Hotel Forsthaus

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Das Hotel Forsthaus im Stadtwald, Jan. 2019
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Objekt
Hotel
Geokoordinate
49° 27' 53.83" N, 10° 56' 59.69" E
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Hardenberg-Gymnasium Fürth

Das Hotel Forsthaus Nürnberg Fürth (ehemals NH Forsthaus Fürth), (Zum Vogelsang 20) ist ein 4-Sterne-Hotel mit 111 Zimmern am Fürther Stadtwald. Im Hotel befindet sich ein Restaurant sowie eine Bar.

Geschichte

Der Unternehmer Max Grundig ließ das Hotel Mitte der 1970er Jahre bauen und zog später selbst im Obergeschoss des als Dauergast ein. Die großzügige und gut bewachte Suite sollte ihm Schutz vor der damaligen Roten Armee Fraktion bieten. Seine ehemalige Villa diente ab diesem Zeitpunkt als "Kongress Centrum Grundig Park" mit verschiedenen Seminarräumen für bis zu 250 Personen. Im Hotel Forsthaus besteht aktuell die Möglichkeit, Veranstaltungen oder Tagungen in der inzwischen historischen "Max-Grundig-Bibliothek" abzuhalten.[1]

Wohnort für Max Grundig

Max Grundig lies während seines aktiven Berufslebens mehrere Hotels errichten. Neben dem Hotel Forsthaus in Fürth, baute er noch folgende Hotels:

  • Schloßhotel Bühlerhöhe in Bühl, incl. einer Medizinischen Fachklinik
  • Hotel Plättig in Bühl
  • Hotel Schloß Fuschl in Salzburg/ Österreich
  • Jagdhof in Hof bei Salzburg/ Österreich
  • Hotel Baderluck in Hof bei Salzburg / Österreich
  • Vista Palace Hotel in Grande Corniche bei Roquebrune/ Cap Martin - Frankreich

Grundig selbst ließ sich 1967 zunächst eine private Villa, die sog. Grundig Villa, in Fürth-Dambach bauen. Die Hotels in den anderen Städten dienten Grundig häufig als Zwischenwohnsitz für Geschäfts- und Kurzurlaubsreisen. Ab Anfang 1978 war Grundig zwar noch in seiner Villa in Dambach mit Hauptwohnsitz angemeldet, faktisch wechselte er aber seinen Wohnsitz Ende 1977 in das gerade fertig gestellte Hotel Forsthaus. Hintergrund des Umzuges war die potentielle Bedrohung des Unternehmers als vermeintliches Entführungsopfer durch die damalige Roten Armee Fraktion (RAF). Obwohl er bereits in seiner Villa einen Atomschutzbunker und Panikroom hatte einbauen lassen, bezog Grundig stattdessen ab Ende 1977 / Anfang 1978 lieber dauerhaft die beiden oberen Geschosse des Hotels in der Straße Zum Vogelsang.

Hierzu ließ er sich nachträglich einen eigenen Fahrstuhl und mehrere Überwachungskameras incl. baulicher Sicherungsmaßnahmen in den oberen Geschossen einbauen. Diese Installationen sind zum Teil heute (Stand 2018) noch vorhanden, wenn auch nicht mehr in Betrieb - mit Ausnahme des Fahrstuhls. Grundig selbst besaß im 5. Obergeschoss eine Suite mit mehreren Zimmern und einem eigenen Bad mit einer grünen Kunststeinbadewanne, die ebenfalls noch erhalten ist. Seine Frau Chantal Grundig und seine Sicherheitskräfte / Kindermädchen wohnten gegenüber seiner Suite jeweils in eigenen kleinen Räumen. Im 4. Stock, der über eine großzügige Wendeltreppe direkt aus dem 5. OG zu erreichen war, befand sich ein großes Kamin- und Besprechungszimmer - mit angeschlossener Küche. Heute werden diese Räume für Veranstaltungen und Besprechungen genutzt. Die Einrichtungsgegenstände sind zum Teil noch im Originalzustand erhalten geblieben, als bewusste Entscheidung des neuen Hotelmanagements.

Im Mai 2009 wurden in den Besprechungsräumen des 4. Obergeschosses das Ende der Quelle AG besprochen bzw. von den Eigentümern und Investoren beschlossen.

Hotelbetrieb unter NH-Groupe

Für das in die "Jahre" gekommene Hotel war laut örtlicher Medienberichterstattung geplant, dieses entweder komplett zu sanieren, oder durch einen Neubau zu ersetzen. Der Eigentümer ist die Düsseldorfer Unternehmsgruppe Clees, der Pächter war bis Ende des Jahres 2017 die NH-Kette Deutschland. Beide kamen nach längeren Verhandlungen nicht überein, wer die Modernisierungskosten von etwa 8 bis 10 Mio. Euro zu tragen hätte. Der Standort sollte nach Angaben der Clees-Gruppe weiter als Hotel betrieben werden; die Nachvermietung war jedoch nicht geklärt.

Das NH-Hotel schloss zum 22. Dezember 2017. Das Personal sollte in anderen Hotels der NH-Kette eine Anschlussbeschäftigung finden.[2] Anfang Januar 2018 wurde jedoch bekannt dass die NH-Kette den Betrieb einstellt, wodurch die Angestellten folglich arbeitslos geworden wären.

Neueröffnung 2018

Mitte Januar 2018 war dann der neue Betreiber bereit, die alten Mitarbeiter zu den alten Konditionen zu übernehmen.[3] Ohne große Vorankündigung öffnete das Haus wieder, nun unter dem Namen Hotel Forsthaus Nürnberg Fürth, am 26. Januar 2018. Neuer Hoteldirektor ist Alexander Peters, Sohn einer Gastronomie-Familie aus Nürnberg, der seine Ausbildung zum Hotelfachmann bereits bei der Grundig-Gruppe im Forsthaus-Hotel gemacht hatte.[4] Die ausstehende Sanierung soll in der Folgezeit erfolgen.[5]

Siehe auch

Lokalberichterstattung

  • Wolfgang Händel: Hotel-Roulette. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 2017, S. 33
  • Johannes Alles: Für die NH-Kette endet das Kapitel Fürther Forsthaus. In: Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 2017, S. 33 (Druckausgabe) bzw. in nordbayern.de - online abrufbar
  • Johannes Alles: Fürs Fürther Forsthaus geht es weiter. In: nordbayern.de vom 14. Dezember 2017 - online abrufbar
  • Johannes Alles: Hotel Forsthaus: Schock für die Mitarbeiter. In: Fürther Nachrichten vom 3. Januar 2018 (Druckausgabe)

Literatur

  • GRUNDIG-HOTELS. Tradition - Eleganz - Luxus, Selbstverlag, Ottersweiler, 1989

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannes Alles, Hans Winckler: Neue Hotels im Herzen der Kleeblattstadt. In: Fürther Nachrichten vom 21. März 2018
  2. Johannes Alles: Hotels im Wandel. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2017
  3. ja: Das Forsthaus kommt zurück - Neuer Betreiber übernimmt die Mitarbeiter - Start noch offen. In: Fürther Nachrichten vom 17. Januar 2018 (Druckausgabe)
  4. Tophotel - Das Magazin der Hotellerie: Alexander Peters ist neuer Direktor - Online abgerufen am 7. Mai 2018 | 23.15 Uhr - online abrufbar
  5. Johannes Alles: Auch das Hotel Forsthaus ist zurück. In: Fürther Nachrichten vom 31. Januar 2018 (Druckausgabe)

Bilder