Engelhardtstraße

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Straßenschild Engelhardtstraße, historisch
BenennungDatumBenanntNach
Engelhardtstraße1879

Die Engelhardtstraße ist eine Straße in der Fürther Oststadt. Sie ist benannt nach dem Stadtparkgründer Johann Wilhelm Engelhardt.

Geschichte

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts führte an der Nürnberger Landstraße am Gasthaus Zum bayerischen Löwen (alte Haus-Nr. 543 a) bzw. dem späteren „Zum Prinzen von Preußen“ (Haus-Nr. 281, II. Bez.; ab 1860 Königsstraße“ 96, ab 1890 Nürnberger Straße 1 und 3) ein Weg hinter zum Friedhof. Gleich links auf dem Friedhofsgelände lag eine alte gemeindliche Leichenhalle.

Auf dem zwischen Weg und Friedhof befindlichen Gemeindegrundstück befand sich ein Depot für die Kanonen der Landwehr und der städtische Bauhof. Auf dem Bauhofgelände wurde 1851 ein Getreidemagazin erbaut, das am 28. Juni 1878 abbrannte.

Nach dem Brand erfolgte ab Mitte der 1880er Jahre eine Wohnbebauung des Grundstücks. Am nordöstlichen Ende, angrenzend an das alte Friedhofsgrundstück, errichtete Leo Gran hinter den von ihm errichteten Wohnhäusern mit heutiger Nr. 6 und 8, seinen Baugeschäftssitz. Dieser hatte die Adresse Engelhardtstraße 5 (ab 1890 in Nr. 10 umbenannt). Das Gran’sche Grundstück umfasste auch den alten Weg, damit wurde die Engelhardtstraße eine Sackgasse.

Schaffung des Stadtparkeingangs

Ideenskizze nach Baurat Holzer für Stadtparkeingang Engelhardtstraße

Im Jahr 1906 wurden seitens der Stadtverwaltung erste Schritte unternommen, um eine Verbindung von der bisherigen Sackgasse Engelhardtstraße zum künftigen Stadtpark zu schaffen. Da man dazu Flächen vom dazwischen liegenden Grundstück benötigte, beauftragte der 1. Bürgermeister Kutzer den Vorstand des Gemeindekollegiums Ehrmann und den Magistratsrat Mailaender, mit dem Grundstückseigentümer Leo Gran über den Erwerb seines Anwesens zu verhandeln. Allerdings konnte kein Ergebnis erzielt werden.

Als drei Jahre später der Stadtbaurat Holzer der Verschönerungskommission Vorschläge zur Gestaltung der Parkanlage zu machen hatte, entwickelte er eine Straßenführung mitten durch das Privatgrundstück des Leo Gran. Als Bebauung dieses Grundstücks stellte er sich ein Wohngebäude mit unterführtem Torweg, durch den die Zuwegung zum Park führen sollte, vor. Allerdings versagte der Grundstückseigentümer Gran seine Zustimmung, sodass Baurat Holzer mit einer bauordnungsrechtlichen Vorschrift zur Bebauung drohte, welche die Bezeichnung Baulinienprojekt Nr. 115 erhielt. Davon aber ließ sich Gran nicht beeinflussen, er blieb bei seiner Auffassung.[1]

Erst nach seinem Tod im Jahr 1911 ging die Sache weiter, jedoch die Verhandlungen über den Ankauf des Gran’schen Besitzes stagnierten. So trieb Baurat Holzer den Entwurf des Baulinienprojekts voran. Erst nach seinem Weggang, im Mai 1913, konnte der Baulinienentwurf Nr. 115 der Regierung von Mittelfranken vorgelegt werden, die ihn aber nicht genehmigte. Ehe eine verbindliche Planung zustande kam, brach der Erste Weltkrieg aus. Das Vorhaben gemäß den Holzer-Plänen wurde nie realisiert. Wann und wie die heutige Verkehrserschließung für den Stadtpark geschaffen wurde, ist derzeit nicht genau bekannt. Offensichtlich wurde die nötige ebene Verkehrsfläche durch eine im Hang angeordnete Stützwand aus Sandstein erreicht.

Generalsanierung

Generalsanierung der Straße, 2021

Nach längerer Planung, schon 2002 wurde das Vorhaben bei einem Bürgergespräch von der Stadt erläutert, und Abstimmung wegen des Denkmalschutzes wurde die Sanierung der Engelhardtstraße und der angrenzenden Sandsteinmauer 2019 in Angriff genommen. Bis 2021 wurden für 700.000 Euro etwa 1 000 Quadratmeter Granitgroßsteinpflaster verlegt und gebrauchte Pflastersteine in sieben Sitzgelegenheiten verbaut. Im April 2021 wurde die neue Stahlbeton-Stützwand mit Sandstein verblendet und die Montage eines Metallzauns in historischer Gestaltung begonnen. Die Ablösung des Provisoriums, also des Bauzauns zur Absturzsicherung am Hang, wurde mittels des neuen Geländers nach über 20 Jahren im Juli 2021 gefeiert. Die finanziellen Mittel kamen zu zu etwas zwei Drittel aus den Mitteln des Programms "Soziale Stadt".[2]

Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler


Lokalberichterstattung

  • Birgit Heidingsfelder: Von Dauer: Schäbiges Provisorium am Park. In: Fürther Nachrichten vom 2. März 2019 (Druckausgabe) bzw. Von Dauer: Schäbiges Provisorium am Fürther Stadtpark. In: nordbayern.de vom 4. März 2019 - online abrufbar
  • Volker Dittmar: Der Verfall findet ein Ende. In: Fürther Nachrichten vom 24. Juli 2019 (Druckausgabe) bzw. Endlich: Eingang zum Stadtpark soll saniert werden. In: nordbayern.de vom 25. Juli 2019 - online abrufbar
  • di: Baubeginn - Stadtpark-Entrée wird aufgemöbelt. In: Fürther Nachrichten vom 24. Oktober 2019 (Druckausgabe) bzw. Stadtpark-Entrée wird aufgehübscht. In: nordbayern.de vom 24. Oktober 2019 - online abrufbar
  • Engelhardtstraße umgebaut. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 19 vom 21. Oktober 2020, S. 7 – PDF-Datei
  • hjw: Endspurt am Stadtpark-Eingang. In: Fürther Nachrichten vom 27. April 2021 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Akten des Stadtmagistrats Fürth: Kaufverhandlungen mit Leo Gran wegen der Grundstücke Pl. № 1023 1/11 und 1023 1/3 zwecks Gewinnung einer Einfahrt zum Stadtpark; Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. AGr. 9/826
  2. BMpA: Über eine schmucke Zugangsstraße in der den Stadtpark. In: StadtZeitung vom 21. Juli 2021, Nr. 14, S. 5

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