Berthold Gutmann
Berthold Gutmann (geb. 17. Mai 1898 in Amberg; gest. 20. September 1940 in Hartheim), Sohn von Bernhard Gutmann und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Rothschild, war jüdischer Geschäftsmann.[1]
Berthold Gutmann zeigte schon im Schulalter Verhaltensauffälligkeiten und Wutanfälle. Der Schulleiter der Israelitischen Realschule, an der auch sein Vater angestellt war, beklagte sich über Verhalten und Schulleistungen. Berthold selbst war Mitglied der jüdischen Jugendgruppe. Im Sommer 1917 verpflichtete er sich dann freiwillig zum Militär im dritten Kriegsjahr des Ersten Weltkriegs. Nach seiner Verpflichtung blieb er beim Militär, kämpfte in Frankreich und Belgien, wo er verwundet wurde und in ein Lazarett nach Deutschland kam.
Nach dem Krieg kehrte Berthold Gutmann nach Fürth in sein Elternhaus in der Königstraße 78 zurück und arbeitete als Geschäftsmann. 1927 emigrierte er in die USA, nach New York, wurde aber dort 1931 in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Im Juni 1932 kehrte nach Deutschland zurück und kam in das Städtische Krankenhaus in Nürnberg mit der Diagnose Schizophrenie. Am 15. Juli 1932 wurde Berthold Gutmann in die Psychatrie der Heil- und Pflegeanstalt (Hupfla) in Erlangen überstellt. Die Kosten mussten von den Verwandten im Voraus aufgebracht werden - monatlich 91 RM. Der Aufenthalt dauerte acht Jahre ohne Aussicht auf Besserung.
Als Teil der wikipedia:Aktion T4 wurde Berthold Gutmann 1940 in die Kreis-, Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar gebracht. Die Kosten hatten die Familie ebenso aufzubringen. Am 20. September 1940 kam er dann mit einem Transport ins 200 km entfernte Hartheim, einer österreichischen Tötungsanstalt, wo er gleichen Tags noch ermordet wurde.[2]
Zum Gedächtnis an Berthold Gutmann wurde bei der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt ein Stolperstein verlegt.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Angaben nach Jüdisch in Fürth, scroll down und Naphtali Gutmann: "Familiengeschichte"
- ↑ siehe: Gedenkbuch im Bundesarchiv mit Eingabe "Berthold Gutmann"