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Montag, 24. Oktober 1932 Die Mitglieder des TV Fürth 1860 genehmigten den Bau eines weiteren Spielfeldes (C-Platz) hinter der hölzernen Tribüne des Waldsportplatzes in Dambach. Dabei musste ein Teil des herrlichen alten Baumbestandes gefällt werden. Aber das Spielfeld wurde dringend gebraucht, da 24 Mannschaften mehr Fläche benötigten. Es nahte die Zeit der "Fisch- und Ganspartien", nicht selten mit Tanz und Stimmungsmusik. Immer mehr Gastwirte inserierten dazu in der NZ. Neu waren vereinzelte "SpanferkelPartien", so z.B. bei Gastwirt Krumrey in der Flößaustraße 45. Die SpVgg gewann am Sonntag ihr Heimspiel im Ronhof gegen den FC Bayreuth mit 8:1. Tore für Fürth durch Leupold I (2), Frank (3), Leupold II (2) und Wolf. Damit belegte das Kleeblatt nach 11 Spielen mit 19:3 Punkten den 2. Platz in der Liga Gruppe Nordbayern. Dienstag, 25. Oktober 1932 Stadtpfarrer Fronmüller von St. Michael war es gelungen, die konkurrierenden beiden "Sängerquartette" des Fürther Friedhofes zu vereinigen. Die Hinterbliebenen konnten zwar weiterhin ein "Quartett" zum Grabgesang bestellen, wurden jedoch diplomatisch gebeten, soweit möglich, ein "Doppelquartett" zu ordern, da dies viel wirkungsvoller klinge. Bei Beerdigungen 1. Klasse kostete ein Quartett 23 RM, ein Doppelquartett 42 RM. Bei Beerdigungen 2. Klasse 13 RM bzw. 24 RM. In Anzeigen in der NZ warben die "Bahnhof-Gaststätten Fürth" um Besuch und Abnahme ihres Sonntags-Mittagstisches. Das Menü kostete 1,50 RM und umfasste eine WindsorSuppe, Ochsenzunge in Sherrysauce mit Dauphin-Kartoffeln und grünen Erbsen (oder junge Mastgans mit Kartoffelklößen und Endiviensalat) sowie ein Dessert in Form einer Moccacreme-Torte. Mittwoch, 26. Oktober 1932 Der "Sozialrentnerbund" mit Sitz in Fürth machte eine detaillierte Musterrechnung auf, indem er von einer durchschnittlichen Wohlfahrtsleistung für einen Arbeitslosen in Höhe von 57 RM monatlich ausging. Bei äußerster Sparsamkeit für die unabdingbaren aufgelisteten Ausgaben verblieben dem Wohlfahrtsempfänger bei Verzicht auf ein regelmäßiges Abendessen am Ende einer Woche noch 61 Pfennige. Man richtete deshalb an die Fürther Bevölkerung die Bitte, die Sammler für das "Fürther Hilfswerk" nicht wegzuschicken. Täglich komme es zu Selbstmorden aus Not. Man sollte den Spruch "liebe deinen Nächsten wie dich selbst" nicht aus dem Gedächtnis streichen. Im Erfrischungsraum des Kaufhauses "Tietz" am Kohlenmarkt in Fürth kostete ein Kännchen Kaffee und ein Windbeutel mit Sahne 30 Pfennige, mit einem Stück Sahnetorte 40 Pfennige. Stadttheater Fürth: "Die Zauberflöte". Donnerstag, 27. Oktober 1932 In einem Leserbrief an die NZ beschwerte man sich über die Höhe der Garderobengebühren, die nach altem Satz noch immer 20 Pfennige betrugen. Mehr und mehr Besucher ignorierten deshalb die Nutzung der Garderobe oder besuchten die Veranstaltung erst gar nicht. Man forderte deshalb eine Herabsetzung auf die Hälfte der Gebühr in Höhe von 10 Pfennigen. Damit wäre beiden Seiten gedient. In der Gaststätte "Wilhelmshöhe" wurde der "Evangelische Gemeinde- und Kirchenbauverein St. Martin, Fürth-West" gegründet. Aus der Gemeinde hatten etwa 450 Personen ihren Beitritt in Aussicht gestellt. Fünf Jahre zuvor war eine Notkirche auf der Anhöhe westlich der Billinganlage entstanden. Ziel des Vereins war der Bau einer dem Gemeindeleben entsprechenden "richtigen" Kirche. Der westliche Stadtteil hatte in den letzten Jahren durch die Erschließung des "Eigenen Heims" starken Zuzug. Freitag, 28. Oktober 1932