Verschwundene Dinge
Auf dieser Seite werden Gegenstände aufgeführt, die es in Fürth nachweislich einmal gab, die inzwischen aber spurlos verschwunden sind - obwohl sich "im Volksmund" hartnäckig das Gerücht hält, dass es diese noch gäbe... Allerdings weiß keiner, wo sich diese befinden. Vielleicht tauchen sie ja eines Tages wieder auf. Bis dahin können diese Gegenstände zumindest hier "gefunden" werden.
Inzwischen sind einige "sachdienliche Hinweise" eingegangen, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen. Die Hinweise, sofern vorhanden, sind jeweils bei dem "vermissten" Gegenstand zu finden. Sollten Sie einen Tipp haben, wo sich eines dieser vermissten Gegenstände befindet, so schreiben Sie uns: vorstand@fuerthwiki.de. Vielen Dank!
Turm des ehem. Stadtkrankenhaus
Das ehem. alte Krankenhaus wurde 1828 bis 1830 an der Schwabacher Straße gebaut. Auf dem Gebäude war ein Turm, der ebenfalls eine Uhr beinhaltete. Das Gebäude wurde Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre abgerissen, heute steht hier die Hauptpost. Seit dem Abriss hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Turm erhalten geblieben ist und in einem Hinterhof sein Dasein fristet. Gesichtet worden ist er bis heute nicht.
- Hinweis aus der Bevölkerung: Einige Zeitzeugen meldeten uns, dass sie den Turm noch im Bauhof der Otto-Seeling-Promenade 55 liegen haben sehen, bevor der Turm endgültig "entsorgt" wurde. Andere Zeitzeugen berichteten, dass der Turm in Nürnberg gewesen sein soll - genauer gesagt in der Brettergartenstraße (auf der linken Seite kurz bevor die rechts/links S-Kurve vor dem Westfriedhof kommt). Die Einlagerung erfolgte wohl bei einem Steinmetz (?), der den Turm hätte wieder herrichten sollen. Ziel der Aktion: die Wiederverwendung des Turms auf einem anderen Gebäude. Welche Version stimmt - und ob überhaupt eine Version hiervon stimmt - läßt sich aktuell nicht mit Bestimmheit sagen.[1]
Adler der Gräfl. Pücklerischen Brauerei Burgfarrnbach
Auf dem Gebäude der ehem. Brauerei in Burgfarrnbach befand sich bis zum Abriss ein Adler. Der Adler wurde während der Abrissarbeiten in den 1980er Jahren entfernt und ist seit dieser Zeit spurlos verschwunden. Gerüchte besagen, dass der Adler von ortsansässigen Personen während der Abrissarbeiten "in Sicherheit" gebracht wurde. Gesehen hat ihn aber seit den Abrissarbeiten niemand mehr.
- Hinweis aus der Bevölkerung: Auch hier hat FürthWiki einen Tipp bekommen. Angeblich hat ein Anwohner den Adler mitgenommen, und in seiner Garage aufgestellt. Sollte dies der Fall sein, so würden wir uns freuen, wenn sich dieser Anwohner zu erkennen geben würde. Vielleicht gibt es den Adler ja noch und man kann ihn mal besichtigen. [2]
Gefunden!
Der Tipp mit der Garage war schon "warm", aber vor kurzem erhielten wir einen richtig "heißen" Tipp von Barbara Fuchs aus Burgfarrnbach - der zum gesuchten Objekt geführt hat. Der Adler steht unmittelbar gegenüber der ehemaligen Brauerei und wurde während des Abbruchs aus dem Bauschutt gerettet. Nach einer liebevollen Restaurierung steht der Adler nun im Garten des neuen Besitzers und begrüßt die vorbeilaufenden Besucher des Altenheims. Vielen Dank für den Tipp!
