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Ladenschlusszeiten, wobei auch an Sonntagen verkauft werden durfte. Lu-Li: "Annemarie, die Braut der Kompagnie" mit Lucie Englisch und Paul Hörbiger. Samstag, 26. November 1932 Die "Bayerische Milchversorgung" unterhielt 1932 auf Fürther Stadtgebiet folgende Milchschankstellen: Schwabacher Straße 66, Moststraße 34, Fuchsstraße 7 und Flughafenstraße 58 (heute Vacher Straße). Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr in der Hirschen- und Ottostraße. Der letzte Gesang hatte dem Waisenhaus 34 RM gebracht. Der Fürther Maler Johannes Schopper stellte im Schaufenster der Buchhandlung Rosenberg in der Hindenburgstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße) Porträts und Landschaftsbilder aus. Schopper hatte zuletzt den Dichter Franz Werfel porträtiert. Alhambra: "Hitlerjugend in den Bergen" (einmalige Sondervorstellung). Kristall-Palast: "Zigeuner der Nacht" mit Jenny Jugo und Paul Kemp. Montag, 28. November 1932 Am gestrigen Sonntag fand in der Hindenburganlage (heute Adenauer-Anlage) um 11 Uhr ein Standkonzert des Erwerbslosen-Orchesters statt. Musikfolge: 1. Heil der Zukunft (Marsch), 2. Die schöne Helena (Ouvertüre), 3. Im Reiche der Venus (Walzer), 4. Musikalisches Adressbuch (Potpourri), 5. Bleisoldaten (Charakterstück) und 6. Badenweiler (Marsch). Der Fürther Ehrenbürger Kommerzienrat Hans Lohnert feierte in Berlin seinen 65. Geburtstag. Er hatte 1929 der Stadt den Lohnert-Spielplatz an der äußeren Schwabacher Straße samt Gebäude und Sportfeldern gestiftet. Lohnert war in Berlin Generaldirektor der "Aschinger AG". Das Unternehmen betrieb 50 Bierlokale und Konditoreien, 17 Bäckereien sowie eine Reihe von Hotels. Die "Aschinger AG" beschäftigte damals mehr als 4000 Personen. Das letzte Lokal (im Hochhausformat!) hatte man am 4. November am Berliner Alexanderplatz eröffnet. Dienstag, 29. November 1932 Die Formulierungen in der NZ klangen schon recht nationalsozialistisch: Der Fürther Turnverein Guts-Muts veranstaltete im Weißengartensaal ein Schauturnen seiner Abteilungen. Im Einladungstext in der NZ hieß es u.a.: "Es soll künden ... von der Gesundund Wehrhaftmachung seiner Mitglieder durch vielseitigste körperliche Betätigung unter gleichzeitiger geistiger Erziehung zum deutschen Volkstumgedanken. Es ergeht schon heute an die völkische vaterländisch-gesinnte Bevölkerung herzlichste Einladung, dieses vielversprechende Schauturnen zu besuchen." Die SpVgg verlor das Derby-Rückspiel gegen den 1. FC Nürnberg im Zabo mit 0:1, blieb mit 24:8 Punkten jedoch noch auf Platz zwei der Tabelle. Weltspiegel: "Mata Hari" mit Greta Garbo und Ramon Navarro. Stadttheater Fürth: "Atlantikflug". Mittwoch, 30. November 1932 In manchen Familien der Fürther Bevölkerung wurde am 30. November der "Andreastag" (Bruder des Apostels Petrus) begangen, auch "Mannestag" genannt. Der Aberglaube spielte dabei eine große Rolle. Wenn Mädchen vor dem Einschlafen einen bestimmten Vers aufsagten, so sahen sie (angeblich) ihren Liebsten im Traum. Oder sie gingen in der Nacht in der Stunde vor Mitternacht hinter das Haus, rüttelten am Zaun, der Kellertür oder dergleichen und sprachen dabei einige beschwörende Worte. Sobald aus einer Richtung dann ein Hund bellte, wusste das Mädchen, dass dort (angeblich) der zukünftige Ehemann wohnte. Am "Andreastag" fingen viele Fürther Hausfrauen auch mit dem "Stollenbacken" an, wobei der gebackene Stollen traditionell immer eine längliche Form aufzuweisen hatte.