Straßenbahn
Die Nürnberg-Fürther Straßenbahn verkehrte von 1881 bis 1981 in Fürth.
Zur stadtgrenzen-übergreifenden Geschichte der Nürnberg-Fürther Straßenbahn sei auf den entsprechenden Artikel in der Wikipedia verwiesen.
Geschichte
Die Straßenbahn in Fürth entstand ab 1881 parallel zur Ludwigseisenbahn. Im Netz der Nürnberg-Fürther Straßenbahn wurde der Straßenbahnverkehr zwischen den Städten Nürnberg und Fürth vom 26. September 1881 bis zur Einstellung des Fürther Netzes am 20. Juni 1981 abgewickelt. Zunächst als privates Unternehmen gegründet, ging der Betrieb mitsamt Streckennetz 1903 in den Besitz der Stadt Nürnberg über und wurde von ihr unter verschiedenen Namen weitergeführt.
Die Strecke Maxstr. - Mathildenstr. durch die Schwabacher Str. (südlicher Teil der heutigen Fußgängerzone) wurde 1954 stillgelegt.
Die letzte eingleisige Strecke in der unteren Schwabacher Str. wurde 1962 im Hinblick auf eine mögliche, aber nie realisierte Verlängerung zur Hardhöhe zweigleisig ausgebaut. Dieser Abschnitt wurde an Werktagen vormittags zwischen Most- u. Schirmstr. aber weiterhin eingleisig befahren, um die Warenlieferung der Geschäfte zu ermöglichen. Der Betrieb zwischen den beiden Gleiswechseln erfolgte signalgesteuert, die Weiche an der Einfahrt in den eingleisigen Bereich an der Moststr. musste manuell umgelegt werden.
1970 wurde die Straßenbahntrasse ab der Stadtgrenze auf die neue Hochbahnbrücke gelegt. Die beiden Bahnhöfe Stadtgrenze u. Muggenhof wurden dabei als erste Stationen im U-Bahn-Vorlaufbetrieb bedient.
Seit 20. März 1982 verkehrt zwischen Nürnberg und dem Fürther U-Bahnhof Jakobinenstraße die U-Bahn, die schrittweise bis 2007 bis zum Bahnhof Hardhöhe verlängert wurde.
Linien in Fürth
Zur Pferdebahnzeit und während der ersten zehn Jahre des elektrischen Betriebs verkehrte nach Fürth die weiße Linie, sowohl zur Maxbrücke wie zur Holzstraße. 1906 erhielt sie bei der Nummerierung aller Linien die Nummer 1.
Nach dem 1. Weltkrieg unterschied man dann zwischen der 1 zur Flößaustraße und der 21 zur Maxbrücke. 1929 kamen die 11 zum Hauptbahnhof und die Schnellstraßenbahnlinie 31 zur Flößaustraße dazu, die 1 und die 21 tauschten ihre Endpunkte. Ab 1938 fuhr die 41 vom Hauptbahnhof zur Nürnberger Christuskirche.
Ab 1945 gab es die 51 ab Hauptbahnhof nach Nürnberg, ab 1947 die 1E als innerstädtische Linie vom Obstmarkt zur Flößaustraße. Ab 1948 trugen die Fürther Linien (bis auf die Linie 24 von 1960 bis 1969 zur Flößaustraße) nur noch Nummern, die mit der Ziffer 1 endeten, die 1 zuerst nur zum Obstmarkt, dann zur Billinganlage, die 11 zum Hauptbahnhof, die 21 zur Flößaustraße, die 41 statt der 1E zwischen Obstmarkt (später Billinganlage) und Flößaustraße und die 51 als Hauptverkehrslinie zuerst zum Hauptbahnhof, dann zur Billinganlage.
1957 wurde die Linie 41 zur 7, 1962 die Linie 51 zur neuen 31, die 1974 schließlich nochmals die Nummer 24 erhielt, um die Nummern ab der 30 für Nürnberger Buslinien freizumachen.
Mit dem Sparkonzept entfiel im Okt. 1976 die Linie 24, die Linie 11 fuhr nicht mehr nach Fürth und endete in Muggenhof. Die Linie 7 verkehrte nur noch von der Billinganlage zum Hauptbahnhof. Diese Regelung bewährte sich nicht, daher wurde sie im Februar 1977 wieder bis zur Flößaustraße geführt, dafür wendete die Linie 21 am Hauptbahnhof und fuhr nur noch im Berufsverkehr Mo-Fr zur Flößaustraße.
Am letzten Betriebstag, dem 20. Juni 1981 verkehrte die Linie 7 mit vier Altbauzügen der Baureihe 100.
Trivia
Dass das Fürther Straßenbahnnetz zugunsten der um ein Vielfaches teuereren U-Bahn aufgegeben wurde, ist vielen Fürther und Nürnberger Bürgern auch heute noch unverständlich. Das gut funktionierende Netz mit 14 Haltestellen wurde durch eine U-Bahn-Strecke mit nur 7 Haltestellen abgelöst, weshalb zu den ohnehin hohen Kosten des U-Bahn-Betriebs noch weitere Kosten für den Betrieb des nun erforderlichen Busnetzes hinzu kamen.
Zu den hohen Kosten kam aus Fürther Sicht auch die Tatsache, dass nun Nürnberg schnell und einfach zu erreichen ist. Dies wirkte sich für den Fürther Einzelhandel nicht gerade positiv aus, da nun viele Kunden die Nachbarstadt zum Einkaufen besuchen. Von Straßenbahn-Befürwortern hört man deshalb oft: "Fürth ist nicht nur die kleinste U-Bahn-Stadt der Welt, sondern auch die Dümmste.".
Literatur
- Robert Binder/Ernst Wentzel, Von der Pferdebahn zum Pegnitzpfeil, Nürnberg 1981
- Das Fürther Straßenbahn-Jahrhundert. Rückblick und Ausblick, Broschüre, Stadtwerke Fürth, 1981
- Robert Binder/Ernst Wentzel, Der Stadtverkehr in Nürnberg und Fürth von 1881 bis 1981, Nürnberg, 1988
- 100 Jahre elektrisch durch Nürnberg und Fürth / Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V. - Erw. Jubiläumsausg. - Nürnberg, 1996. - (Die Straßaboh ; 18,2)
- Dieter Höltge/Michael Kochems, Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland, Band 14: Bayern, Freiburg, 2006
- Bündnis Stadtbahn Fürth, Fürth und seine Straßenbahn, Fürth, 2006
- Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V., Die Straßaboh - Sonderausgabe Fürth, Nürnberg, 2007
- Rockelmann, Ulrich: U-Bahn versus Straßenbahnlinie 1 : die 1970er-Jahre in Nürnberg ... in: Straßenbahn-Magazin, Nahverkehr. - 41 2010),8, S. 38-41
Siehe auch
Weblinks
- Nürnberg-Fürther Straßenbahn - Wikipedia