- Gratulation zu dem Fund! Es ist schon bezeichnend, wenn sogar in Armlänge des Stadtarchivs, Privatinitiative nötig ist um Stadtgeschichte zu bewahren. Vielen Dank an die Retter! --Doc Bendit (Diskussion) 09:29, 8. Feb. 2016 (CET)
Zierelemente des Geismann-Bräustübls
Als 1982 das Hauptgebäude der Brauerei Geismann an der Bäumenstraße (Hs-Nr. 16-20) abgebrochen wurde um dem Bau des City-Centers Platz zu machen, war es Auflage des Denkmalschutzes, die reichen Zierelemente der Fassade einzulagern. Ursprünglich wurde in der Zeitung die Integration in den Neubau in Aussicht gestellt, Fotos zeugen von der Bergung. Das Marmortreppenhaus wurde von der Baustelle gestohlen, später verkaufte die Stadt einzelne Bestandteile wie Türen und Kachelöfen des Areals per Zeitungsanzeige. Während drei Fensterbögen als Spolien am City-Center angebracht wurden und die privaten Käufer einzelner Ziergitter bekannt sind, ist der größte Teil der Bräustübl-Baukunst heute verschollen: Die Salamander-Maueranker, die Hoftore, Haustüren mit Engelsköpfen, Sinnsprüchen und Vergitterungen, der Sandsteinerker mit Wasserspeiern, das Brauer-Hauszeichen von 1723 auf der Hofseite und vieles mehr. Auf Nachfrage teilte das Baureferat 2014 mit, vom Verbleib keine Kenntnis zu haben.
Löwe der Löwen-Apotheke
Erneut ist bei Abrissarbeiten etwas verschwunden: Dieses Mal geht es um das Wahrzeichen der Löwen-Apotheke in der unteren Königstraße. Bei Abbrucharbeiten im Sanierungsgebiet des Gänsberg wurde auch das Gebäude Königstraße 36/38 vollständig abgerissen. Allerdings hatte man zuvor Teile der Fassade, den Holzerker und das Wahrzeichen der Apotheke - ein Relief mit Löwen und Palme - zwischengelagert. Als man 1978 die Fassade wieder aufbaute und den restaurierten Holzerker anbrachte, bemerkte man den Diebstahl des Reliefs. Seitdem hing am Gebäude eine Kopie, doch selbst diese Kopie ist inzwischen verschwunden. Das Original und die Kopie sind seit dieser Zeit spurlos verschwunden.
Bronzeplastiken am Klinikum Fürth
Rechts und links neben dem Haupteingang des Klinikum Fürths befanden sich zwei Bronzeplastiken von dem Bildhauer K. Bössenecker. Sie symbolisierten die Hoffnung und die Erfüllung. Die Sockel sind noch erhalten und können heute noch an der Fassade bestaunt werden, allerdings fehlt von den Bronzeplastiken jede Spur. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sie während des 2. Weltkrieges eingeschmolzen wurden, die Aktenlage gibt hierfür aber nichts her. Sie bleiben somit verschwunden, lediglich auf alten Bildern kann man sie noch sehen.
Nagelsäule
Während des Ersten Weltkrieges wurde in vielen deutschen Städten ein sogenannte Kriegswahrzeichen aufgestellt, so auch am 9. Juli 1916 eine Nagelsäule in Fürth. Die Bevölkerung konnte hier mittels einer finanziellen Gegenleistung einen oder mehrere Nägel in die Holzsäule einschlagen. Der Erlös dieser Aktion ging an die Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete des Ersten Weltkrieges. Die Säule stand in der heutigen Konrad-Adenauer-Anlage und wurde bereits ein Jahr nach der Aufstellung wieder entfernt. In vielen anderen Städten wurde die Säule im [[Stadtmuseum] oder Stadtarchiv aufgehoben, in Fürth ist der Verbleib jedoch unbekannt. Mündlich wird immer wieder berichtet, dass die Säule zum ehemaligen Stadtkrankenhaus gebracht wurde - da sich hier das Stadtmuseum befinden würde. Allerdings wurde das Stadtmuseum an dieser Stelle erst 1937 eröffnet, also 20 Jahre später. Weiterhin wird mündlich berichtet, dass die Säule im Garten des Stadtkrankenhauses vergraben wurde - eine Erklärung hierfür gibt es allerdings nicht. In Anbetracht dessen, dass die Säule u.a. aus vergoldeten und versilberten Nägeln bestand, erscheint die Variante des Vergrabens wenig glaubhaft. Weiterhin ist interessant, dass im Stadtarchiv dann doch ein paar Nägel eingelagert wurden. Unter der Signaturnummer IX/226 der Objektsammlungen wird folgendes vermerkt: Je sechs Stück eiserne, versilberte und vergoldete Nägel, die bei der Benaglung des Kriegswahrzeichens in der Hindenburganlage verwendet wurden. Interessant ist es insofern, dass auch diese Nägel "verschwunden" sind. Im Archiv sind die Objekte mit "Fehlt" vermerkt.
