Tanzschule Streng

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Weißengarten
Adresse: Theaterstraße 5

bzw. Rosenstraße 21

Eröffnung der Tanzschule Streng: 1889
Um- & Neubau der Tanzschule Streng: 2006/2007
Daten
Biere: St. Georgen Bräu
Spezialitäten: Pizza & Pasta
Küche: italienisch / deutsch
Plätze: 30 - 500
Der große Ballsaal.

Die Tanzschule Streng ist eine traditionsreiche Tanzschule in der Fürther Theaterstraße 5. Sie verfügt über 5 eigene Säle, darunter den großen Ballsaal mit 500 Sitzplätzen. Die Tanzschule gehört zu den ältesten und größten Tanzschulen in ganz Deutschland.

Geschichte

Carl Friedrich Streng

Die Tanzschule wurde 1889 von dem Pfarrerssohn und Kaufmann Carl Friedrich Streng (1856-1904) gegründet und nach seinem Tod vom Sohn Johannes Streng (1879-1953) übernommen.

Historischer Ballsaal

Während die Bälle von Beginn an im Weißengarten abgehalten wurden, fand der Unterricht anfangs auf 30 Quadratmetern in den Privaträumen Strengs statt, bis Johannes Streng, zusammen mit seiner Frau Franziska, das Anwesen mit dem populären Lokal und Biergarten 1919 erwarb.[1]

Alfred Streng (1914-1943) sollte eigentlich nach seinem Vater die Tanzschule übernehmen. Jedoch wurde er sofort nach der Tanzlehrerprüfung zur Wehrmacht eingezogen. Zwar überlebte er die Kämpfe um Stalingrad, kam dann jedoch in russischer Kriegsgefangenschaft um. So musste Johannes Streng mit 64 Jahren die Schule weiterhin führen.

Als 1943 der "totale Krieg" ausgerufen wurde, verbot Adolf Hitler alle Tanzveranstaltungen und den Tanzunterricht. 1945 rückten die Amerikaner in Fürth ein, beschlagnahmten den Weißengarten und benützten den großen Ballsaal für Feste der Mannschaftsdienstgrade. Der kleine Saal diente als Offizierskasino. Wände, und Tische wurden mit blauer Ölfarbe gestrichen und die Decke mit tarngrünen Fallschirmen abgehängt. Der wertvolle Steinway-Flügel, zu dessen Klängen Generationen von Fürthern das Tanzen gelernt hatten, wurde weiß lackiert und darauf getanzt. Die amerikanische Militärregierung gestattete Johannes Streng erst im Herbst 1945, wieder Tanzunterricht zu geben. Der Weißengarten-Saal aber blieb beschlagnahmt und so mussten die Schlussbälle in Gasthaussälen stattfinden.

Erst 1949 räumten die Amerikaner den großen Saal. Der prächtige Ballsaal war verwahrlost, der herrliche Kronleuchter demontiert und die Einrichtung in ganz Fürth und Umgebung verstreut. Klaviere, die man damals für die Musik im Unterricht brauchte, waren ruiniert.

Johannes Streng musste mit nunmehr 70 Jahren von vorn anfangen und es blieben ihm nur noch vier Jahre, um den Weißengarten wenigstens notdürftig zu renovieren. Er starb 1953. In den folgenden Jahren fanden immer weniger Tanzkurse statt und im Hause Streng hielt man sich notdürftig mit öffentlichen Tanzveranstaltungen über Wasser. Geld für Reparaturen war nicht vorhanden und so verfiel der Weißengarten immer mehr.

Ingrid und Manfred Streng

Manfred Streng, der Enkel von Johannes Streng, übernahm 1961 einen völlig maroden Betrieb und ein verwahrlostes Anwesen. Es regnete es durch sämtliche Dächer. Manfred Streng renovierte den Weißengarten und konnte, zusammen mit seiner Frau Ingrid, den guten Ruf der Tanzschule in überraschend kurzer Zeit erneuern und dem Weißengarten zu neuer Blüte verhelfen. Ab 1980 wunderte sich mancher Fürther, als fünf Jahre lang, Tag für Tag, über ein Förderband Aushubmaterial unter dem großen Weißengarten-Saal hervorquoll - der große Saal wurde nachträglich im Bergwerksverfahren unterkellert. Über 1.500 m3 Erdreich wurden ausgehoben, das meiste davon in Eigenleistung.

Der große Ballsaal.
Der Tanzkeller.

Seitdem im Jahre 1985 der neue Tanzkeller eingeweiht wurde, hat der Weißengarten nach 50-jähriger Pause wieder einen gastronomischen Betrieb.

1990 konnte der älteste Teil des Weißengartens zurückgekauft werden. Das alte Eckhaus wurde abgebrochen und darauf der Tanzschul-Parkplatz eingerichtet.

In den Jahren 2006 und 2007 wurde der alte kleine Saal abgebrochen, an seiner Stelle entstand ein moderner Neubau mit zwei großen, lichtdurchfluteten Sälen. Wie früher strahlt der alte Weißengarten-Ballsaal - heute mit vielen Lichteffekten und modernster Technik ausgestattet.

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe dazu: Werner Mohr: "CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Amberg - Ansbach" online

Bilder