Uhlandstraße 35
- Objekt
- Ehemalige Villa Löwengart
- Baujahr
- 1912
- Bauherr
- Sally Löwengart
- Architekt
- Ludwig Ruff
- Geokoordinate
- 49° 28' 7.17" N, 10° 58' 4.63" E
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardwalmdach, Stuckdekor und Zwerchhaus, an der Südseite mit Freitreppe und konvexem, viersäuligem Balkon, barockisierend, von Ludwig Ruff, 1912/13; Einfriedung, Torpfeiler und Holzlattenzaun, gleichzeitig.
Die Villa wurde für den Bronzefarben- und Blattmetallfabrikanten Sally Löwengart gebaut. Mit dem überhohen Mansarddach, dem großen Zwerchhaus an der nördlichen Seite, den feinsprossigen Fenstern und den Fensterläden gehört diese Villa zum Heimatstil. Auf der Südseite führt eine geschwungene Säulenveranda in den Garten über. Mitentworfen hat der Architekt auch die schöne Mauer mit den ovalen Gucklöchern, den Sandsteinpfosten und dem Holztor.[1][2]
Die Villa diente im Ersten Weltkrieg als Außenstelle für das Lazarett in der Turnhalle des TV Fürth 1860. Besitzer Sally Löwengart hatte mit Kriegsbeginn, der mit seiner Familie im 1. Stock der Königswarterstraße 46 wohnte, seine als Sommerhaus genutzte Villa zur Verfügung gestellt, um es zur Versorgung von Verwundeten zu nutzen. Mit modernen Sanitäranlagen und einer großen Sonnenterrasse ausgestattet, war es vor allem bei den verwundeten Offizieren sehr beliebt.[3]
Im Jahre 2011 wurde das Haus vom Nürnberger Architekten Dr. Sven Thole denkmalgerecht saniert.
Weblinks
- Malerblatt: Neuer Glanz – Durch eine Komplett-Sanierung wurde der Villa Löwengart in Fürth neues Leben eingehaucht - online
- mab: Archivperlen-Auflösung: Das Sommerhaus. In: nordbayern.de vom 29. Mai 2021 - online
Einzelnachweise
- ↑ nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 410/411
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 181.
- ↑ Fiorda 14–18 – Jüdisches Leben während des Ersten Weltkriegs 1914–1918, Rubrik Stadtrundgang: Jüdisches Krankenhaus – Jüdisches Lazarett? - online