Bierführer-Verein Fürth
Der Bierführer-Verein Fürth wurde 1892 von den Bierkutschern der Fürther Brauereien gegründet, um soziale Härten bei Krankheit oder Todesfall zu mildern.
Entstehung
Ende des 19. Jahrhunderts waren die Arbeitsbedingungen der Fürther Bierführer hart, die Arbeitszeiten lang und am Wochenende mussten die Bierkutscher, die sich lieber Bierführer nannten, den Stalldienst für ihre Kaltblüter in den Brauereien verrichten. Ihre Aufgaben bestanden im Beladen der Wagen mit den schweren Bierfässern, die Beschaffung des kühlenden Eises vom Weiher oder aus der Lagerhalle und die Verteilung des Bieres auf die verschiedenen Wirtshäuser. Im Krankheitsfall bekamen die Bierführer keine Bezahlung, im Todesfall waren die Hinterbliebenen unversorgt. Deshalb gründete man den Bierführer-Verein. Jeder zahlte einen Betrag in eine gemeinsame Kasse, aus der im Krankheitsfall ein Ausfallslohn und im Todesfall eine letzte Prämie für die Hinterbliebenen gezahlt wurden.
Heutige Aktivitäten
Heute sind nicht nur Brauereiangestellte im Verein, sondern auch deren Frauen und Handwerker anderer Berufe. Der Verein organisiert Ausflugsfahrten, Bälle und die jährliche Teilnahme am Fürther Kirchweihumzug. Auch in anderen Orten nimmmt man an Umzügen teil. Auf dem Wagen der Bierführer sitzen dann Menschen, die gerne teilnehmen möchten, aber nicht mehr so gut zu Fuß sind.
Lokalberichterstattung
- Peter Budig: Bierführer machen ein Fass auf. In: Fürther Nachrichten vom 7. November 2017, S. 26