Zum 19. Mal jährte sich das Schlachtkreuzergefecht an der Doggerbank. Die NZ sprach
dazu mit Ernst Schröder, den ersten Vorsitzenden des Marinevereins Fürth. Schröder hatte
die Seeschlacht persönlich miterlebt. Das deutsche Geschwader bestand damals aus den
Schlachtschiffen „Seydlitz“, „Moltke“, „Derfflinger“ und „Blücher“. Etwas voraus liefen die
leichteren Kreuzer „Graudenz“, „Stralsund“, „Rostock“ und „Kolberg“. Die englische Flotte mit
sieben kleineren Kreuzern und 26 Zerstörern griff sofort an, da sie über eine größere
Reichweite ihrer Kanonen verfügten. Die meisten deutschen Schiffe wurden versenkt, wobei
tausende von Seeleuten ums Leben kamen. Der NZ-Artikel endete mit den Worten: „Dem
Gedenken unserer wackeren Helden zur See die stete höchste Ehre!“
Stadttheater Fürth: „Auf Befehl der Kaiserin“, Operette von Granichstätten.
Donnerstag, 25. Januar 1934
Zu den Personen, die von ihrem Platz nicht wegzudenken waren, gehörte damals die
Brezenverkäuferin, die am unteren Eingang des Fürther Friedhofes nahe dem Käppnersteg
saß. Im warmen Mantel und schwarzem Kopftuch trotzte die alte Frau täglich der
winterlichen Kälte. Gar mancher Fürther erwarb bei ihr für „a Fünferla“ eine Breze.
Im Zuge des Winterhilfswerkes wurden an die Bedürftigen jetzt die entsprechenden
Gutscheine ausgegeben, die es erlaubten, innerhalb der nächsten zwei Wochen
Lebensmittel und Brennstoffe zu erhalten.
Stadttheater Fürth: „Friederike“, Operette von Lehar.
Freitag, 26. Januar 1934
Am Donnerstagnachmittag kam es auf dem Fürther Königsplatz zu einem Aufmarsch von
rund 400 Arbeitsdienstmännern. Damit wollten diese symbolisch ihren Dank für die
empfangene Unterstützung durch Stadt und Bevölkerung ausdrücken. Der Platz nächst dem
Fürther Rathaus war mit Fahnen und Flaggen geschmückt, als die Gruppen mit
geschulterten Spaten oder Schaufeln von Nürnberg kommend einmarschierten. Inmitten der
Formation eines Vierecks angetretener Arbeitsdienstler sprach Bürgermeister Schied über
die Sinnhaftigkeit des Arbeitsdienstes.
Der bekannte Nürnberger Bildhauer Professor Philipp Kittler schuf aus Fotovorlagen den
Kopf Hitlers. Die NZ sprach von einem „grandiosen Bildwerk“ aus Stein. Kittlers Kopfbüste
galt als die lebenswahrste Skulptur, die bis dahin von Künstlern geschaffen wurde. Hitlers
Gesichtszüge in dem Monument sollten Willensstärke und Güte ausdrücken.
Samstag, 27. Januar 1934
Eine große Menschenmenge hatte sich am Abend des Freitags am Fürther Bahnhof
eingefunden, um die in Potsdam geweihte Fahne der Hitlerjugend Fürth (Bann B 24)
einzuholen. Durch eine von der Hitlerjugend gebildete Gasse trat Bannführer Heusinger aus
dem Bahnhofsgebäude heraus und wurde unter den Klängen zweier Kapellen zum
Königsplatz geleitet, wo sich schon eine vieltausendfache Menge eingefunden hatte. Nach
mehreren Ansprachen im Fackelschein endete die mächtige Kundgebung der Hitlerjugend
mit dem Sturmlied „Unsere Fahne flattert uns voran“, dem „Horst-Wessel-Lied“ und einem
„Sieg-Heil“ auf Vaterland und Führer.
Anlässlich des 50. Geburtstages des Fürther Gausportführers Paul Flierl fand im GeismannBräustübl ein Ehrenabend statt. Prominenz aus Sport und Politik gaben sich dort ein
Stelldichein. Flierl hatte sein Leben dem Fußballsport gewidmet. Nach aktiver Zeit bei der
SpVgg war er als Funktionär im Süddeutschen Fußballverband tätig. In vielen Reden wurden
seine Tatkraft sowie seine Vorbildfunktion für die Jugend besonders hervorgehoben. In
seiner Dankesrede versprach Flierl, auch in Zukunft mit ganzer Seele dem Sport dienen zu
wollen.
Montag, 29. Januar 1934
Seite:Kuntermann 1934.pdf/9
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