Josef Schug

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Karl Josef Schug (geb. 5. Februar 1876 in Tirschenreuth[1]; gest. 1960) war ein städtischer Bauamtmann, der von 1905 bis 1907 in Fürth tätig war.

Leben

Er kam als erstes Kind des Schulverwesers (Vertreter auf einer vakanten Lehrerstelle) und späteren Lehrers Karl Schug (1852–?) und seiner Ehefrau Katharina, geborene Flurl (1849–?) im Haus Nr. 13 von Tirschenreuth (heute Schmellerstraße 4) zur Welt. Taufpate war der dortige Rentamtsschreiber Joseph Wölfl.[1]

Bereits fünf Monate nach seiner Geburt wurde der Vater für den Schul- und Kirchendienst nach Hausheim versetzt.[2] Nach wenigen Jahren, um 1880, bekam dieser eine dauerhafte Stelle in Weiden. Der Vater war dort auch ein Musiklehrer von Max Reger, dessen 1895 in Weiden komponiertes Werk Tantum ergo in g für fünfstimmigen Chor a cappella für den Kirchenchor unter Leitung von Schug zur Aufführung vorgesehen war, aber nicht aufgeführt wurde.[3]

Josef Schug wuchs in Weiden auf und war dort auch heimatberechtigt. Bereits 1896 begann er sein Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule in München, das er im Jahr 1900 abschloss.[4]

Er trat als Ingenieur zum 1. September 1905 in das Fürther Stadtbauamt ein, im Juli 1906 schloss die Stadt Fürth mit ihm einen Dienstvertrag ab. Während seines Fürther Aufenthalts wohnte er zur Untermiete bei der Braumeisterswitwe Christiana Jacob in der Nürnberger Straße 78. Schug stellte Anfang Januar 1907 einen Antrag auf gebührenfreie Verleihung des Fürther Bürgerrechts. Dem Gesuch wurde jedoch hinsichtlich Gebührenfreiheit nicht entsprochen, da der bestehende Dienstvertrag ihm nicht den Status eines definitiv angestellten Beamten mit Anspruch auf ein standesgemäßes Gehalt bei Amtsenthebung einräumte. Gegen Gebühr von 80 Mark und nach Zustimmung der Gemeindebevollmächtigten erhielt Bauamtmann Schug am 13. Juli 1907 das Bürgerrecht.

Kurz Zeit danach, am 25. Juli 1907, ersuchte er um Ausfertigung eines Verehelichungszeugnisses, das ihm eine Woche später anstandslos ausgefertigt wurde. Josef Schug heiratete am 2. September 1907 in Regensburg ‚Luise‘ Mathilde Elsner (geb. 19. November 1886 in Würzburg), Tochter des kgl. Forstrats Karl Elsner und seiner Ehefrau Mathilde. Wenige Tage darauf verließ Schug Fürth und ging nach Aschaffenburg, wo er Stadtbaurat wurde.[5]

Zwei Geschwister von Josef Schug lebten zeitweise in Fürth:

  • Rosina Katharina („Kathinka“) Schug (geb. 28. Juni 1882 in Weiden; gest. 19. Dezember 1960 in Nürnberg), sie war Schulverweserin bzw. Lehrerin in Fürth von 1907 bis etwa 1926[6], sie heiratete 1949 in Nürnberg den Freiherrn Edmund Philipp von Brand zu Neidstein (1875–1960)
  • Johann („Hans“) Schug (geb. 14. Juni 1890 in Weiden), war von Juni 1918 bis Januar 1919 als Apotheker in der Sonnenapotheke tätig[7]

Aus seiner Ehe stammten wohl zwei in Aschaffenburg geborene Kinder:[8]

  • Mathilde Schug (1908–1999), ehelichte Richard Maier
  • Dr. Karl Schug (geb. 29. August 1911; gest. 25. Juli 1945)[9]

Josef Schug ging 1933 in den Ruhestand und zog nach München.[10] Ein paar Jahre später siedelte er nach Gräfelfing über, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Er starb im Alter von 83 oder 84 Jahren und wurde 1960 auf dem Friedhof in Gräfelfing bestattet.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Tirschenreuth, Taufen 1858–1876, S. 220/221
  2. Bayerische Lehrerzeitung vom 7. Juli 1876, S. 307
  3. Reger-Werkausgabe, Chöre u. Chorsammlungen: Tantum ergo in g WoO VI/2 - online
  4. Personalstand der Königlich Bayerischen Technischen Hochschule zu München, Jahre 1896 bis 1900
  5. Akten des Stadtmagistrats Fürth. Betreff: „Schug Josef, städt. Bauamtmann von Weiden. Gesuch um Verleihung des Bürgerrechts dahier. 1907. Heimatverlust 1908.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/S 3287
  6. Familienbogen Schug, Kathinka; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  7. Familienbogen Schug, Hans; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  8. 8,0 8,1 Find a Grave: Josef Schug - online
  9. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kriegsgräberstätte Futa-Pass, Italien; Eintrag zu Dr. Karl Schug - online
  10. Matthias Klotz: Der Erste Weltkrieg in Aschaffenburg – Eine Dokumentation, S. 134, Fußnote 269 - online

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