Holocaust-Denkmal

Aus FürthWiki
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Neuer Jüdischer Friedhof Fürth2.jpg
Gedenkstätte auf dem Israelitischen Friedhof, 2010
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Objekt
Denkmal, Mahnmal
Baujahr
1997
Bauherr
Stadt Fürth
Geokoordinate
49° 29' 14.64" N, 10° 59' 38.00" E

Das Holocaust-Denkmal nennt namentlich die bisher bekannten Fürther jüdischen Opfer des Holocaust.

Lage

Die Erinnerungsstätte befindet sich in der Nähe der Aussegnungshalle des Neuen Jüdischen Friedhofs, einem Gebäude von 1902. Der Shoa-Gedenkstein wurde vor das bestehende Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs gesetzt.

Geschichte

Seit 1997 dokumentiert das Holocaust-Denkmal die Fürther Opfer des Holocaust. 887 Männer und Frauen jüdischen Glaubens sind hier auf den großen Steintafeln als Opfer des Nationalsozialismus mit biographischen Daten genannt. Elieser Höchster hatte sich seit Mai 1995 um die Realisierung des Denkmals bemüht und die Daten der ehemaligen Fürther zusammengetragen. Zur Einweihung des Denkmals kam Ignatz Bubis, damaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Enthüllung des Denkmals fand im Juli 1997 statt, mit dabei der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Wenning und der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth Chaim Rubinstein. Wenning betonte in seiner Rede: "Die Versuchung vergessen zu wollen, [sei] groß. Doch wer sich nicht an seine Vergangenheit erinnere, verspiele seine Zukunft. Wir wollen nicht nur unser Ensetzen konservieren. Wir wollen Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind."[1]

Gisela Naomi Blume, die spätere Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth, hatte jedes einzelne Schicksal in einem sogenannten „Memorbuch“ festgehalten, das aber schon lange vergriffen ist. Auf der Internetseite der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth sind nun alle Opfer zu finden, auch später noch identifizierte Opfer der Shoah, die der Gedenktafel nach 1997 meist nachgetragen wurden.

Literatur

  • Helmut Richter: Fürther Juden - umgekommen während der Zeit des Nationalsozialismus. In: Fürther Heimatblätter, 1988/4, S.113 - 126
  • Komitee zum Gedenken der Fürther Shoah-Opfer (Bearbeitung Gisela Naomi Blume): Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden. Fürth, 1997
  • Blume, Naomi Gisela: Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden 1933–1945. 2., wesentlich erweiterte Ausgabe des Gedenkbuches von 1997, veröffentlicht als Internet-Edition unter http://www.ikg-fuerth.de/memorfuerth.html, Fürth 2007 - Der Opfer-Teil dieser Edition wird derzeit überarbeitet und kann vorübergehend nicht aufgerufen werden. - im Internet
  • Aussegnungshalle gerettet. In: Stadt Fürth vom 22. August 2007 - Newsarchiv der Stadt Fürth

Lokalberichterstattung

  • Wolfgang Händel: Gegen das Vergessen. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)
  • dpa: Fürther Holocaust-Denkmal: Namensliste der Opfer ist noch länger. In: Nürnberger Zeitung, Nr. 125 vom 3. Juni 2009, S. 13
  • Britta Gürke, dpa: Für Meta Schwarz gab es keine Tabletten - 1940 musste die Jüdin in Fürths Klinikum sterben. In: Nürnberger Zeitung Nr. 141 vom 23. Juni 2009, S. 5 - online abrufbar
  • Reinhard Kalb: Seine Schützlinge waren seine Kinder - Vortrag über Isaak Hallemann. In: Nürnberger Zeitung Nr. 20 vom 26. Januar 2010, Nürnberg plus, S. + 2 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

  • Ekkehard Hübschmann: Arbeitsgemeinschaft fränkisch-jüdische Geschichte - Website

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Händel: Gegen das Vergessen. In: Fürther Nachrichten vom 30. Juli 1997, S. 37 (Druckausgabe)

Bilder