Leonhard Sixt
- Vorname
- Leonhard
- Nachname
- Sixt
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Georg Leonhard S.
- Geburtsdatum
- 19. Mai 1884
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 24. April 1923
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Bauführer, Architekt
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
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Bayerisches Militärverdienstkreuz | 3. Klasse | |
Eisernes Kreuz II. Klasse | 12 November 1918 |
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Letzter Wohnort in Fürth | Nürnberger Straße 116 |
Georg Leonhard Sixt (geb. 19. Mai 1884 in Fürth[1]; gest. 24. April 1923 ebenda[2]) war ein Fürther Bauführer, Bautechniker und Architekt.
Leben
Er kam als drittes Kind des in Trautskirchen geborenen Müllergesellen Johann Michael Sixt (1859–?) und seiner Ehefrau Barbara, geborene Pirner (1854–?) im Haus „Königsstraße“ 73 (ab 1890 Nürnberger Straße 10) zur Welt. Taufpate war der Postkutscher Georg Leonhard Sixt (1852–1931) von Ottenhofen.[1] Der Vater verstarb früh; die verwitwete Mutter heiratete den Schreinerei-Werkmeister Friedrich Hermann Schilling, der nun sein Stiefvater wurde.[2]
Im Juli 1897 begann Sixt eine Lehre beim Fotografen Greiner jr. in der Königstraße. Mitte April 1899 wechselte er aber zum Maurerhandwerk, wurde Lehrling im Baugeschäft Merkl und ab Anfang Oktober 1899 bei der Fa. Pankraz Sachs, wo er am 20. April 1901 mit Freisprechung ausschied. Danach arbeitete er bis Ende Oktober 1901 bei Mayer & Müdsam am Neubau des Theaters mit. In den beiden Folgejahren war Sixt bei der Fa. Anton Mayer beschäftigt, wechselte dann Ende August kurz zu Konrad Eras sen., um in den Jahren 1904/05 wieder für Anton Mayer tätig zu sein. Mitte März 1907 trat er in die Firma von Adam Egerer ein, blieb dort bis zu dessen Geschäftsaufgabe zum 31. Dezember 1910, um dann ab 1. Januar 1911 im Nachfolgegeschäft von Melchior Kürzdörfer nahtlos weiterzuarbeiten.[2]
Gleich zu Beginn des I. Weltkriegs, am 4. August 1914, wurde Sixt zum 10. Armierungs-Bataillon Germersheim eingezogen, bei dem er kurzzeitig bis 10. September 1914 diente, dann aber vorerst entlassen wurde. Zum 2. Februar 1915 musste er nach Kempten zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments (L. I. R.) Nr. 3 einrücken, kam am 1. Mai 1915 zum 15. L. I. R. und mit diesem ins Feld, wo er bei Stellungskämpfen in Lothringen bis 10. Januar 1917 im Einsatz war. Dabei wurde Sixt zeitweise zu Stäben von Landwehr-Infanterie-Brigaden kommandiert, bei denen er als Zeichner fungierte. Dann kam Sixt an die Ostfront, wo er ab 15. Januar 1917 bei Stellungskämpfen vor Riga im Einsatz war. Mitte März zum 5. L. I. R. versetzt, war er mit dieser Einheit Anfang September 1917 an der Schlacht um Riga beteiligt. Mitte September ernannte man ihn zum überzähligen Gefreiten. Es folgten weitere Stellungskämpfe nördlich der Düna, schließlich war Anfang Dezember Waffenruhe, dann Waffenstillstand mit Sowjetrussland. Nachdem jedoch die aufgenommenen Friedensverhandlungen scheiterten, wurde an der Ostfront ab 18. Februar 1918 wieder gekämpft. Sixt war bei den Kämpfen bis 4. März zur Einnahme der russischen Gouvernements Liv- und Estland dabei, daran schloss sich bis 9. Oktober die Besatzung an. Danach kam Sixt wieder an die Westfront, wo er von Mitte Oktober bis zum 14. November 1918 in Stellungskämpfen in Lothringen eingesetzt war. Kurz vor Beendigung der Kampfhandlungen, am 12. November, erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse. Aus dem Kriegsdienst wurde er am 7. Dezember 1918 nach Fürth entlassen.[3]
Am 1. August 1919 gründete er zusammen mit Hans Barth ein Architekturgeschäft mit Sitz Nürnberger Straße 116. Werke von ihm sind derzeit nicht bekannt. Leonhard Sixt starb im Alter von 38 Jahren im städtischen Krankenhaus.
Familie
Am 3. Juli 1908 gab er beim Stadtmagistrat zu Protokoll, dass er um Verleihung des Bürgerrechts und Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses bitte, was ihm mit Beschluss vom 16. des Monats genehmigt wurde. Als gesamte Gebühr hatte Sixt 24 Mark und 65 Pfennig (für das Bürgerrecht allein 18 Mark) zu bezahlen.[4] Sodann verheiratete er sich am 25. September 1908 mit der ledigen Köchin Anna ‚Margaretha‘ Taubmann (geb. 27. Februar 1885 in Königstein).
In der Ehe wurde ein Kind geboren: Hans Sixt (geb. 30. Dezember 1908 in Fürth). Nach dem Tod des Vaters wurde für das Kind eine Waisenrente gezahlt; sie betrug lt. amtlicher Aufzeichnung vom 26. Oktober 1923 – in Zeiten der Hyperinflation – jährlich 242.400 Mark.[2] Die Architektenwitwe Margaretha Sixt wohnte mit ihrem Sohn weiter in der Nürnberger Straße 116.[5]
Adressen
- 1908: Meckstraße 1 (seit Heirat)
- 1910: Nürnberger Straße 116 (seit 1. Juli 1910)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1883–1885, S. 234
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Familienbogen Sixt, Georg Leonhard; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
- ↑ Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914–1918; Band 335, 2; 336, 3; 3653; 3847, 1; 8838, 6; 8864, 5; 20593
- ↑ “Akten des Stadtmagistrats Fürth: Sixt, Georg Leonhard, Bauführer von Fürth – Bürgerrechts-Verleihung. Ausstellung des Verehelichungszeugnisses. 1908“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 3402
- ↑ Adressbücher von 1926, 1931