Gemeinschaftshaus Jugendheim

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Objekt
Gemeinschaftshaus Jugendheim
Baujahr
1880
Architekt
unbekannt
Geokoordinate
49° 28' 11.17" N, 10° 59' 42.50" E
Gemeinschaftshaus Jugendheim um 1935

Das Haus wurde vermutlich 1880 erbaut und hatte im laufe der Jahre verschiedene Eigentümer. Aus den Einwohnerbüchern der Stadt Fürth geht hervor, das die Hausnummer 19 ursprünglich die Hausnummer 18 war.

Eigentümer um die Jahrhundertwende

In den Einwohnerbüchern der Stadt Fürth werden folgende Besitzer aufgeführt:

  • 1890 Louis und Albert Berneis, Kurzwarenhändler und Filzschuhfabrikanten, ursprünglich Kohlenmarkt 2
  • 1891 Louis und Albert Berneis, Kurzwarenhändler und Filzschuhfabrikanten, wohnhaft Luisenstraße 3
  • 1896 Heinemann & Schwarzmann, Spiegelglasexportgeschäft
  • 1911/1913 Löb und Max Lion, Buchdruckerei Lion & Co.

Das Gebäude ist vermutlich deshalb von der Gebhardtstraße zurückgesetzt, da das Haus in der Bauline der damaligen Lerchenstraße lag, dem Vorgänger der heutigen Gebhardtstraße. Die Lerchenstraße verlief ursprünglich etwas nördlicher und wurde 1875 in die Gebhardtstraße umbenannt.

Jugendheim vor dem 2. Weltkrieg

1935 erscheint erstmals im Einwohnerbuch der Stadt Fürth der Eigentümer: Hensoltshöher Gemeinschaftsverband e.V.. Die Hensoltshöher Gemeinschaftsverband e.V. ist dem Selbstverständnis nach eine sog. Gemeinschaftsbewegung innerhalb der evangelischen Landeskirche, die sich auf die lutherische Reformation zurück besinnt und ihre Wurzeln im Pietismus hat[1]. Die Gemeinschaftsbewegung weist im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in ganz Deutschland eine vielzahl von Keimzellen auf, so auch in Fürth und Nürnberg[2]. 1910 gründeten sie in Nürnberg/ Maxfeld die erste Diakoniestation zur Krankenpflege. In der Folge muss es zu einer Übernahme des Gebäudes Gebhardtstraße 19 gekommen sein. Im Einwohnerbuch der Stadt Fürth wird beschrieben: Es leben 10 Bewohner und Diakonissen in dem Gebäude, darüber hinaus wohnen weitere 25 Bewohner (Jugendliche?) in dem Jugendheim.

Nutzung nach dem 2. Weltkrieg

Das Gebäude im Jahr 2013

Während des 2. Weltkrieges muss es zu einer nahezu vollständigen Zerstörung der oberen Stockwerke gekommen sein. In einem Einwohnerbuch der Stadt Fürth von 1951 wird aufgeführt: Total zerstört, aber wieder bewohnt. Nebenhaus Nr. 18 gehörte der Fa. Danler & Co, Spedition, total zerstört, unbewohnt. Die Firma war aber ebenfalls in der Nr. 20.

Heute befindet sich hier die sog. Landeskirchliche Gemeinschaft Fürth - Gemeinde für´s Leben, nachwie vor als Teil der Evangelischen Kirche und Teil der Hensoltshöher Gemeinschaftsverband e.V.

Weblinks

  • Hensoltshöher Gemeinschaftsverband e.V. HP
  • Landeskirchliche Gemeinschaft Fürth - Gemeinde für´s Leben HP

Siehe auch

Hinweise

  • Peter Frank, Recherche vom 12. September 2013

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Quelle: Pietismus = Theologisch versteht sich der Pietismus als eine Rückbesinnung auf zentrale Anliegen der Reformation, die jedoch durch die Aufnahme anderer Traditionsstränge in spezifischer Weise umgeformt wurden. Das fromme Subjekt rückt in den Fokus der pietistischen Bewegung, die reine Lehre sowie die kirchliche Einheit gerät dabei in den Hintergrund. So findet sich einerseits in der pietistischen Bewegung ein moderner Zug, da sie der Persönlichkeit des Einzelnen einen hohen Stellenwert gibt. Im Laufe seiner Entwicklung ist der Pietismus andererseits in weiten Teilen jedoch eine theologisch und sozial konservative Bewegung geworden. Wikipedia, Stand 15. September 2013, 21:30 Uhr HP
  2. * Quelle: Geschichte der Hensoltshöher Gemeinschaft in Bayern. Homepage der Gemeinschaft, 15. September 2013, 21:45 Uhr HP