Herzogenauracher Straße; Nähe Herzogenauracher Straße
- Objekt
- Ehemalige Brauerei Dornbräu
- Baujahr
- 1892
- Baustil
- Neurenaissance
- Geokoordinate
- 49° 31' 38.28" N, 10° 58' 0.47" E
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
An der Herzogenauracher Straße 3-5 befand sich lange Jahre die Dornbräu Vach, eine eigenständige Brauerei im Fürther Ortsteil Vach a. Zuletzt Zusammenarbeit mit der Kaiser Bräu Neuhaus (Abfüllung), 2010/11 Umbau des Hauptgebäudes zur Wohnanlage.
Beschreibung des Baudenkmals
Ehemaliges Hauptgebäude, zweigeschossiger, traufseitiger Rohbacksteinbau mit Satteldach, reicher Sandsteingliederung und Mittelrisalit mit Zwerchhaus, Neurenaissance, bez. 1892; Vorgarten-Einfriedung, Pfeilgitterzaun und verputzte Sandsteinpfeiler, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbacksteinbau mit Mansarddach, rechtwinklig an ehemaligem Hauptgebäude angebaut, gleichzeitig; ehemaliges Sudhaus, viergeschossiger, giebelständiger Rohbacksteinbau mit Satteldach und Giebelvoluten, gleichzeitig; ehemaliges Brauereigebäude, zweigeschossiger Rohbachsteinbau mit Satteldach, über rundbogige Tordurchfahrt mit ehemaligem Sudhaus verbunden, gleichzeitig.
Dornbräu Vach | |
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Gründung: | 1873 |
Schließung: | 1996 |
Daten | |
Hauptsitz: | Herzogenauracher Straße 3 |
Neubauten: | |
Gesellschaftsform: | GmbH |
Geschichte
Einer von zwei Vacher Herrensitzen stand an der Stelle der späteren Brauerei Dorn und soll um 1600 der Familie Lindner gehört haben.[1] Am 25. August 1632 ist das schöne, neu erbaute obere Schloss abgebrannt.[2] Es wurde durch die aus Niederösterreich stammende Exulantenfamilie Storch von Claus, die mehrere Abendmahls- und Taufgeräte (Vasa Sacra) in die Vacher Kirche stiftete, wieder aufgebaut. Seit 1873 etablierte sich hier die Brauerei Dorn. Das Wohnhaus an der Straße trägt am südlichen Giebel noch eine Aufschrift mit den Initialen des Bauherrn Dorn und das Erbauungsjahr KD 1892. Das Sudhaus wurde 1926 ergänzt. Am 3. Oktober 1946 brach in der Scheune der Brauerei ein Großbrand durch spielende Kinder aus, der einen erheblichen Schaden von ca. 100.000 RM verursachte. Durch Funkenflug wurde auch der Kirchturm der Vacher Kirche kurzzeitig in Brand gesetzt. Die Brauerei bestand bis 1996. Auf dem Brauereikamin nisten bis heute Störche.
"Sudhauslofts" auf dem Gelände der Brauerei
Unter der Architektin Maria Walther sind im ehemaligen Sudhaus, verschiedene Lofts enstanden. Das besondere daran ist aber, dass der ursprüngliche Charakter des für Vach wertvollen Gebäudes bewahrt und den Aspekten des Denkmalschutzes in vorbildlicher Weiße Rechnung getragen werden konnte.
Sonstiges
- Ende der 1920er Jahre nutzte der Nürnberger Wissenschaftler Karl Kohl das (heute noch erhaltene) Turmzimmer der Brauerei zum Aufbau einer Testsendeanlage für Ultrakurzwelle (kurz: UKW).[3]
- Durch eine in Ammerndorf ansässige Brauerei ähnlichen Namens (Ammerndorfer Bier Dorn-Bräu H. Murmann GmbH & Co. KG) kam es regelmäßig zu Verwechslungen in der Fürther Bevölkerung, Zitat: "Welchn Dorn maanstn etz eichentli, den Vacher odder wos?".
Literatur
- Bierbrauereien. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 48 - 49
- Herzogenauracher Straße 3. Dornbräu. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 480 - 481
- Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 123.
Lokalberichterstattung
- "Vacher Störche treffen einen Pelikan". In: Fürther Nachrichten vom 03. März 2009 - online abrufbar
- Johannes Alles: Modernes Wohnen im alten Vacher Brauhaus. In: Fürther Nachrichten vom 06. Juli 2010
- Johannes Alles: Elf Lofts im alten Vacher Sudhaus. In: Fürther Nachrichten vom 02. Februar 2012 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
- Sudhaus Loft Appartments - Home
- Sudhaus Lofts - WM Projekt GmbH
- Pelikan Quaks in Vach - Video bei Youtube
Einzelnachweise
- ↑ Müllner, Johannes: Die Annalen der Reichsstadt Nürnberg von 1623, Teil 1 (Nürnberg 1972), S. 320
- ↑ Eintrag im Vacher Beerdigungsbuch
- ↑ Walther L. Fischer: Karl Kohl, Erforscher der elektrischen Ultrakurzwellen. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 1/11, S. 3 - 9
Bilder
Werbe Artikel 1970 der ehemaligen Dornbräu Vach
Bierglas zum 100 Jubiläum 1973 der ehemaligen Dornbräu Vach
Maßkrug der ehemaligen Dornbräu Vach
Maßkrug der ehemaligen Dornbräu Vach mit Deckel
ehemalige Brauerei Dornbräu Vach, hier Herzogenauracher Straße 3 und 5, mit Storchenpaar
ehemalige Brauerei Dornbräu Vach, hier Herzogenauracher Straße 3
ehemalige Brauerei Dornbräu Vach, hier saniertes Hauptgebäude mit Turmzimmer Herzogenauracher Straße 5
2019: Gedenktafel von 1994 der Spender des Stadelner Bürgerbrunnen, an der Friedhofsmauer angebracht
Bierglas der ehemaligen Dornbräu Vach
ehemalige Brauerei Dornbräu Vach, altes Wirtshausschild Dornbräu Vach, Herzogenauracher Straße
das Stadelner Wasserrad Fest rechts mit LKW der Dornbräu Vach, am 5. Juni 1999
Bierdeckel der ehemaligen Dornbräu Vach
Am Vacher Markt 7 in Vach sowie Brunnen und Tränktrog am Plooz, 1938
Herzogenauracher Straße in Vach mit Dorn-Bräu (Bildmitte) 1936
die Bäckerei Menzel und die Brauerei Dorn in Vach, 1930