Adolph Schönwald

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Adolph Schönwald (geb. 1770, gest. 20. Mai 1848 in Fürth) aus Königsberg war von Beruf Kammersekretär in preußischen Diensten und ab bayerischer Zeit im Ruhestand, da er sich nicht in den Staatsdienst übernehmen ließ. Daneben war Schönwald ehrenamtlich bei der Fürther Bürgerwehr und ab 1818 2. Bürgermeister.

Leben und Wirken

Im Alter von 20 Jahren ging er als Quartiermeister zu den preußischen Husaren und wurde nach sechs Jahren als Referendar an die Domänenkanzlei nach Ansbach berufen[1], später (1801) war er in der "Ansbachschen Krieges- und Domainen-Kammer" Kammer-Sekretär.[2] Etwa im Jahr 1803 wurde Schönwald als Assessor in der königlich preußischen Polizeikommission von Fürth tätig.[3]

Er verheiratete sich am 26. Juni 1803 in Fürth mit Anna Maria Keck, Tochter des hiesigen Kaufmanns Paulus Keck. Sein zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbener Vater Ferdinand Schönwald war zuletzt kgl. preuß. Hofrat in Berlin.[4]

Im Jahr 1807 wurden zwei Bürgermilitärbataillone nebst Schützenkorps in Fürth aufgestellt. Schönwald war Mitglied des 1. Bataillons im Rang eines Majors.[5] Am 10. Februar 1812, Schönwald war inzwischen Mitglied des Infanterie-Regiments der Nationalgarde dritter Klasse und im Rang Oberstleutnant, wird er in den nächst höheren Rang zum Oberst befördert.[6]

Magistrats- und Bürgermeistertätigkeiten

Am 17. November 1818 wurde der neue Magistrat feierlich eingesetzt. Die neuen Bürgermeister der Stadt Fürth wurden durch den Regierungsrat Bezold in Amt und Würden genommen. 1. Bürgermeister wurde Franz Joseph von Bäumen mit einem Gehalt von 1.500 Gulden, der bisher Kreis- und Rechtsrat war. Zum 2. Bürgermeister wurde Schönwald mit einem Gehalt von 600 Gulden. Schönwald wurde ebenfalls mit den Bautätigkeiten der Stadt Fürth betraut.

Nach der Wahl ging man im Zug durch eine in Parade aufgestelltes Landeswehrregiment zur Kirche, bei dem selbstverständlich alle Staatsbeamten sich ebenfalls befanden. Im Anschluss wechselte man in den Gasthof Zum Kronprinzen von Preußen am Kohlenmarkt 2.[7]

Schönwald wurde nach Ablauf seiner ersten Amtsperiode 1824 wiedergewählt - aufgrund des Vertrauens der Gemeinde "in die bewährten vorzüglichen Geschäftskenntnisse und in den beharrlichen Diensteifer".[8] Im Anschluss ernannte ihn die Stadt Fürth als Beamten auf Lebenszeit.

Neben seinem Engagement für den Bau der Auferstehungskirche 1825/26 erwarb sich Schönwald große Verdienste für den Bau des Rathauses. Schönwald verhandelte mit Friedrich von Gärtner über die raschere Planfertigung durch seinen Mitarbeiter Friedrich Bürklein, um so die königliche Genehmigung rasch zu erhalten. Ebenfalls ist auf seine Initiative - gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister von Bäumen - der Englische Garten geplant und 1827 realisiert worden.

Tod

Nach 30-jähriger Amtstätigkeit mit 78 Jahren konnte Schönwald sein Amt nicht mehr wahrnehmen. Am 4. Mai 1848 beantragte der 1. Bürgermeister Franz Joseph von Bäumen bei der Regierung von Mittelfranken die Anstellung eines rechtskundigen Funktionärs, weil Schönwald „seit fünf Monaten wegen Altersschwäche und Brustwassersucht krank darniederliege, er aber nicht um Ruhestandsversetzung nachgesucht habe“. Am 20. Mai 1848 verstarb Schönwald, worüber der Polizeirottmeister dem 1. Bürgermeister Bericht erstattete: „Der II. Herr Bürgermeister Adolph Schönwald habe nach 6-monatigen Krankenlager früh um 6 Uhr den Geist aufgegeben. Derselbe sei kinderlos und hinterlasse ein Witwe (Maria Schönwald, geb. Keck).“ Die Beerdigung erfolgte am 23. Mai 1848 in Fürth.[9] Die letzte Anschrift von Adolph Schönwald und seiner Frau befand sich in der Alexanderstraße.[10]

Die Witwe berief sich nach seinem Tod auf einen Gehaltsbezug ihres verstorbenen Mannes von 1.000 Gulden. Sie beantragte weiterhin eine Pension von 200 Gulden aus der Kommunalkasse, was ihr auch vom Gremium der Gemeindebevollmächtigten gewährt wurde. Frau Schönwald verstarb am 28. März 1867.[11]

Zum Nachfolger Schönwalds wurde am 15. Juni 1848 der Kaufmann Martin Mayer gewählt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. "Fürther Tagblatt" vom 24. Mai 1848
  2. Addreßhandbuch für die fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth, 1801 - online
  3. StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18/R 7
  4. Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1802–1826, S. 37
  5. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 213
  6. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 219 f.
  7. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 232 f.
  8. Stadtarchiv Fürth, Adolph Schönwald, Königlichen Bestätigung vom 14. Oktober 1824
  9. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 281
  10. Adressbuch der Stadt Fürth
  11. Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1867–1871, S. 21

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