Zentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP)
Das Zentralinstitut für neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) ist ein Hochschulinstitut der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg in der Uferstadt Fürth, Dr.-Mack-Straße 81.
Geschichte
Das Institut wurde 2003 beschlossen und in der Fürther Uferstadt auf dem früheren Grundig-Gelände angesiedelt. Vorangetrieben hat es der Erlanger Prof. Robert Singer (Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle). Die offizielle Einweihung durch die Bayerische Staatsregierung fand im Juni 2006 statt. Es ist — daher der Name Zentralinsitut — unmittelbar der Universitätsleitung unterstellt.
Einrichtungen
Am Standort Fürth werden beim ZMP besonders leichte und widerstandsfähige Werkstoffe entwickelt und industrielle Fertigungskonzepte erstellt. So bearbeitet man interdisziplinäre Forschungsthemen, die zwischen Werkstoffwissenschaften, Maschinenbau, Chemie und Physik angesiedelt sind. Dabei kommen verschiedene additive Fertigungsverfahren, Verfahren des Rapid Prototyping oder das Pulverspritzgießen zum Einsatz. Das Werkstoffspektrum umfasst Leichtmetalle, Hochtemperaturwerkstoffe, Keramik und Kohlenstoff. Ziel ist es, die Grundlagenforschung bis zu einem Prototypenstadium voranzubringen.
Die industrielle Umsetzung übernahm die speziell zu diesem Zweck aus der Friedrich-Alexander-Universität heraus gegründete Neue Materialien Fürth GmbH (NMF).
2019 gab es folgende Forschungsbereiche:
- Additive Manufacturing of Ceramics
- Application Center VerTec
- Diamond Coatings
- Electron Beam-based Additive Manufacturing
- Functional Carbon Allotropes
- Laser-based Additive Manufacturing
- Materials Testing
- Metal Powder Injection Moulding
Die Firma Diaccon ist eine Ausgründung des Instituts, die sich ebenfalls im Technikum angesiedelt hat. Die im Dezember 2005 vom ZMP gekaufte "größte Diamantbeschichtungsanlage der Welt" wird in zwischen von Diaccon genutzt. Aufgrund des guten Geschäfts wurde für 800.000 Euro eine zweite Anlage angeschafft. Diaccon beschichtet Titanbleche, um sie in der Abwasserreinigung einzusetzen.[1]
Lokalberichterstattung
- Matthias Boll: Fürther Universitäts-Traum rückt näher. In Fürther Nachrichten vom 23. Juli 2003 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Fürth rückt näher an die Universität heran. In Fürther Nachrichten vom 3. Juni 2006 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Fürth wird akademisch. In Fürther Nachrichten vom 3. Juni 2006 - online abrufbar
- Johannes Alles: Fürther Forscher vor «Riesensensation». In Fürther Nachrichten vom 30. Mai 2007 - online abrufbar
- Udo B. Greiner: Erlangen hilft Fürther Technikum. In Erlanger Nachrichten vom 16. April 2009 - online abrufbar
- Johannes Alles: Universität in Fürth auf Wachstumskurs. In Fürther Nachrichten vom 14. Juli 2011 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Wissenschaftsstadt im Aufwind. In Fürther Nachrichten vom 1. September 2011 - online abrufbar
- Christina Merkel: Uni Erlangen-Nürnberg dehnt sich nach Fürth aus. In Nürnberger Zeitung vom 22. August 2012 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
Bilder
Hinweis Tafel und Lageplan der Uferstadt Fürth im April 2008
moderne Neubauten der Uferstadt Fürth von der Pegnitz aus im April 2008
moderne Neubauten der Uferstadt Fürth im April 2008
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Alles: Fürther Forscher vor «Riesensensation». In Fürther Nachrichten vom 30. Mai 2007 - online abrufbar