Stefan Löwengart
Aus FürthWiki
- Vorname
- Stefan
- Nachname
- Löwengart
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 10. Dezember 1900
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 21. April 1984
- Todesort
- Israel
- Beruf
- Chemiker, Geologe
- Religion
- jüdisch
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Anna, geb. Bing | Mutter |
Ernst Löwengart | Bruder |
Irma, geb. Heymann | Ehefrau |
Micha Löwengart / Lavy | Sohn |
Michael Leo Löwengart | Sohn |
Otto Löwengart | Bruder |
Sally Löwengart | Vater |
Shimon Löwengart | Sohn |
Dr. Stefan Löwengart (geb. 10. Dezember 1900 in Fürth; gest. 21. April 1984 in Israel, vermutlich Kirjat Bialik), Sohn von Sally Löwengart und dessen Ehefrau Anna, geb. Bing, war Chemiker und Geologe.[1][2][3]
Leben
Stationen im Leben von Stefan Löwengart waren:
- Er ging in Fürth in die Volksschule[4], in der er u. a. von Louis Kissinger unterrichtet wurde.[3]
- 1918: Als Realgymnasiast rückte er zum 11. Juli 1918 als Infanterist in das Ersatz-Bataillon des k. b. 21. Infanterie-Regiments ein und wurde der 5. Ersatz-Maschinengewehr-Kompanie zugeteilt.[5]
- 1919: Chemie- und Geologiestudium in München[3]; in dieser Zeit war er Mitglied der K. J. V. (zionistisch orientierte Studentenvereinigung) und ebenso Mitglied bei "Blau-Weiß"[6]
- 1921: Fortsetzung des Studiums in Berlin und Tübingen
- 1924: Promotion in Tübingen mit der Dissertation „Beiträge zur Tektonik, Morphologie und Talgeschichte des oberen Pegnitzgebietes unter Berücksichtigung des benachbarten Rednitz-Regnitztales”
- 1925: Erster Aufenthalt in Palästina; dort heiratete er am 16. November 1926 in Jerusalem Irma, geb. Heymann.[2][7] Er beteiligte sich an den Vorbereitungen für das Tote-Meer-Projekt von Novomejski[8] und erstellte grundlegende hydrologische Arbeiten des KKL (jüdischer Nationalfond zur Begrünung des Landes).
- 1928: Rückkehr nach Europa[3]
- 1930: Anmeldung des Deutschen Reichspatents (D. R. P.) 569 750 „Anstrichfarbe mit korrosionsempfindlichen Metallpigmenten”[9]
- 1931: Am 20. Juni bekamen Stefan und Irma Löwengart in Fürth den Sohn Michael Leo.[2]
- 1933: Umzug nach Israel (Kirjat Bialik[10]); Stefan Löwengart gehörte zu den ersten Siedlern von Kirjat Bialik. Er gründete die Fabrik "Ariol" in Mifraz Haifa (מפרץ חיפה), die Druckfarben herstellte.[3] Dort änderte er seinen deutschen Familiennamen in "Lavy" um.
- 1973 veröffentlichte Stefan Löwengart "Aus der Geschichte meiner Familie: Die Familie Bing".[2][11]
- 1980 im Jahr seines 80. Geburtstages wurde Stefan Löwengart am Unabhängigkeitstag Ehrenbürger von Kirjat Bialik.
- Er starb vier Jahre später am 21. April 1984.[12]
Familie
- Ehefrau: Irma, geb. Heymann (geb. 1904 in Oelde/Westfalen, gest. 1984 in Kirjat Bialik), Heirat am 16. November 1926 in Jerusalem
- Sohn: Shimon Löwengart (geb. 1927 in Tel Aviv-Yafo; gefallen 19. Juli 1948 im israelischen Unabhängigkeitskrieg)[13]
- Sohn: Micha(el) Lavy [14] (geb. 1931 in Fürth; gest. 2017 in Kirjat Bialik), Druckfarbenfabrikant[15]; drei Kinder (Orna Lavy, geb. 1953; Nirit Lavy, geb. 1955; Shimon Lavy, geb. 1960). Orna Lavy-Flint war als Urenkelin von Sally Löwengart und Anna, geb. Bing involviert in die vielbeachtete Restitutionsangelegenheit "Emilia Bing".[16]
Veröffentlichungen
- Stefan Löwengart: Über die Naturhistorische Gesellschaft in Nürnberg und meine geologische Vergangenheit. Natur und Mensch – Jahresmitteilungen der naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e. V., Band 1978, S. 105–107 - online
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ biografische Angaben nach Geni
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 biografische Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, S. 685
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 "(Mitteilungsblatt) MB - Wochenzeitung des Irgun Olej Merkas Europa" (ידיעות של ארגון עולי מרנז אירופה) vom 5. Dezember 1980, S. 7
- ↑ vermutlich handelte es sich dabei um die Heckmannschule
- ↑ Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 07336, 07342, 12220, 12223
- ↑ zu K. J. V. und der Blau-Weiß-Bewegung siehe auch: „Vom Bodensee nach Erez Israel: Pionierarbeit für Geologie und Grundwasser seit 1924“ von Leo Picard, Hrsg. Erhard Roy Wiehn, 1. Aufl. 1996, 2. Aufl. 2021, S. 33 - online verfügbar
- ↑ Auskunft Orna Lavy-Flint: Irma Heymann (geb. 1904 in Oelde/Westfalen, gest. 1984 in Kirjat Bialik
- ↑ "MB" gibt bereits 1920 als ersten Palästina-Aufenthalt an
- ↑ Chemisches Zentralblatt 1933, Bd. I, Nr. 13 vom 29. März 1933, S. 2181
- ↑ In jener Zeit gab es eine Masseneinwanderung deutscher Juden in der fünften Alija und führte dadurch wohl auch zur Gründung von Kirjat Bialik.
- ↑ englische Fassung im April 1980; siehe unten
- ↑ vgl. Gedenkbuch Halle Ludwig Heymann, Schwiegervater von Stefan Löwengart
- ↑ vgl. Angabe Shimon Loewengart - Geni
- ↑ Er änderte seinen Familiennamen von Löwengart in Lavy; so Orna Lavy-Flint 18. Juli 2023
- ↑ Angaben nach Familienstammbaum, Orna Lavy-Flint.
- ↑ siehe dazu das Presseecho:
- Peter Münch: Das ist eine Botschaft aus der Vergangenheit, Süddeutsche Zeitung, 6. Juni 2023 - online
- Ariel Schalit: Israel Germany Jews-Stolen Silver, The Daily Nonpareil, 13. Juni 2023 - online
- Kirsten Grieshaber: German curator on a mission to return silver heirlooms stolen from Jewish families by the Nazis, Los Angeles Times, 13. Juni 2023 - online
- Kirsten Grieshaber: Applying stolen silver sleuth skills, German curator returns Nazi-looted heirlooms, The Times of Israel, 13. Juni 2023 - online
- mit vielen Fotos der betroffenen Objekte: Photos: Stolen silver heirlooms headed back to descendants, Omaha World-Herald vom 14. Juni 2023 - online
- German curator on a mission ..., Taiwan-News, 14. Juni 2023 - online