Details zur Nagelsäule finden sie hier.
Ceresbrunnen
Der Ceresbrunnen wurde 1903 an der Billinganlage errichtet. Die Straßenbahn fuhr jeweils um den Brunnen und hatte hier ihre Wendeschleife. 1966 wurde die Billinganlage umgestaltet. Für diesen Zweck wurde - so wird mündlich berichtet - der Brunnen abgetragen und im Bauhof der Stadt Fürth zwischengelagert - für eine spätere Verwendung. Allerdings ist der Brunnen dort scheinbar "verloren" gegangen und so ist er bis heute "verschwunden". Es wird gemunkelt, dass der Brunnen bei einem städtischen Bediensteten im Garten stehen würde. Letzteres ist natürlich nur ein Gerücht und wurde nie bewiesen. Seit März 2008 steht ein neuer Brunnen auf der Billinganlage.
Drahtplastiken Herrnstr. 50 und Simonstr. 54
Ein besonders kurioser Fall: bei der Sanierung von fünf Mietshäusern der Baugenossenschaft Volkswohl in der Herrnstraße in den Jahren 2009/2010 wurden auch die Drahtgitterkunstwerke an den Hausfassaden mustergültig instandgesetzt - aber zwei fehlen heute. Herrnstr. 50 sowie Simonstr. 54 wurden zwar demontiert aber nicht wieder angebracht. Diese beiden Gebäude sind vermutlich als erste saniert worden, Gerüchten zufolge war eine Restaurierung der Plastiken nicht beabsichtigt und so wurden sie entsorgt. Erst nach Protesten verschiedener Personen und Kreise wurde das Ordnungsamt auf die Sache aufmerksam und hat den Erhalt der Kunstwerke angeordnet - allerdings kam der Ruf für die beiden genannten Objekte zu spät - oder doch nicht?
Fenster Schlussstein Parkhotel
Während der Abrissarbeiten für die Neue Mitte im Jahr 2013 sicherte die Betreibergesellschaft MIB AG einen Fensterschlussstein aus der Fassade des ehem. Parkhotels. Der Lokalpresse war zu entnehmen, dass die Firma MIB AG beabsichtige, den Schlussstein zu einem späteren Zeitpunkt in die neu entstehende Neue Mitte als Dekorelement zu integrieren. Im August 2013 konnte man sehen, wie der Schlussstein geborgen und abtransportiert wurde. Allerdings ist er nach der Fertigstellung der Neuen Mitte bisher nicht mehr gesichtet worden. Wer weiß wo sich der Schlussstein befindet? Evtl. in einem nicht öffentlich zugänglichem Bereich?
Hopfenpflückerinnenbrunnen
Ebenfalls verschwunden: der Hopfenpflückerinnenbrunnen. Standort ehemals auf einem kleinen Platz vor der abgeschrägten Gebäudeecke Gabelsbergerstraße / Königswarterstraße. Die krönende Figur ("Hopfenpflückerin") soll im Zweiten Weltkrieg zerstört worden sein, der Brunnen selbst jedoch nicht. Es gibt Fotos nach 1945 die einen intakten Brunnen ohne Figur zeigen. Die völlig zerstörten Gebäude im Umfeld wurden erst wesentlich später durch Neubauten ersetzt (BIG-Center bzw. Marktkauf), die ursprüngliche Abschrägung des Eckgebäudes wurde dabei nicht mehr realisiert wodurch der dreieckige Platz des Brunnens wegfiel. Zwischenzeitlich diente das Areal wohl als Parkplatz. Was aber ist mit dem Brunnen passiert? Wurde er abgerissen oder verkauft? Nichts genaues weiß man nicht.