Christian Hofmann
Christian Hofmann (* 10. Dezember 1893 in Fürth; † 8. Oktober 1942 in Dachau) war KPD-Mitglied in Fürth und Stadtrat.
Von Christian Hofmann ist nur wenig bekannt. Er wurde erstmals am 1. Februar 1924 aktenkundig, als er bei der Sittenpolizei angezeigt wurde. Für die KPD in Fürth kandidierte er gemeinsam mit Anton Hausladen am 8. Dezember 1929 für den Stadtrat - und wurde gewählt. Nur kurze Zeit später trat er am 27. August 1930 als Stadtrat zurück.
Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialsten wurde er mit anderen Kommunisten, Sozialisten und Gewerkschaftlern am 10. März 1933 verhaftet und in Schutzhaft genommen. Am 11. April 1933 wurde Hofmann nach Dachau überführt, wo er bis zum 27. September 1939 in Haft blieb. In der Zeit vom 27. September 1939 bis 18. Februar 1940 wurde Hofmann nach Mauthausen verlegt.
Aus den Akten geht hervor, dass spätestens ab dem 2. September 1941 an Christian Hofmann medizinische Versuche durch den SS-Arzt Dr. Helmut Müllmerstaedt vorgenommen wurde. Dr. Müllmerstaedt war ehemals ein praktizierender Arzt aus Hamburg, der erst in Auschwitz und später in Dachau für die Nationalsozialisten Experimente an den Gefangenen durchführte. In Dachau war er vor allem damit beschäftigt, neue Methoden der Tötung zu finden. Hierzu verabreichte er u.a. Benzin oder Wasserstoffperoxid den Gefangenen bei vollem Bewußtsein in die Vene, oder wahlweise direkt ins Herz. Am 8. Oktober 1942 starb Hofmann an den Folgen der medizinischen Experimente in Dachau.
Einzelnachweis
- Ausstellung des Infoladen Benario im Kulturforum Schlachthof am 12. April 2013, Daten und Texte Siegfried Imholz
- Auschwitz - Die NS-Medizin und ihre Opfer, Ernst Klee, Fischer Verlag Frankfurt/ Main, 1997, S. 33