Tobias Lowitz

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Johann Tobias Lowitz (geb. 22. April 1757 in Göttingen; gest. 26. November 1804 in Sankt Petersburg, Russland) war der Sohn von Georg Moritz Lowitz und ebenfalls ein bedeutender Gelehrter und Chemiker. Er wurde in Göttingen geboren und verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Sankt Petersburg (Russland).

Leben und Wirken

1767 siedelte Tobias Lowitz mit seinem Vater Georg Moritz Lowitz von Göttingen nach St. Petersburg über. Dabei begleitete er seinen Vater bei einer Expedition zum Kaspischen Meer, bei der der Vater tragisch ums Leben kam. Als Waise besuchte er im Alter von 10 Jahren in St. Petersburg das Akademiegymnasium von 1774 bis 1776. Anschließend arbeitete er als Praktikant in der Petersburger Hofapotheke. Nach Abschluss seiner Lehre im Jahr 1779 begann Lowitz 1780 das Studium der Pharmazie und Chemie in Göttingen, bis 1783 eine ernsthafte Erkrankung die Fortsetzung des Studiums beendete. Nach ausgedehnten Fußreisen kehrte er 1784 erneut nach Petersburg zurück und arbeitete erneut an der Hofapotheke. 1787 wurde Lowitz zum kaiserlichen Hofapotheker ernannt, zusätzlich übernahm er den Lehrstuhl für Chemie an der Akademie, der durch den Tod seines Vorgängers Michail Lomonossows frei geworden war. Er war ein Anhänger der Phlogistontheorie. Er beschrieb 1790 als erster den sogenannten Lowitz-Halo.

Seine Verdienste sind sowohl im pharmazeutischen Bereich als auch in der Chemie zu finden. So entwickelte Lowitz im Jahr 1785 ein Verfahren, das die Herstellung von Weinsäure aus Weinstein bzw. Calciumtartrat ermöglichte. Auch wenn aus heutiger Sicht seine theoretischen Grundlagen hierzu falsch waren, so war Lowitz doch der Entdecker des Adsorptionsvermögens fein verteilter Kohle (Aktivkohle). Lowitz entwickelte zusätzlich ein Verfahren zur Kristallimpfung übersättigter Lösungen, also eine Möglichkeit zur Züchtung von regelmäßigen Kristallen durch einen in das Lösungsmittel gehängten Impfkristall.

Im Jahr 1792 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Bei einem Experiment zur Untersuchung eines neuen Metalls verletzte sich Lowitz 1800 am linken Arm erheblich. Diese Verletzung erschwerte seine weitere berufliche Tätigkeit.

Literatur

  • Hans Seitz: Tobias Lowitz, ein bedeutender deutsch-russischer Gelehrter. In: Fürther Heimatblätter, 1961/5, S. 191 - 228
  • Claus Priesner: Lowitz, Tobias. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 260 ff. online abrufbar

Siehe auch

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