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Donnerstag, 15. Februar 1934 Mittlerweile waren in der Fürther Hitler-Jugend etwa 8000 Jugendliche im Bann 24 Fürth organisiert. Der in Danzig tätige Brigadeführer Max Linsmayer hatte in Fürth zu Pfingsten 1930 mit sieben Mitgliedern die Fürther HJ gegründet. Dabei wurde Unterführer Hans Lamperle mit der Führung beauftragt. Angeblich machten Haftbefehle und Hausdurchsuchungen den HJ-Anhängern das Leben schwer. Nach mehrmaligem Führungswechsel übernahm 1932 der damals 17-jährige Georg Heusinger die Geschicke der HJ. Das Verbot der HJ unter der Reichsregierung Brüning wurde für die HJ zur besten Werbung. Uniform- und Versammlungsverbot verpufften völlig wirkungslos. Die Machtübernahme durch Hitler am 30. Januar 1933 brachte auch der Fürther HJ einen ungeheuren Zulauf. Am 28. Mai 1933 bezog die HJ ihr „Max-Linsmayer-Heim“ in der Hirschenstraße 24. Jeder Bann zerfiel in mehrere Stämme, jeder Stamm in mehrere Fähnlein. Freitag, 16. Februar 1934 In einem offenen Brief wandte sich die Fürther Stadtverwaltung an die Hausbesitzer in der Stadt. Da die Zahl der „Ausmietungen“ von Familien mit Kindern stieg und für viel privates Leid sorgte, hieß es am Ende des Briefes: „Man täusche sich nicht: Wir verfolgen die Fälle von Ausmietungen ganz genau und wir stehen Hausbesitzern, die ein besonders unsoziales Verhalten an den Tag legen, absolut nicht machtlos gegenüber. Wir haben recht wirksame Mittel in der Hand, um diese Herren zu lehren, dass der Grundsatz des neuen Staates „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ auch auf dem Gebiet des Wohnungsmarktes gilt.“ Der Radiohersteller Nordmende warb in Anzeigen für den Kauf seiner Modelle „Nora 200“ und „Nora 321“. Die Radios kosteten im Fachhandel 150 RM bzw. 220 RM. Als Besonderheit pries man die eingebauten dynamischen Lautsprecher. Samstag, 17. Februar 1934 OB Jakob weihte das noch nicht ganz fertiggestellte Haus des „Kulturvereins“ nach einer Führung durch die Räume ein. Der Kulturverein bestand aus dem „Philharmonischen Verein“, dem Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“, dem „Kunstverein“ sowie der „Künstlergruppe Fürth“. Das schönste Haus Fürths war nach dem Verbot der Loge „Zur Wahrheit und Freundschaft“ an die Stadt Fürth gefallen. Der Schwerpunkt der neuen Nutzung lag auf der Bewirtung Fürther Bürger. Ein qualifizierter Pächter übernahm das Restaurant. So sollte nach Fertigstellung der Außenanlagen ein Biergarten etwa 2000 Leuten Platz bieten. Im Innern gab es ein Weinlokal, ein Zunftzimmer, ein Künstlerzimmer, ein Billardzimmer, eine fränkische Bauernstube und natürlich den repräsentativen großen Festsaal. Alhambra: „Tankmädel“ mit Ursula Grabley und Fritz Schulz. Montag, 19. Februar 1934 Fürth war am Sonntagvormittag Schauplatz des ersten Appells der Standarte 24 der NSDAP. In Siebener-Reihen marschierte man mit Musik von der Leyher Waldspitze zur Wohnung von OB Jakob an der Feuerwehrzentrale am Helmplatz. Die NZ sprach von einem „erhebenden Gefühl“, das bei den Zuschauern während des „schneidigen Vorbeimarsches“ entstand. Die Firma Gustav Schickedanz hatte die gesamte Belegschaft zu einem Maskenball am Rosenmontag in den Weißengarten eingeladen. Hier wurden alle Arbeitnehmer zum Nulltarif bewirtet. In den letzten Wochen spendierte Gustav Schickedanz 3000 RM für das Winterhilfswerk, 2000 RM für die nationale Arbeitsbeschaffung und 1000 RM zur Hitlerspende. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel im Zabo gegen den 1. FC Nürnberg mit 2:3. Tore für Fürth durch Emmert und Frank. Damit belegte man Platz sechs der aktuellen Tabelle.