aus dem 18. Jahrhundert) - online-Digitalisat
  • Bierbrauereien. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 48 - 49
  • Franz Kimberger: Zwei Burgfarrnbacher Biergedichte. In: Fürther Heimatblätter, 1974/2, S. 51 - 56
  • Koch/Täubrich: Bier in Nürnberg-Fürth, Hugendubel, 1987

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fronmüller-Chronik, 1871, S. 349
  2. "Geschichte des im 1756 und 1757sten Jahre in Teutschland und dessen angränzenden Ländern geführten Krieges...", 1758, S. 94
  3. Johann Christian Fick: "Historisch-topographisch-statistische Beschreibung von Erlangen und dessen Gegend : mit Anweisungen und Regeln für Studirende; nebst einem Anhang, die neueste Organisation der Universität und die Schilderung ihres Zustandes enthaltend." Erlangen 1812, S. 130 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  4. Meldung im Straubinger Tagblatt vom 24.01.1868 - online
  5. 5,0 5,1 nach Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 2117
  6. Hanns Carl: Burgfarrnbachs Heilquelle und sein Bier. In: Fränkischer Kurier vom 21. Juli 1929

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